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Klage der Witwe Johan von der Brüggenei gen. Hasenkamp, geb. Johanna Aldenbockum gegen Philipp Rembertz wegen Lehensstreitigkeiten und Totschlag
Enthält: Klage der Witwe Johan von der Brüggenei gen. Hasenkamp, geb. Johanna Aldenbockum auf Haus Stockum gegen Philipp Rembertz, Bürger zu Warendorf, verheiratet mit Elsa zur Stegge. In einem Lehnstreit des Gisbert Georg von Schnetlage und des Bitter von Hövel gegen Johan von der Brüggenei gen. Hasenkamp, den + Mann der jetzigen Klägerin, erließ die Lehnsherrin, die Äbtissin von Herford, am 25.9.1622 ein Urteil dahin, dass Bitter von Hövel Anrecht auf das Amt und Gericht in Stockum als Lehn habe, und daß Brüggenei das Lehn und seine Pertinentien zu räumen habe. Die Regierung in Münster erklärte i. J. 1629 dieses Urteil für vollstreckbar und befahl die Exekution. Dieser widersetzte sich aber die Familie Brüggenei. Er kam zu Gewalttätigkeiten; z. B. wurde der Galgen und der Pranger zu Stockum von Brüggenei umgehauen. Befehle und Geldstrafen halfen nichts. Auf höhere Anweisung geben i. J. 1634 die Beamten in Werne, der Droste Franz von Ascheberg zur Geist und der Rentmeister Michael Moderson, dem Vogt und Frohn den Befehl, Pferde und Kühe der jetzigen Klägerin zu pfänden. Die Pfändung führte am 7.8.1634 der Beklagte Rembertz als Diener des v. Hövel zusammen mit Gerhard Hüsing aus Werne aus. Zu diesem Zwecke nahm er von Warendorf folgende Soldaten des Vehlenschen Regiments mit: Henrich zur Becke, Johan Schmidt, Johan Westhinck, Johan Gördener, Engelbert Jöckers, Johan Henrich, Johan Erdtman und Johan Diesselkampf. Als diese mit dem Vieh abzogen, erschienen die Söhne der Klägerin namens Peter, Johan und Kaspar. Peter wurde - wie die Klägerin behauptet - ohne Veranlassung von dem Beklagten ins Bein geschossen; er starb nach einigen Tagen. Die Klägerin verlangt Bestrafung des Beklagten. Dieser wird, nachdem Notar Godfrid zum Schloet und dessen Frau Engeline Casens für die Klägerin Bürgschaft geleistet haben, in dem neuen Gemach gefangengesetzt. Dr. med. Bernard Rottendorff senior und Barbierer Bernard Westken untersuchen ihn auf Haftfähigkeit. Es werden ihm Erleichterungen gewährt; schließlich wird ihm gestattet, im Hause des Dietrich Landwehr zu wohnen, nachdem Witwe Gerhard Ridders, geb. Martha Löwenstein am Markt sich für ihn verbürgt hat. Erwähnt werden Arnold yon Bömer; Sibille, Schwester des Bitter von Hövel; Bernard Averbeck, Schultheiß des Vehlenschen Regiments in Warendorf, und dessen Gerichtsschreiber Notar Theodor Rotarius; Everhard Hillebrandt, Schreiber der Klägerin; Johan zur Möllen in Warendorf; Henrich Mollman in Herbern; Gerhard Rolper; Stephan von Althen; Ditrich von Plettenberch; Johan Brinckhaus; Reg.-sekretär Kaspar Runde; Schmied Johan Törner; Notar Christoph Colner.
Archivale
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BZK no.
The Bundeszentralkartei (BZK) is the central register of the federal government and federal states for completed compensation proceedings. When a claim is entered into the BZK, a number is assigned for unique identification. This BZK number refers to a compensation claim, not to a person. If a person has made several claims (e.g. for themselves and for relatives), each claim generally has its own BZK number. Often, the file number of the respective compensation authority is used as the BZK number.
This number is important for making an inquiry to the relevant archive.
Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
The reasons provided here are based on the wording in the reasons for persecution stated in the sources.
Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
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