Geschichte: Erste Aufträge für das Büro des als beeideten Landmesser tätigen Vermessungsingenieurs Fritz Krumbiegel (geb. 21.03.1892) sind im Bestand für 1919 dokumentiert. Sitz des Büros war die Wächterstraße 24 in Leipzig. Franz Krumbiegel übernahm v. a. Aufträge im Stadtraum Leipzig und den umliegenden Gemeinden. Auftraggeber waren sowohl die Kommunen als auch private Personen, Vereine, Genossenschaften, Architekten und Unternehmen. Nach 1945 agierte das Unternehmen Fritz Krumbiegels als Zweigstelle des Vermessungsbüros von Ernst Seetzen, welches 1949 von Rudi Wöhner übernommen wurde. Das Vermessungsbüro Wöhner übte seine Geschäftstätigkeit nachweislich bis Ende August 1958 aus und gelangte nachfolgend in Treuhandschaft. Die letzte Abschlussbilanz wurde am 25. März 1959 erstellt.
Inhalt: Vermessungen von Flurstücken, v. a. im Großraum Leipzig.- Abtrennungen.- Zergliederungen.- Neuaufnahmen.- Grenzfeststellungen.- Flurkarten.- Flurbuchauszüge.- Lagepläne.- Bodenreform.
Ausführliche Einleitung: Vorbemerkung
Das vorliegende Findbuch ist das Ergebnis einer Konversion der bereits zu diesem Bestand vorhandenen handschriftlichen Kartei aus dem Jahr 1969.
Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben in die digitale Form überführt. Eine Überarbeitung erfolgte nicht, lediglich missverständliche oder offenkundig falsche Verzeichnungsangaben wurden nach Akteneinsicht ergänzt bzw. korrigiert.
Das vorliegende Findbuch ist nur in sehr geringem Maße Resultat einer neuen Bearbeitung; es spiegelt im Wesentlichen den Bearbeitungstand von 1969 wider.
Zur Geschichte des Vermessungsbüros Krumbiegel, Leipzig
Erste Aufträge für das Büro des als beeideten Landmesser tätigen Vermessungsingenieurs Fritz Krumbiegel (geb. 21.03.1892) sind im Bestand für 1919 dokumentiert. Der Sitz des Büros befand sich Zeit seines Bestehens in der Wächterstraße 24 in Leipzig. Franz Krumbiegel übernahm v. a. Aufträge im Stadtraum Leipzig und den umliegenden Gemeinden. Auftraggeber waren sowohl die Kommunen als auch private Personen, Vereine, Genossenschaften, Architekten und Unternehmen, wie z. B. die Ludwig Hupfeld und die Hugo Schneider AG. Außerdem wurden Vermessungsarbeiten für den Eisen- und Autobahnbau ausgeführt. Nach 1945 verlor das Vermessungsbüro aufgrund der NS-Belastung Krumbiegels seine Eigenständigkeit und agierte als Zweigstelle des Vermessungsbüros von Ernst Seetzen, welches 1949 von Rudi Wöhner übernommen wurde.
[01] In der Zweigstelle waren in diesem Zeitraum außer Fritz Krumbiegel noch sechs weitere Mitarbeiter beschäftigt, die u. a. mit Vermessungsaufträgen im Zuge der Bodenreform befasst waren. Das Vermessungsbüro Wöhner übte seine Geschäftstätigkeit nachweislich bis Ende August 1958 aus und gelangte nachfolgend in Treuhandschaft. Die letzte Abschlussbilanz wurde am 25. März 1959 erstellt.
[02] Vermutlich endete zu diesem Zeitpunkt auch die Tätigkeit des zugeordneten Vermessungsbüros Krumbiegel. Da zahlreiche Karten und Unterlagen des Vermessungsbüros Wöhner an den Vermessungsdienst Ost und das Katasteramt übergeben wurden, liegt es nahe, dass auch die Unterlagen aus dem Besitz des Vermessungsbüros Krumbiegel dorthin gelangten.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Die Übernahme der Unterlagen des Bestandes 20727 Vermessungsbüro Krumbiegel, Leipzig muss vor 1969 stattgefunden haben, da in diesem Jahr die überlieferten Akten in einer Findkartei verzeichnet wurden. Von welcher Einrichtung die Akten übernommen wurden, ist nicht mehr nachvollziehbar.
2021 wurden die Findkartei und ein Nachtrag durch Frau Janine Kertscher retrokonvertiert, Fehler in den Verzeichnungsangaben korrigiert sowie auf den Karteikarten schlecht lesbare Personennamen an den Akten überprüft.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält ausschließlich Akten zur Vermessungstätigkeit des Unternehmens und keinerlei Überlieferung zu Geschäftsführung, Personal- und Finanzangelegenheiten. Die Unterlagen betreffen v. a. Zergliederungen, Neuaufnahmen und Grenzfeststellungen von Flurstücken, v. a. im Großraum Leipzig. Die Akten beinhalten häufig Flurkarten, Flurbuchauszüge, Messungshandrisse, Lagepläne, Berechnungen und wenig Korrespondenz.
Hinweise für die Benutzung
Bei der Klassifikation ist zu beachten, dass bei Akten, in denen es um konkrete Ortsteile von Leipzig geht, diese nicht beim Klassifikationspunkt "L" eingeordnet sind, sondern unter dem jeweiligen Anfangsbuchstaben des Ortsteils. Ausnahmen bilden Ortsteile, die ohnehin mit "L" beginnen. Dort finden sich auch Akten, die die Stadtflur Leipzig im Allgemeinen behandeln.
Die Zitierung der Akten des Bestands erfolgt nach folgendem Muster: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (SächsStA-L), 20727 Vermessungsbüro Krumbiegel, Leipzig, Nr. 1
Verweise auf korrespondierende Bestände
20728 Vermessungsbüro Wöhner, Leipzig
Katrin Heil
Juli 2022
[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (SächsStA-L), 20728 Vermessungsbüro Wöhner, Leipzig, Nr. 361.
[02] SächsStA-L, 20728 Vermessungsbüro Wöhner, Leipzig, Nr. 362.
