Die Ulmer Bürgerin Anna Kurz, Witwe des Konrad von Hatten [Unbestimmt], bekennt, dass sie zusammen mit ihrem Ehemann am 30. Oktober ("vff mitwochen nach sannt Symon vnnd sannt Judas der zwayer hailigenn zwolffpottenn tage") 1482 ein gemeinsames Testament errichtet hat. Nach dem Tod ihres Ehemannes hat sie dann am 10. Januar ("vff afftermantag nach sannt Erharts des hailigenn bischoffs tage") 1497 ein neues Testament errichtet. Dieses widerruft sie nun und errichtet nochmals ein neues Testament. Darin bestellt sie die Pfarrkirchenbaupfleger in Ulm zu ihren Testamentsvollstreckern. Sie setzt nun das erste, gemeinsam mit ihrem Ehemann angelegte Testament in allen Punkten wieder in Kraft. Nach ihrem Tod sollen ihre Testamentsvollstrecker von ihrer Hinterlassenschaft ihr Begräbnis und Seelgedächtnis gemäß den in dem Testament erlassenen Vorschriften ausrichten. Danach vermacht sie ihr Haus in Ulm mit der zugehörigen Hofstatt zwischen dem Pfründenhaus des Kaplans Hermann Vetter und dem Stadel des Georg Hafenbader der Pfarrkirchenbaupflege in Ulm. Die Testamentsvollstrecker sollen aus ihrer Hinterlassenschaft 50 Gulden auf die folgende Weise verteilen: 10 Gulden fallen an das Franziskanerkloster (" den Barfu/o/szen") in Ulm [abgegangen, Bereich westlicher Münsterplatz, Lagerbuch Nr. 150] und 5 Gulden an das Dominikanerkloster ("den Predigern") [abgegangen, Bereich Grüner Hof 7, Lagerbuch Nr. 6, Adlerbastei 1-3]. Des weiteren sollen die Testamentsvollstrecker für 4 Gulden Schmalz kaufen und unter den Armen verteilen. Nach ihrem Tod sollen sie drei Tage lang insgesamt 1 rheinischen Gulden unter die Armen verteilen. Vom Rest dieser Summe sollen dann ihr Begräbnis und Seelgedächtnis bezahlt werden. Weitere Legate gehen an die Kinder des Johann Schlegel, an die Kinder ihres verstorbenen Bruders Jakob Kurz und an ihre Magd Afra Mair. Ihre vier in dem Testament beschriebenen Bücher fallen nach ihrem Tod an Felicitas Ehinger, die Ehefrau des Ulmer Bürgers Johann Meßlin. Sollte diese vor der Testamentarin sterben, dann gegen die Bücher an die leiblichen Kinder des Ulmer Bürgers Heinrich Neithardt. Auch über drei weitere Bücher trifft sie Verfügungen. Der Rest ihrer Habe fällt zu gleichen Teilen an Michael Kurz, Katharina Schlegel, die Ehefrau des Johann Schlegel, und Barbara Kurz, die Ehefrau des Ludwig Widenmann. Die Testamentsvollstrecker erhalten für ihre Bemühungen jeder 2 rheinische Gulden. Die Testamentarin behält sich das Recht vor, auch dieses Testament zu ändern oder zu widerrufen.