Große Henne, wohnhaft zu Offheim, und seine Frau Gele verkaufen Dekan, Kapitel und den Vikaren des St. Lubentiusstifts in Dietkirchen zur Präsenz für 30 Gulden zu je 24 guten Räderweißpfennig, die diese ihnen bezahlt haben, 1 1/2 Gulden ewiger Pfenniggülte, die sie jährlich dem Stift oder dessen Präsenzmeister unverteilt aus einer Hand am 25. Juli ('uff sent Jacobs dag des helgen aposteln in dem ern gelegen') nach Dietkirchen liefern sollen. Sie setzen dafür folgende Güter, aus denen die Gülte zu geben ist, zu Unterpfand: Hof und Lehen, genannt das 'Mutzenlene', mit allem Zubehör in Dorf und Feld an Acker, Land, Wiesen, Haus und Gärten, das jährlich 6 Malter und 5 Achtel Korn dem Ritter ('strengen hern') Johann Frei von Dehrn und Junker Johann von Staffel zinst und das sie dem Stift vor Thyße Eppelman, Schultheiß zu Niederhadamar, sowie Dyle Hune und Hans Enolff, Schöffen daselbst, mit Halm und Mund aufgetragen haben, ferner: '2 m. landes gelegen in Creucher felde bye Clongel wyeße an eynem stocke und stossent widder das Clyngelflaß, ist eyner eyn anwender. Item aber 1 m. uber dye straße, als man von Dyeckirchen geyn Uffheym get uff dem reyn und ist eyn anwender. Item 1 m., liget an der Dyeckircher heyde under Clais Musen'. Sie haben diese 4 Morgen, die jährlich ein Achtel Weizen in die Vogtei zu Kreuch zinsen, dem Stift vor Schultheiß und Schöffen mit Halm und Mund aufgetragen, wie in dem Vogtgericht zu Kreuch rechtsüblich. Bei Leistungsversäumnis soll das Stift die Gülte auf Kosten der Aussteller mit Boten mündlich oder schriftlich ein- oder zweimal einfordern. Leisten sie dann nicht sogleich, so kann das Stift die Güter mit der Besserung an sich nehmen, indem es dem Schultheißen sein Recht gibt und sich durch ihn in die Güter für die Hauptsumme, den Gültrückstand und den Schaden in die Güter einsetzen läßt. Reichen die Unterpfänder nicht aus, so kann sich das Stift an ihre übrigen Erbgüter halten. Jene Güter sollen unverteilt und unbelastet bleiben. Die Aussteller geloben, Jahr und Tag gute Währschaft zu leisten, wie an jenen beiden Gerichten rechtsüblich. - Siegel des Gerichts zu Niederhadamar und des Vogtgerichts zu Kreuch.