Archivale

GerKer, 689

GerKer Schöffengericht Kerpen

Schöffengericht Kerpen >> 1 Zivilsachen >> 1.1 Forderungen - Geld / Sachen

1690 - 1691

Enthält: Der beklagte Giehl Becker steht beim Kläger Heinrich (Henrich) Hutsch wegen eines am 15.3.1688 bar geliehenen Kredits von 26 Rtlr 10 Albus in Schuld. Kraft eines Gerichtsbeschlusses war dafür am 2.1.1690 bereits das Vieh ("Beester") des Beklagten durch den Schöffen Werner Sieger gepfändet und taxiert worden. Doch hatte am 14.2.1690 der Vater von Giehl, Sebastian Becker, interveniert, der seinerseits aber auch mit dem Kläger Hutsch eine offene Rechnung hatte. Das Gericht befahl daraufhin, die Distraktion solange aufzuschieben, bis Heinrich und Sebastian miteinander abgerechnet hätten, was am 9.10. geschah. - Heinrich Hutsch legt dazu eine Kopie der Abrechnung mit dem "Ohm" Bastian Becker und seiner Frau bei: Demnach schuldet Becker dem Neffen auf vorgeschossene Gelder und die dafür gelieferten Früchte noch 11 1/2 Rtlr sowie für die zwei (oben erwähnten) Gerichtsbeschlüsse ("Rezesse", also an Gerichtsgebühren) noch 1/2 Rtlr. Zeuge: Heinrich Issen [= Esser ?], Unterschrift und Bestätigung der Richtigkeit von Sebastian Becker. Ob und wie diese Schuld in der Zwischenzeit beglichen wurde, erfahren wir nicht. Doch schlägt Heinrich Hutsch vor, 2 Rtlr, die der Vater Sebastian zu viel gezahlt hat, mit dessen Einverständnis auf die Schuld des Sohnes Giehl anzurechnen. Er dringt jedoch nun darauf, da die Bedingungen des Gerichts erfüllt sind, endlich die Distraktion abzuhalten, damit er ohne unnötigen weiteren Schriftwechsel und Verzögerung seine Geldforderung erstattet bekommt.

Schriftstücke: 2

Archivale

Becker - Sebastian
Becker - Giehl
Esser - Heinrich
Hutsch, Henrich
Issen [= Esser ?], Heinrich

Abrechnung
Arrest
Distraktion = Versteigerung gepfändeten Guts
Geldforderungen
Rezess = Gerichtsbeschluss; auch Vergleich

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24.06.2025, 13:37 MESZ