Die Ulmer Richter Heinrich Krafft, derzeit Bürgermeister, Wilhelm Ehinger, Altbürgermeister, Johann Ehinger genannt Rümelin, Georg Löw, Wilhelm Rot der Ältere und der Jüngere, Heinrich von Günzburg und Konrad Bitterlin entscheiden einen Erbschaftsstreit zwischen Ursula geborene von Holzheim [Lkr. Neu-Ulm], Witwe des Heinrich Rot genannt Mungg, und ihren Trägern Johann Krafft und Johann Klammer auf der einen Seite sowie Magdalena Rot, Tochter des Heinrich Rot, und ihrem Träger Sigmund Raiser auf der anderen Seite. Sigmund Raiser soll Ursula von Holzheim für Heimsteuer, Widerlegung und Morgengabe aus der Hinterlassenschaft des Heinrich Rot den Hof in Donaurieden ("Rieden") [Stadt Erbach/Alb-Donau-Kreis] sowie den jährlichen Zins von 5 Gulden zu Memmingen überlassen. Außerdem soll er ihr 400 rheinische Gulden bezahlen und ihr ihre Kleidung, ihren Schmuck, ihr Bett mit Zubehör, die Schleierlade, den Kleiderschrank und das Silbergeschirr herausgeben. Damit gilt sie als abgefunden und hat mit der restlichen Hinterlassenschaft des Heinrich Rot nichts mehr zu schaffen. Die Urkunden im ihrem Besitz, die Heinrich Rot und seine Erben betreffen, hat sie Sigmund Raiser zu übergeben, die übrigen Urkunden dem Rat der Stadt Ulm. Auch hat sie alle Schulden, die sie nach dem Tod des Heinrich Rot gemacht hat, zu bezahlen. Von den nach dem Tod des Heinrich Rot an sie zurückgezahlten Schuldforderungen ihres Ehemannes, hat sie alles, was 20 Pfund Heller überschreitet, Sigmund Raiser zu übergeben. Die 400 Gulden sollen Ursula von Holzheim bis zum 11. November ("vff Martini") bezahlt werden. Ist dies Sigmund Raiser nicht möglich, dann hat er dafür Zeit bis zum 25. Juli 1441 ("vff sant Jacobstag"), muss dann aber noch zusätzlich 20 Gulden Zins bezahlen.