Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft der Stadt Ulm schreiben Äbten, Pröpsten, Dekanen, Kämmerern, Pfarrern, Vizeplebanen und anderen Kirchen- und Kapellenrektoren im Römischen Reich, dass sich vor den Mauern der Stadt Ulm bei der Kapelle St. Katharina, St. Leonhard und St. Nikolaus [abgegangenes Spital der Reichen Siechen mit Kapelle St. Katharina, Bereich Frauensteige 10-14] derzeit über 30 Aussätzige aufhalten. Da es der Kapelle an allem mangelt, haben sie ihren Mitbürger Johann Fahlheim ("Valhain") [Ober- oder Unterfahlheim Gde. Nersingen/Lkr. Neu-Ulm ?] und seine Genossen entsandt, um im Reich für die Kapelle Spenden zu sammeln. Sie bitten daher die Adressaten, diese in ihren Amtsbezirken gnädig aufzunehmen und ihnen bei ihrem Vorhaben dort behilflich zu sein. Außerdem teilen sie ihnen mit, dass die Bischöfe von Konstanz, Augsburg, Regensburg, Würzburg, Basel und Straßburg denjenigen, die die Kranken bei der Kapelle unterstützen, einen Ablass von einem Jahr für leichte und von 40 Tagen für schwere Vergehen verliehen haben. Diese Vollmacht für das Sammeln von Spenden gilt ab dem kommenden 8. September ("a festo Nativitatis beate virginis Marie") für ein Jahr.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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