Ludeke Ledebur zur Bruchmühlen und Royenhagen und seine Ehefrau Sidonia von Amelunxen beurkunden, dass in dem am 19. September 1606 aufgerichteten Testament ihrer verstorbenen Base Jungfer Dorothea Ledebaurs, dessen Exekutoren Wilhelm Quad, fürstlich-jülichscher Rat und Drost zum Sparenberg, Schweder Steinhauß zur Niedermühlen, Gograf zu Bielefeld, Dr. Joachim Arst, und Goltschalck Cothman, Bürger zu Herford, waren, folgende Bestimmungen enthalten sind: Von den 1.200 Goldgulden und 800 Reichstalern, die sie von ihrem verstorbenen Vater Henrich Ledebur geerbt hatte, und die auf des Ausstellers Kornzehnten zu "Hilgoessen" [Hillegossen] und die Mahlmühle vor dem Haus Brochmühlen sowie auf andere Korn- und Geldzahlungen lauteten, sind 200 bei dem Predigtstuhl der Altstädter Kirche zu Bielefeld, 100 bei der Schule auf der Neustadt, 100 für die Armen in Bielefeld, 100 für Arme des Kirchspiels Rimslo angelegt, dazu 1.000 Reichstaler für des Ausstellers Bruder und drei Schwestern ausgetan, alles Übrige aber dem Aussteller zugeschrieben. Der Aussteller hat von den 300 Reichstalern Kapital, die für die Armen angelegt sind, eine jährliche Rente von 25 Reichstalern auszuzahlen, insbesondere für die Armen in Bielefeld aus dem Legat von 100 Reichstalern jährlich 3 Reichstaler, je am 22. Juni den Predigern und Provisoren auf der Altstadt Bielefeld aus seinem (Ausstellers) Zehnten zu Hillegossen im Kirchspiel Heepen zu entrichten.