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Schreiben des Rats an Dr. Christoffer Reiffstedt, Prokurator am Reichskammergericht, vom 21. 1. 1570.
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Enthält: Vor Jahren hat der Rat den Observantenmönch Johannes de Aquis wegen Ehebruchs gefangen gesetzt. Hiergegen hat die Geistlichkeit (Domkapitel, Geistlichkeit der Kollegialkirchen und gemeiner Klerus) protestiert. Es kam zu einem Rechtsstreit, der aber i. J. 1558 durch einen Vergleich beendet wurde, dem der Bischof zustimmt und den der Kaiser bestätigte. Danach hatte der Rat das Recht, Verbrecher geistlichen Standes zu verhaften, er musste sie dann aber dem Bischof zur Bestrafung ausliefern. Nun hat Lubert zum Kley, Priester des deutschen Ordens zu St. Jürgen, den Ritterherrn Hanxeler während der Hieronymi-Freiheit verwundet. Ein Laie wäre in diesem Falle mit dem Tode zu bestrafen gewesen. Der Rat hat den zum Kley, als er von der Hasenjagd in die Stadt kam, verhaften lassen; gemäß dem Vergleich ist der Täter dem Bischof übergeben worden, der ihn auf das Amtshaus in Wolbeck bringen ließ. Newelinck von der Recke, Komtur des Deutschen Ordens, verlangte vom Rat die Freilassung des Täters, da das Ordenshaus St. Jürgen von der geistlichen Jurisdiktion ausgenommen sei. Als das abgelehnt wurde, erwirkte er beim Reichskammergericht ein Mandatum gegen den Rat. Der Rat bevollmächtigt Dr. Reiffstedt mit seiner Vertretung und schickt ihm 10 R.thaler.
Archivale
Verweis: Vgl. Ratsarchiv, A V d Nr. 1
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.