Der Priester Erhard Diether, Kaplan der von dem verstorbenen Walter Ehinger von Bamberg ("Babemberg") gestifteten Messe im Dominikanerkloster ("zu den Predigern") in Ulm [abgegangen, Bereich Grüner Hof 7, Lagerbuch Nr. 6, Adlerbastei 1-3], bekennt: Der verstorbene Ulrich Ehinger genannt Österreicher, vormals Bürgermeister in Ulm, wollte für sich und seine Ehefrau Ursula geborene Roßhaupter einen Jahrtag stiften, konnte diese Stiftung vor seinem Tod aber nicht mehr ausführen. Daher hat er in seinem Testament bestimmt, dass seine Söhne Walter Ehinger genannt Österreicher, Bürgermeister zu Ulm, und Ulrich Ehinger genannt Österreicher, Bürger zu Ulm, diesen Jahrtag für ihn stiften sollen. In Ausführung des letzten Willens ihrer Eltern haben diese daher den Jahrtag nun am Ehingeraltar in der alten Kapelle der Familie Ehinger im Dominikanerkloster in Ulm neben der von Walter Ehinger errichteten Kapelle gestiftet. Zur Dotation haben sie aus der Hinterlassenschaft ihrer Eltern einen jährlichen Zins von 3 rheinischen Gulden übergeben. Er gefällt von 13 Jauchert Wald bei Sunthausen [abgegangen bei Einsingen Stadt Ulm], die derzeit Michael Menz besitzt, kann mit 60 rheinischen Gulden abgelöst werden und wurde von Ulrich Ehinger am 16. November ("vff gutemtag nach sant Martinstag") 1489 erworben. Diesen Zins soll Erhard Diether jedes Jahr einziehen. Er verpflichtet sich, dafür den Jahrtag für Ulrich Ehinger und seine Ehefrau mit Vigil, Seelmesse und brennenden Kerzen von den zwei Ehingerkaplänen, die auch dessen ordnungsgemäßen Ablauf zu überwachen haben, und sieben anderen Ordens- oder Laienpriestern in der Ehingerkapelle begehen zu lassen. Bei Säumnis fällt in dem betreffenden Jahr die Hälfte des Zinses an die Dominikaner und die andere Hälfte an die beiden Ehingerkapläne im Dominikanerkloster. Außerdem muss der Kaplan in diesem Fall den Jahrtag nachholen.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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