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Ein Wintermärchen
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Weimarer Zeitung, Nr. 256, 01.11.1859, S. 1032f.: „Der Eindruck dieser Aufführung war ein durchaus befriedigender, und wir können nicht umhin, sowohl der Bearbeitung und Inscenesetzung, als auch der Darstellung unsere volle Anerkennung zu zollen. […] Daß auch bei der gelungensten Bearbeitung dieser Art manche uns liebgewordene, beim bloßen Lesen sehr wirkende Stelle oder Scene verloren geht oder doch beeinträchtigt wird, ist nicht zu vermeiden […]. Ueber die Darstellung ist ebenfalls, wie wir schon andeuteten, nur das Günstigste zu sagen. Alle wirkten im rechten Sinne und mit bestem Einklange zusammen, und so kam jeder Charakter des Stücks zu seiner entsprechenden Bethätigung, jede Scene zu ihrer wirksamsten Entfaltung. Wenn wegen der besonderen Schwierigkeit ihrer Rollen und deren wenigstens größtentheils glücklicher Bemeisterung die Herren Grans und Herrmann, die Damen Daun und Stör eine auszeichnende Hervorhebung verdienen, so wurden von Herrn Genast, Herrn Kaibel, Herrn Francke, Herrn Hettstedt und Herrn Knopp, auch von Herrn Wünzer und Frl. Röckel, die zwar minder hervortretenden, aber zum Einklang des Ganzen nicht minder wesentlichen Rollen gleichfalls mit mehr oder weniger eingehender Erfassung der Intentionen des Dichters, sämmtlich aber so gespielt, daß, wie gesagt, das Ganze sich allseits harmonisch und eindrucksvoll abrundete. Zu unserer Freude war auch das Haus mehr als gewöhnlich gefüllt und folgte der Darstellung mit sichtbar lebhafter und immer sich steigernder Theilnhame. Eine einzige Ausstellung […] möge uns schließlich gestattet sein in Bezug auf die Auffassung eines einzelnen, aber allerdings des entscheidendsten Momentes in dem ganzen Stücke. Während des Waffentanzes in der ersten Scene sah man Polyrenes und Hermione in lebhafter, traulicher Unterhaltung nebeneinander sitzen, Leontes aber von fern sie mit argwöhnischen Blicken beobachtend. Wir halten Dies nicht für richtig. Hätte der König schon einen Grund, oder glaubte er einen zu haben, seinen Jugend- und Gastfreund eines geheimen Einverständnisses mit seiner Gattin zu beargwöhnen, so wäre die aufrichtig herzliche Art, wie er denselben drängt, noch länger bei ihm zu verweilen, nicht wohl zu erklären.“