In addition to the technically required cookies, our website also uses cookies for statistical evaluation. You can also use the website without these cookies. By clicking on "I agree" you agree that we may set cookies for analysis purposes. You can see and change your cookie settings here.
A Rep. 003-04-16 Städtische Nervenklinik für Kinder in Wiesengrund (Bestand)
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> A Bestände vor 1945 >> A 2 Magistrat der Stadt Berlin >> A 2.4 Nachgeordnete städtische Behörden und Einrichtungen >> A Rep. 003-04-ff. Städtische Krankenhäuser sowie Heil- und Pflegeanstalten
(1927) 1931 - 1945 (1991)
Vorwort: A Rep. 003-04-16 Städtische Nervenklinik für Kinder (Wiesengrund)
1. Geschichte der Städtischen Nervenklinik für Kinder (Wiesengrund)
1881 wurde auf dem Gelände der Irrenanstalt Dalldorf die für etwa 100 Kinder konzipierte "Idiotenanstalt Berlin" unter Leitung des Erziehungsinspektors Hermann Piper errichtet.
Diese entwickelte sich für die damalige Zeit zu einer richtungweisenden und fortschrittlichen Einrichtung mit dem Ziel, behinderte Kinder soweit wie möglich zu fördern und zur größtmöglichen Selbstständigkeit zu erziehen.
1925 erfolgte im Zuge der sozialdemokratischen Reformen der Weimarer Republik die Umbenennung der Einrichtung in "Erziehungsanstalt der Wittenauer Heilstätten".
Alle anstaltspflegebedürftigen Kinder wurden hier untersucht und nach den Kriterien "bildungsfähig" bzw. "bildungsunfähig" unterteilt, wobei die bildungsfähigen Kinder im Erziehungsheim verblieben und die bildungsunfähigen Kinder in Pflegeheime der Umgebung verlegt wurden.
In den 1930er Jahren erfolgte dann eine langsame Umwandlung der Einrichtung in eine selbstständige kinderneurologische und -psychiatrische Klinik, wobei sich dieser Prozess etwa über 10 Jahre erstreckte und parallel zur Entwicklung der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu einem eigenständigen Fachgebiet verlief.
1938 erhielt die Erziehungsanstalt eine eigene neurologisch-psychiatrische Abteilung und eine eigene Poliklinik. Dadurch brauchte die ärztliche Versorgung nun nicht mehr wie bisher durch andere Abteilungen der Wittenauer Heilstätten erfolgen, sondern es wurde eine eigene Oberarztstelle geschaffen, die durch Dr. Dr. Ernst Hefter besetzt wurde. Ernst Hefter (1906 geboren) studierte Medizin in Jena und legte 1931 das medizinische Staatsexamen in Hamburg ab, absolvierte sein praktisches Jahr an der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charité und wurde 1938/39 Oberarzt und Leiter der Nervenabteilung für Kinder. Seit November 1939 war er außerdem als Gutachter der Krankenmordaktion "T4" tätig, meldete somit selbst eine Vielzahl von Patienten der Kindernervenklinik dem "Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung erb- und anlagebedingter schwerer Leiden" und galt als Hauptverantwortlicher der Tötungen von Patienten der Nervenklinik für Kinder. Im Dezember 1945 wurde er von sowjetischen Truppen verhaftet, in Bautzen inhaftiert und verstarb 1947 in Haft.
Mit Wirkung vom 01. Juli 1941 wurde der zu den Wittenauer Heilstätten dazugehörige Anstaltsteil "Erziehungsheim einschließlich Nervenklinik für Kinder" zu einer selbstständigen Einrichtung, welche seit 1942 Städtische Nervenklinik für Kinder (Wiesengrund) hieß. Zu dieser Einrichtung gehörten nun die zwei nur räumlich von einander getrennten Bereiche des fortbestehenden Erziehungsheimes mit der Heimsonderschule und der klinischen Abteilung I, welche sich in den alten Gebäuden der ursprünglichen "Idiotenanstalt" auf dem Gelände der Wittenauer Heilstätten befanden, und die klinischen Abteilungen II und III, welche in dem Gebäude gegenüber des Rathauses Wittenau (heute Rathaus Reinickendorf) am Eichborndamm gelegen waren. Neben den beiden klinischen Abteilungen beherbergte das Gebäude eine eigene Röntgenabteilung, ein Labor, einen Sektionsraum, Dienstzimmer und die Verwaltung.
Die ärztliche Betreuung des Erziehungsheimes und der neurologisch-psychiatrischen Station (Abteilung I) übernahm unter Hefters Leitung der Oberarzt Dr. Gerhard Kujath.
Die klinische Abteilung III wurde als "Kinderfachabteilung" mit 30 Betten ausgestattet und war vorrangig für die sogenannten "Reichsausschusskinder" bestimmt. Für diese Station war vorrangig Dr. Gertrud Reuter zuständig.
Von Anfang 1942 bis zum Kriegsende bestand die sogenannte Kinderfachabteilung, in die etwa 175 vom "Reichsausschuss zu wissenschaftlichen Erfassung erb- und anlagebedingter schwerer Leiden" erfasste behinderte Kinder eingewiesen wurden und in der mehr als die Hälfte dieser Kinder zu Tode kamen, zumeist durch eine Überdosis Medikamente.
174 Kinder von 1215 verstarben in der Klinik.
Die Sektionen der verstorbenen Kinder führte hauptsächlich Professor Berthold Ostertag oder auch sein Assistent Dr. Hans Klein durch. Ostertag war Direktor des Pathologischen Instituts des Rudolf-Virchow-Krankenhauses. Die durchgeführten Sektionen sicherten ihm eine beträchtliche Erweiterung seiner pathologischen Sammlung und galten als eine zusätzliche Einnahmequelle, die durch den Reichsausschuss finanziert wurde.
Ab 1939 wurden auch Patienten der Wittenauer Heilstätten und der Nervenklinik für Kinder in die Krankenmordaktion "T4" mit einbezogen und vor allem in die Landesanstalt Görden (bei Brandenburg an der Havel gelegen) verlegt, von wo aus sie entweder im "Alten Zuchthaus" in Brandenburg/Havel vergast wurden oder direkt in der Landesanstalt Görden zu Tode kamen.
Nachweisbar ist außerdem die Verlegung vieler "bildungsunfähiger" Patienten in die Landeskrankenanstalt Meseritz-Obrawalde (etwa 150 km östlich von Berlin gelegen).
Ab 1939 nahm die Zahl der Verlegungen von Wittenau nach Obrawalde deutlich zu und
spätestens seit 1942 kamen laut Aussagen der Obrawalder Anstaltsmitarbeiter die zahlenmäßig größten Transporte aus den Wittenauer Heilstätten.
Zwei Drittel der verlegten Patienten waren Frauen, ein Drittel Männer und auch Kinder, die bereits nach kurzer Zeit in Obrawalde zu Tode kamen, zumeist durch eine Überdosis Medikamente.
An die Nervenklinik für Kinder angegliedert waren außerdem als Vertragsheime benannte Kinder- und Pflegeheime der Berliner Umgebung. Zu nennen wären hier vorrangig die Orte Bad Freienwalde, Brüssow, Crossen, Marwitz, Oranienburg oder Reitwein. Diese Vertragsheime dienten der langfristigen Unterbringung der Kinder, da die Nervenklinik vor allem als diagnostisches Zentrum vorgesehen war, so dass die Kinder nur begrenzt zur Diagnose dort aufgenommen wurden. In den Vertragsheimen unterstanden die Kinder dennoch weiterhin der ärztlichen Kontrolle durch die Klinik, denn die Ärzte besuchten regelmäßig die umliegenden Heime und fertigten sogenannte Entwicklungsberichte an, bei denen die Entwicklung des Kindes über Jahre verfolgt werden konnte.
1943 erfolgte die kriegsbedingte Auslagerung der Klinik nach Bad Freienwalde. Die Klinik wurde unter der Bezeichnung "Nervenklinik für Kinder der Reichshauptstadt, Abt. Bad Freienwalde" (Waldhaus) weiter geführt und besaß eine eigene Fachabteilung für Neurologie.
Auch nach 1945 wurde das dualistische Prinzip von heilpädagogischer Abteilung und Sonderschule zum einen und kinderpsychiatrisch-klinische Abteilung zum anderen beibehalten.
1954 erfolgte der Umzug der Nervenklinik nach Berlin-Hermsdorf mit der neuen Bezeichnung "Kindersanatorium Wiesengrund".
Im Mai 2010 erfolgte von dem Vivantes-Humboldt-Klinikum in der Frohnauer Straße die Abgabe der Unterlagen der Städtischen Nervenklinik für Kinder. Weitere Akten, die das Institut seinerzeit vom Archiv der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik ausgeliehen hatte, übergab das Institut für Geschichte der Medizin im August 2012 dem Landesarchiv Berlin.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand umfasst 1216 Akten (9,30 lfm) mit der Laufzeit 1927- 1946 (1991). Er beinhaltet Krankenakten, Schulakten und Patientenverwaltungsakten.
Im Mai 2010 erfolgte von dem Vivantes-Humboldt-Klinikum in der Frohnauer Straße die Abgabe der Unterlagen der Städtischen Nervenklinik für Kinder. Im Rahmen des Praxissemesters wurde durch die FH-Studentin Ellen Zimpel der Bestand bearbeitet. Zunächst wurden aus den 2010 übergebenen Unterlagen zwei Bestände nach Entstehungszeitraum gebildet: Dieser Bestand (A Rep. 003-04-16) mit den Unterlagen bis 1945 und den Bestand B Rep. 413 mit den Unterlagen ca. ab 1945. Drei Aufnahmebücher, die ebenfalls zur Abgabe gehörten, wurden dem Bestand B Rep. 413 zugeordnet, weil sie neben den Eintragungen der Neuaufnahmen von 1942 - 1945 vor allem die Neuaufnahmen von Patienten nach 1945 beinhalten.
Der Bestand besteht zum überwiegenden Teil aus Krankenakten. Sie beinhalten im Allgemeinen:
- Das Deckblatt zur Krankengeschichte mit persönlichen Daten des Kindes, Diagnose, Aufnahme- und Entlassungsdatum und ggf. -ort, die Familienanamnese
- ggf. Auszüge von Krankheitsgeschichten des Kindes anderer Einrichtungen
- ein Vordruck für die Intelligenzprüfung nach Binet-Bobertag, welche damalig das modernste Intelligenzmessverfahren darstellte, wobei mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad das Intelligenzalter eines Kinder errechnet werden sollte
- Pflegeberichte mit Eintragungen von Verhalten und Krankheitsverlauf des Kindes durch die Schwestern
- Fieberkurven
- Entwicklungsberichte, welche zumeist ein Mal jährlich ausgefüllt wurden und Entwicklungs-(rück)schritte eines Kindes aufzeigen sollten.
Außerdem wurden die Kinder fotografiert. In den Akten ab 1942 sind vorrangig Ganzkörperaufnahmen der nackten Kinder zu sehen. In den Akten vor 1942 sind es vorrangig Porträt-Aufnahmen der Kinder.
In den Akten ab 1942 finden sich außerdem fast ausschließlich Befunde von vorgenommenen Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen des Schädels und Luft-Encephalographien. Die Luft-Encephalographie war eine schmerzhafte und risikoreiche Untersuchungsmethode, bei der durch Punktion eine bestimmte Menge Gehirnflüssigkeit (Liquor) durch Luft zumeist unter Narkose ausgetauscht wurde, um die Liquorräume des Gehirns für eine Röntgenaufnahme des Schädels sichtbar zu machen.
War ein Kind verstorben, wurde zumeist der Sektionsbericht oder eine sogenannte "Zusammenfassung über das Kind" mit in die Akte eingeheftet.
Einen weiteren Teil des Bestandes bilden 32 Schulakten.
Diese Schulakten beinhalten vor allem das sogenannte Formular "Personalbogen und Sippentafel", auf dem die persönlichen Daten des Kindes mit Angabe der Eltern enthalten waren. Außerdem gab es Vordrucke für Notizen über die Entwicklung des Kindes mit den Bereichen "vor der Hilfsschulzeit" und "während der Hilfsschulzeit". Enthalten sind weiterhin Zeugnisse sowie Schreibübungen.
Die geringere Anzahl der Schulakten gegenüber den Krankenakten ergibt sich daher, dass in vielen Krankenakten der Inhalt der Schulakten bereits integriert ist.
In den vier Patientenverwaltungsakten finden sich vorrangig Kostenrechnungen, aber auch Familienpflegeverträge oder Taufbescheinigungen.
Ebenfalls zum Bestand gehören Fotonegative und Röntgenbilder (6 lfm), vowiegend Schädelaufnahmen der Kinder. Diese Röntgenbilder sollen separat unter A Rep. 003-04-16 (Fotos) verzeichnet werden.
In dem Bestand enthaltende Akten der Irrenanstalt Dalldorf bzw. der Wittenauer Heilstätten sowie Akten der Nervenabteilung für Kinder / Erziehungsheimes (Vorgängereinrichtungen der Städtischen Nervenklinik) wurden dem Bestand "Wittenauer Heilstätten" (A Rep. 003-04-04) zugeordnet.
Allgemeine technische Verwaltungsunterlagen (ca. 0,15 lfm) wurden im Zuge der Verzeichnung kassiert.
Der Bestand wurde mit der Software Augias Archiv 8.3. verzeichnet und ist nun über eine Datenbank und ein Findbuch zugänglich.
Zahlreiche Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: A Rep. 003-04-16, Nr. ... .
3. Korrespondierende Bestände
A Rep. 001-06 - Magistrat der Stadt Berlin, Personalbüro
A Rep. 003-04-04 - Wittenauer Heilstätten der Stadt Berlin
B Rep. 413 - Städtische Nervenklinik für Kinder / Städtisches Kindersanatorium Wiesengrund
4. Literatur- und Quellenverzeichnis
100 Jahre Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik 1880-1980, Festschrift hrsg. von der Leitung der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, Berlin 1980.
Auf freundlichen Zuspruch lächelt das Kind : die medizinischen Verbrechen in der städtischen Nervenklinik für Kinder 1941-1945.- Hrsg. vom Bezirksamt Reinickendorf von Berlin, heimatmuseum.- Ausstellung: Auf freundlichen Zuspruch lächelt das Kind : die medizinischen Verbrechen in der städtischen Nervenklinik für Kinder 1941-1945 ; Berlin 2013.
Aktion T4 1939-1945. Die "Euthanasie"-Zentrale in der Tiergartenstraße 4, Ed. Hentrich, hrsg. von Götz Aly, Berlin 1987.
Beddies, Thomas und Schmiedebach, Heinz-Peter: "Euthanasie"-Opfer und Versuchsobjekte. Das Schicksal kranker und behinderter Kinder in Berlin während des Zweiten Weltkriegs. Medizinhistori-sches Journal 39 (2004), S. 165-196.
Brandenburgische Heil- und Pflegeanstalten in der NS-Zeit, hrsg. von Kristina Hübener in der Schriftenreihe zur Medizin-Geschichte des Landes Brandenburg, Berlin 2002.
Die Einrichtungen des Wohlfahrts- und Gesundheitswesens sowie sonstige gemeinnützigen Einrichtungen in der Reichshauptstadt Berlin. Graubuch, hrsg. vom Archiv für Wohlfahrtspflege, Berlin 1941.
Die Patienten der Wittenauer Heilstätten in Berlin 1919-1960, hrsg. von Thomas Beddies und Andrea Dörries, Husum 1999.
Kinder in der NS-Psychiatrie. Schriftenreihe zur Medizin-Geschichte der Landes Brandenburg, hrsg. von Thomas Beddies und Kristina Hübener, Berlin-Brandenburg 2004.
Peiffer, Jürgen: Wissenschaftliches Erkenntnisstreben als Tötungsmotiv? Zur Kennzeichnung von Opfern auf deren Krankenakten und zur Organisation und Unterscheidung von Kinder-"Euthanasie" und T4-Aktion, hrsg. von Susanne Heim im Auftrag der Präsidentenkommission der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V., Berlin 2005.
Totgeschwiegen 1933-1945. Die Geschichte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik. Seit 1957 Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, hrsg. von der Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, Berlin 2002.
Berlin, Januar 2011 /Juni 2017 Ellen Zimpel und Kerstin Bötticher
Fußnoten:
Gerhard Kujath (1908 geboren) studierte Medizin und legte 1933 sein medizinisches Staatsexamen in Hamburg ab. 1934 folgten die Promotion und eine Facharztausbildung an der Universitäts-Nervenklinik der Charité. 1939 erlangte er die Anerkennung als Facharzt für Psychiatrie und Neurologie. Seit 1940 war er als Assistenz- bzw. als Oberarzt in den Wittenauer Heilstätten tätig und wechselte 1941 als Oberarzt zur Nervenklinik für Kinder. Hier widmete er sich neben einer Untersuchungsreihe zur Liquordiagnostik vor allem
Fragen der Begutachtung und des Umgangs mit "schwer erziehbaren" Kindern.
Auch nach 1945 war Kujath in der Nervenklinik für Kinder als kommissarischer Leiter tätig und übte diesen Posten bis 1952 aus. Danach übernahm er die Leitung der Kinderpsychiatrischen Abteilung der Universitäts-Kinderklinik der Freien Universität Berlin. Noch 1958 erwarb er die Facharzterkennung für Pädiatrie und verstarb 1974 in Berlin als akademischer Rat und Professor.
Gertrud Reuter (1909 geboren) erlangte 1934 ihr medizinisches Staatsexamen. 1935/36 folgte die Promotion. 1938 begann sie in den Wittenauer Heilstätten eine Facharztausbildung zur Nervenärztin, welche jedoch kriegsbedingt keine formale Facharztanerkennung fand. 1942 wechselte sie auf Anforderung Hefters an die Nervenklinik für Kinder und übernahm die Leitung der Kinderfachabteilung, wo bis Ende Februar 1945 nachweislich Kinder durch den Reichsausschuss zur Tötung eingewiesen wurden. Nach dem Krieg war sie von 1947 bis 1975 in Essen als Fachärztin für Neurologie/Psychiatrie tätig. Sie starb 1999 in Essen.
The Bundeszentralkartei (BZK) is the central register of the federal government and federal states for completed compensation proceedings. When a claim is entered into the BZK, a number is assigned for unique identification. This BZK number refers to a compensation claim, not to a person. If a person has made several claims (e.g. for themselves and for relatives), each claim generally has its own BZK number. Often, the file number of the respective compensation authority is used as the BZK number.
This number is important for making an inquiry to the relevant archive.
Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
The reasons provided here are based on the wording in the reasons for persecution stated in the sources.
Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
Search in Archivportal-D
You may find additional archival material on this person not related to Wiedergutmachung in the Archivportal-D.
Additional information on reason for persecution
Additional or more specific information on membership and group affiliation which were the reason for the persecution.
Für nähere Informationen zu Nutzungs- und Verwertungsrechten kontaktieren Sie bitte info@landesarchiv.berlin.de.