Der Priester und Ulmer Bürger Konrad Diepolt, Kaplan an der Dreikönigskapelle in Ulm [ehemals Frauenstraße 30], stiftet einen ewige Messe und einen Jahrtag im Ulmer Münster an einem Altar zuunterst in der Kirche bei dem großen Pfeiler unter dem von Johann Besserer gestifteten Altar. Die Messe wird er entweder selbst feiern oder damit einen Priester beauftragen, den er, solange er am Leben ist, selbst bestimmen kann. Nach seinem Tod soll der Rat der Stadt Ulm die Messe bei Vakanz einem geeigneten Priester aber keinem Vikar übergeben, wobei Personen aus dem Geschlecht des Stifters, insbesondere die Söhne seines Vetters Johann Diepolt Johann, Klaus und Konrad, bevorzugt werden sollen. Der Kaplan, dem die Messe übertragen wird, ist verpflichtet, jedes Jahr um den 25. März ("vff vnser lieben Frowen tage Annunciacionis in der Uasten") den Jahrtag mit Vigil und Seelmesse feierlich zu begehen. Zur Ausstattung von Messe und Jahrtag hat er die folgenden Güter und Einkünfte übergeben: Ein Gut in Attenhofen ("Autenhouen") [Stadt Weißenhorn/Lkr. Neu-Ulm], ein Gut in Temmenhausen ("Tymenhusen") [Gde. Dornstadt/Alb-Donau-Kreis], ein Gut und 1,5 Selden in Bermaringen [Stadt Blaustein/Alb-Donau-Kreis], ein Haus in Ulm bei der Badestube des Karg [ehemals Bockgasse 4] zwischen den Häusern des Johann Zierenhold und des Ulrich Mercklin, die 26 rheinischen Gulden jährlichen Zinses, die die Stadt Ulm zu entrichten hat, sowie jährlich 4 Gulden vom Haus des Jodok ("Jos") Sidler in Ulm. Außerdem hat er der Messe noch Bücher, Messgewänder und anderes vermacht, die nach seinem Tod an sie fallen sollen. Der Stifter bittet den Konstanzer Bischof Heinrich [von Hewen] oder seinen Generalvikar in geistlichen Angelegenheiten um Bestätigung der Stiftung und lässt darüber von dem öffentlichen Notar Wilhelm Beltzinger ein Notariatsinstrument ausfertigen.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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