Auf unserer Webseite werden neben den technisch erforderlichen Cookies noch Cookies zur statistischen Auswertung gesetzt. Sie können die Website auch ohne diese Cookies nutzen. Durch Klicken auf „Ich stimme zu“ erklären Sie sich einverstanden, dass wir Cookies zu Analyse-Zwecken setzen. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen hier einsehen und ändern.
E Rep. 400-56 Nachlass Dietrich Kurze (Bestand)
Anmelden
Um Merklisten nutzen zu können, müssen Sie sich zunächst anmelden.
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> E Nachlässe und personengeschichtliche Sammlungen >> E 1 Nachlässe und Personenfonds
Vorwort
E Rep. 400-56 Nachlass Dietrich Kurze
1. Kurzbiografie
Dietrich Kurze wurde am 1. Januar 1928 In Berlin geboren. Sein Vater Friedrich Wilhelm Kurze (1891-1945) war Marineoffizier, zuletzt Vizeadmiral, 1931-1935 Kommandant des Forschungsschiffes "Meteor". Sein Großvater Dr. phil. Paul Friedrich Kurze (1863-1915) war Oberlehrer und Historiker, bekannt als Verfasser einer mehrbändigen "Deutschen Geschichte" (in der "Sammlung Göschen") und als Editor mittelalterlicher Quellen. Dietrich Kurzes Mutter entstammte der in Berlin alteingesessenen Familie Windler, die eine Firma zur Herstellung medizinischer Geräte betrieb. Mit vier Brüdern und einer Schwester wuchs Dietrich Kurze in Berlin-Lichterfelde-Ost auf. Seine Schulzeit endete im Zweiten Weltkrieg mit Luftwaffenhelfer-Einsatz und Marineausbildung. Von Schleswig-Holstein aus wurde er nach Wiesbaden (Hessen) entlassen, wo er 1946 die Abiturprüfung ablegte. Er kehrte nach Berlin zurück, wurde dort aber nicht zum Studium an der Humboldt-Universität zugelassen und absolvierte zunächst eine bibliothekarische Ausbildung, bevor er in Kiel, Tübingen, Freiburg im Breisgau sowie an der Freien Universität (FU) Berlin Geschichte, Germanistik, Philosophie und Theologie studierte. 1955 wurde er an der FU Berlin promoviert, 1963/64 habilitierte er sich. Aus der 1960 geschlossenen Ehe mit Gisela Kurze geb. Knopf (geb. 1936, ebenfalls Historikerin) gingen drei Kinder hervor.
Das Friedrich-Meinecke-Institut (FMI) der FU blieb - abgesehen von einer kurzen Lehrtätigkeit in Tübingen (1973-1975) - lebenslanger Mittelpunkt seines Wirkens als Lehrstuhlinhaber für Mittelalterliche Geschichte, seines Engagements als akademischer Lehrer, Förderer und Berater des wissenschaftlichen Nachwuchses, u.a. als Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft, als Mitglied verschiedener Gremien, Vorstandsmitglied des Vereins für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte und Mitherausgeber des Jahrbuchs für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte, als Mitglied der Historischen Kommission zu Berlin, durch zahlreiche Vorträge (sowohl bei Tagungen und kirchlichen Veranstaltungen als auch in Vereinen und Schulen) und als Organisator eines regelmäßigen "Mittelalterabends" am FMI sowie später eines Kreises von "Altmediävisten", vor allem aber als Wissenschaftler, dessen Forschungsinteresse den Themen Prophetie und Astrologie, Ketzerei und Ketzerverfolgung, Niederklerus (insbesondere Pfarrerwahlen) sowie - in starkem Maße - der mittelalterlichen Kirchengeschichte der Mark Brandenburg einschließlich von Berlin galt. Dietrich Kurzes Veröffentlichungen und Materialsammlungen dokumentieren aber auch sein Interesse an vielfältigen Themen der Geistes-, Bildungs- und Kulturgeschichte, an Traktaten über Krieg und Frieden, Herrscherabsetzung und Tyrannenmord, Ständetheorie, Los und Wahl, artes mechanicae und Arbeit im Allgemeinen, an Leichenpredigten (auf zwei Hohenzollern-Kurfürsten) und anderen Schriften von deutschen und südeuropäischen Autoren des 15. Jahrhunderts.
Auch nach seiner Emeritierung (1996) behielt Dietrich Kurze ein Arbeitszimmer im FMI und setzte dort seine Forschungs-, Vortrags- und Beratungstätigkeit fort. Am 15. Juni 2016 starb er nach kurzer Krankheit in Berlin-Schmargendorf.
2. Bestandsinformation
Das Landesarchiv Berlin erhielt den wissenschaftlichen Nachlass 2016/17 als Schenkung von Gisela Kurze.
Der Nachlass enthält außer Lebensdokumenten, Unterlagen zum akademischen Werdegang und aus der universitären Tätigkeit vor allem Vorträge und Arbeitsmaterial, unter anderem Abschriften von - zum Teil umfangreichen - Quellentexten aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Dabei handelt es sich um Vorarbeiten für eine geplante, aber nicht zustande gekommene Quellenedition zur spätmittelalterlichen Kirchengeschichte der Mark Brandenburg.
Eine Anzahl von Akten ist aufgrund archivgesetzlicher Bestimmungen, der EU-Datenschutz-Grundverordnung oder aus Gründen des Urheberrechtes für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Landesarchiv Berlin, E Rep. 400-56, Nr. …
3. Verweise
Universitätsarchiv der FU Berlin, Vorlass Kaspar Elm 1974-1999
4. Literatur
Dietrich Kurze/Knut Schulz: Das Friedrich-Meinecke-Institut. Mittelalterliche Geschichte, in: Karol Kubicki/Siegward Lönnendonker (Hg.): Die Geschichtswissenschaften an der Freien Universität Berlin (= Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte der Freien Universität Berlin, Bd. 2; Schriften des Universitätsarchivs der Freien Universität Berlin), Göttingen 2008, S. 41-61.
Dietrich Kurze: Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte im Mittelalter (= Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 9), Berlin 2003 [mit Schriftenverzeichnis bis 2002].
Knut Schulz: Dietrich Kurze (1928-2016), in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 62 (2016), S. 227-238 [mit Schriftenverzeichnis 2002-2016].
Marie-Luise Heckmann: Prof. Dr. Dietrich Kurze und sein wissenschaftliches Werk - Versuch einer Würdigung, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 152 (2016), S. 565-578.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
Für nähere Informationen zu Nutzungs- und Verwertungsrechten kontaktieren Sie bitte info@landesarchiv.berlin.de.