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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Ober- und Mittelbehörden seit um 1945 >> Geschäftsbereich Ministerium für politische Befreiung >> Heimatspruchkammern: Verwaltungsakten
1946-1950
Einleitung: Zur Geschichte der Spruchkammern siehe Vorbemerkung zur Beständegruppe EL 900 Heimatspruchkammern: Verwaltungsakten. Die Spruchkammer 48 Vaihingen nahm ihre Arbeit im Frühsommer 1946 auf. Ihre Zuständigkeit erstreckte sich auf die Gemeinden Aurich, Derdingen, Diefenbach, Eberdingen, Ensingen, Enzberg, Enzweihingen, Freudenstein, Großglattbach, Gündelbach, Häfnerhaslach, Hochdorf, Hohenhaslach, Horrheim, Illingen, Iptingen, Kleinglattbach, Kleinvillars, Knittlingen, Lienzingen, Lomersheim, Maulbronn, Mühlacker, Mühlhausen, Nussdorf, Oberriexingen, Ochsenbach, Oelbronn, Oetisheim, Pinache, Riet, Roßwag, Schmie, Schützingen, Serres, Sersheim, Spielberg, Sternenfels, Vaihingen, Wiernsheim, Wurmberg und Zaisersweiher. Von der Bevölkerung dieses Gebiets wurden insgesamt ca. 55.000 Meldebogen bei den Rathäusern vorgelegt. Die zur Tätigkeit bei der Spruchkammer Vaihingen vorgesehenen Personen wurden durch die benachbarte Spruchkammer Ludwigsburg überprüft. Zu dem am 27. Mai 1946 in Gegenwart von Staatssekretär Gottlob Kamm vereidigten Personal gehörten die Vorsitzenden Walter Burger (Kaufmann), Albert Kälber (Fabrikant) und Heinrich Kallenberg (Architekt), welcher altershalber bereits im November ausschied und durch den Geschäftsstellenleiter Dr. Gerd Uhlich (Jurist) abgelöst wurde. Im August 1947 schied Kälber aus, um sich dem Aufbau seines Betriebs in Pforzheim zu widmen. Er wurde durch den Knittlinger Bezirksnotar Ernst Vollmer ersetzt. Zur Personalaufstockung kamen die Vorsitzende Liselotte Margarete Ruess und weitere Mitarbeiter hinzu. Als Öffentliche Kläger fungierten Wilhelm Fischer (Chemograph), Erdmann Kladziwa und Karl Stahl (Ingenieur). Mangels geeigneter Räumlichkeiten in der Stadt Vaihingen nahm die Spruchkammer ihren Sitz im Uhlandbau (Uhlandstraße) in Mühlacker. Einrichtungs- und Betriebsmaterial wurde bei der städtischen Verwaltung und in der Privatwirtschaft entliehen. Dies galt insbesondere für die Beschaffung der dringend benötigten Schreibmaschinen. Zur Bearbeitung der örtlichen NS-Presse wurde das Archiv des "Enzboten" herangezogen. Die erste öffentliche Verhandlung wurde für den 28. Juni 1946 im Rathaus Mühlacker anberaumt. Auch andere Rathäuser des Zuständigkeitsbereichs der Spruchkammer wurden in der Folge für öffentliche Verhandlungen genutzt, um die gleichzeitige Durchführung mehrerer Sitzungen zu ermöglichen. Ein Bericht des Vorsitzenden Walter Burger an die Militärregierung vom 10. März 1948 gibt Einblick in die Kammerarbeit und liefert statistische Angaben (EL 900/24 Bü 33). Die Tätigkeit der Spruchkammer endete (nach einer bereits am 12.4.1948 veranstalteten Abschlussfeier) zum 30. Juni 1948 (EL 900/23 Bü 15); im Anschluss wurden Fälle der Spruchkammern Stuttgart und Ludwigsburg zur Bearbeitung übernommen, um die dortigen Mitarbeiter zu entlasten. Nach Auflösung der Spruchkammer Vaihingen konnte die VVN einen Teil des Mobiliars zur Einrichtung ihres örtlichen Büros übernehmen. Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte in mehreren Abschnitten, zunächst durch Archivinspektoranwärter/innen des Hauptstaatsarchiv Stuttgart; nach der Verlagerung des Bestands in das Staatsarchiv Ludwigsburg übernahmen der wiss. Angestellte Dr. Harald Isermayer und Archivinspektorin Gabriele Benning die Ordnungsarbeiten. Die abschließende Bearbeitung besorgte die Unterzeichnende. Der Bestand EL 900/23 Spruchkammer 48 Vaihingen: Verwaltungsakten enthält 311 Archivalieneinheiten. Ludwigsburg, im Dezember 2008 Regina Schneider
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.