Notariatsinstrument von Jakob Wißling, Kleriker im Speyrer Bistum und offener, päpstlicher und kaiserlicher Notar über die am 14. April 1483, gegen 12 Uhr mittags, im im Speyrer Bistum gelegenen Kleeburg, in der Stube des Wirts Matthias (Mathis) erfolgte Zeugenbefragung, die auf Anregung von Klaus Röder, Amtmann zu Kleeburg, anstelle seines Herrn Kurfürst Philipp von der Pfalz vorgenommen wurde. Anlass sind die Forderungen der Grafschaft Bitsch wegen der Herrschaft Lichtenberg an das Oberdorf Langensulzbach, das zum Schloss Kleeburg und Wirich [Puller] von Hohenberg (+) gehört hat. Enthält Zeugenaussagen von 1. Michel Herstel, über 60 Jahre alt, der sich auch auf Aussagen seines etwa gleichalt gewordenen Vaters (+) beruft; 2. Hans Schwein (Swinhensel), über 60 Jahre alt; 3. Diebold Hauswald, über 40 Jahre alt, der sich auch auf Aussagen seines 90 Jahre alt gewordenen Vaters Kunz Hauswald (+) stützt; 4. Bartholomäus, Sohn des Hans Schwein, über 40 Jahre alt; 5. Heinz Herstel, über 40 Jahre alt. Die Zeugenaussagen stimmen überein, dass die von Lichtenberg an die von Langensulzbach nie Forderungen gestellt haben. Die Zeugenaussagen bestätigen und ergänzen sich, dass ursprünglich das Dorf Langensulzbach der Byge von Uttenheim [geb. von Windstein] gehörte, deren Knecht Klaus die Gült eingetrieben hat, worauf der Lehnsmann Hans Leyst folgte. Auf Byge folgte ihr Sohn Hans von Uttenheim, der das Dorf in einem Wechsel mit Junker Wirich von Hohenburg (+) vertauschte. Auf diesen folgte sein Sohn Richard. Die von Lichtenberg haben das Dorf gewaltsam erobert und die Einwohner, denen von Richard die Hilfe verweigert worden war, zur Huldigung gezwungen. Manche Aussagen bieten noch weitere Details zu Herrschafts- und Besitzverhältnissen sowie zum persönlichen Hintergrund der Zeugen. Zeugen: Friedrich Dietz, Pfarrer zu Kleeburg, Speyrer Bistum; Johann Dollinger, Kirchherr zu Oberbetschdorf, Straßburger Bistum.

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Landesarchiv Baden-Württemberg
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