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Inventare des Professors Schuckard, Unterfasz. 10: Kasten R
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Verzeichnis der in Kasten R gelagerten Waffen und Gebrauchsgegenstände.
Das Inventar enthält Inventur-, Verlust- und Schadensvermerke in braunem Holzstift. Die darin dokumentierten Bestandsverluste sind in der folgenden Inventarserie von 1753/54 berücksichtigt worden (zu Kasten R siehe A 20 a Bü 48). Wahrscheinlich sind die Vermerke daher in den Kontext einer um 1753/54 zum Zweck der Erstellung eines aktualisierten Verzeichnisses durchgeführten Inventur einzuordnen. Zur Anlegung dieser Inventarserie vgl. die Geschäftsführungsakten in A 20 a Bü 183.
Vgl. die späteren Inventare, Zugangs- und Abgangsverzeichnisse zu Kasten R in A 20 a Bü 37 Nr. 2, Bü 48, Bü 66, Bü 84.
Die verzeichneten Objekte sind nach Lagerort gegliedert, zum Teil nummeriert oder mit Buchstaben signiert:
- türkische Bögen, Köcher und Pfeile aus Holz, Metall, Leder, Samt und Silberblech, z. T. aus der ungarischen Beute der Prinzen "Louis" und Georg Friedrich;
- Reitersporne (u.a. aus alten Gräbern bei Ulm, S. 7);
- europäische und chinesische Feuerwaffen, z. T. mit Gravur "Giobatt. Francino" (d.h. Giovanni Battista Francino, Büchsenmacher aus Brescia, 1601-1660);
- ein eisenbeschlagener, samtgefütterter Harnisch aus der ungarischen Beute von Prinz Georg Friedrich;
- europäische und chinesische Schwerter, Degen, Stockdegen und Dolche aus Stahl, Silber, Jaspis und Granat, u.a. das Schwert Herzog Eberhards im Bart (S. 11) sowie 'das württembergische Stammschwert' mit eingraviertem Stammbaum bis zur Zeit Herzog Friedrichs von Württemberg (Beschreibung mit detaillierter Skizze S. 12-17);
- ein afrikanischer Spieß mit kurzem Griff und langem Blatt;
- türkische Tabakspfeifen;
- Armbrustbolzen mit Messingspitzen (z. T. aus dem Besitz des Herzogs Friedrich Achilles von Württemberg-Neuenstadt);
- indianische Hängematten.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.