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Stadtarchiv Münster (Archivtektonik) >> Archive der Stadt Münster >> Archive der fürstbischöflichen Zeit >> Kirchen und Klöster
Laufzeit: 1329-1842 Inhalt: Das Kloster Ringe war ursprünglich ein im Kirchspiel Ludgeri gelegenes Beginenhaus, das zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstanden sein dürfte. Die erste Nennung ist für das Jahr 1329 belegt. 1491 unterstellte sich das Kloster der Ordensregel der Franziskaner. 1613 sollte es auf Wunsch der Ordensleitung der Klarissenregel unterstellt werden, wogegen sich sowohl die Insassen als auch der Rat erfolgreich wehren konnten. Später stand das Kloster Ringe in Verbindung zum Kapuzinerorden. Im Zuge der Säkularisation wurde es 1803 aufgelöst. Die Klostergebäude wurden von den Dominikanern bezogen. Die Einkünfte des Klosters sollten zur Schaffung eines Hospitals dienen, das im Kloster Verspoel eingerichtet werden sollte. 1828 wurden die Insassen des Magdalenenhospitals im Kloster Ringe untergebracht. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude zerstört. 69 Urkunden (1329-1754) Ernennung des Dechanten von Sankt Ludgeri als Richter und Konservator des Klosters Ringe (1329); Rentverschreibungen (1349-1688); Kaufverträge (1434-1683); Bestätigung der Statuten durch den Bischof von Münster (1441); Visitationsrecht der Observanten (1491); Unterstellung des Klosters Ringe unter das Franziskanerobservantenkloster in Hamm (1619); Inkorporation des Klosters Ringe in den Kapuzinerorden Münster (1640-1695); Aufnahmen in den Konvent (1583-1712); Ablaßbriefe (1702-1754); 58 Akteneinheiten (1528-1842) Statuten und Klosterbräuche (1610-1697); Memorienbuch (um 1800); Aufnahme der Novizinnen (1618-1783); Totenzettel (1726-1800); Begräbnisangelegenheiten (1651-1800); Quittungen und Belege (1528-1802); Heberegister (1798-1809); Rentverschreibungen und Kapitalforderungen (1551-1803); Vermögensverwaltung (1595-1810);Archivinventar (nach 1750); Immunität und Schatzungsfreiheit (1715-1799); Kontributionen, Einquartierungen, Fouragelieferungen und Beschlagnahmungen (1757-1762); Vermächtnisse, Schenkungen und Memorien (1601-1799); Grundbesitz- und Pachtangelegenheiten (1632-1801); Rechtsstreitsachen (1638-1842); Reform des geistlichen Lebens (1613); Rechtsstreit mit dem Observantenorden, Prozeß mit der römischen Kurie (1612-1628); Aufhebung der Klöster Ringe und Verspoel (1802-1818); Umbau des Klosters Ringe zur Aufnahme der Pfründner aus dem Magdalenenhospital (1822-1826). Umfang: 127 Einheiten (18 Kartons), Handschriftliches Verzeichnis, erstellt von Josef Ketteler (nur Urkunden); Findbuch Kirchen und Klöster, Zitierung: StdAMs, Kloster Ringe Literatur: - Lahrkamp, Helmut, Weihbischof Niels Stensen und das Kloster Ringe in Münster. In: Westfalen 48 (1970), S. 38-44 - K. Zuhorn, Die Beginen in Münster, WZ 91 (1935), S. 1-149 - A. Beckmann, Joh. Pelcking, Diss. 1935 - über Wiggers: Lexikon f. Theol. u. Kirche X, Sp. 1121 - G. Scherz, N. Stenonis Epistolae, Kopenhagen 1952, Register.
Vorwort: Ringe war ursprünglich ein Beginenhaus im Kirchspiel Ludgeri (1329), das bischöfliche Privilegien besaß und dessen Gründung um 1300 anzusetzen ist. Es unterwarf sich später der 3. Regel des hl. Franziskus und unterstellte sich dem Franziskanerobservantenkloster in Hamm (1476 bzw. 1491).
Seit 1613 gab es heftige Streitigkeiten mit dem Observantenprovinzial P. Nikolaus Wiggers (Vigerius, + 1628 Köln), der die Klarissenregel einzuführen suchte, aber auf die Opposition der Schwestern, des Rates und der Gilden stieß (vgl. Ratsarchiv A XIII Nr. 426). Ringe widersetzte sich mit Erfolg und wandte sich mit Klagen an den Kölner Nuntius und das römische Kardinalskollegium (umfangreiche Prozessakten bis 1627).
Die "geistliche Obrigkeit" des Dechanten von St. Ludgeri blieb unangefochten; Seelenführer der Schwestern war 1680/81 der Weihbischof Niels Stensen, der mit der Oberin A.C. Brummer und der Schwester M.L. Vischer in Korrespondenz stand (19 Briefe in Schwerin).
Ringe trat in lose Verbindung zum Kapuzinerorden (Gebetsbruderschaft). Die Aufhebung erfolgte 1803.
Literatur:
- Lahrkamp, Helmut, Weihbischof Niels Stensen und das Kloster Ringe in Münster. In: Westfalen 48 (1970), S. 38-44
- K. Zuhorn, Die Beginen in Münster, WZ 91 (1935), S. 1-149 [online: https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/wz-9737.pdf];
- A. Beckmann, Joh. Pelcking, Diss. 1935
- über Wiggers: Lexikon f. Theol. u. Kirche X, Sp. 1121;
- G. Scherz, N. Stenonis Epistolae, Kopenhagen 1952, Register.