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NL 336: Stein, Franz (Oberbürgermeister der Stadt
Mainz) (Bestand)
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Bestände des Stadtarchivs Mainz >> Nachlässe >> Nachlässe nach Nummern, NL 301-350
1917 - 1984
Der Nachlass des Mainzer Oberbürgermeisters Franz Stein (1949-1965) wurde dem Stadtarchiv Mainz im Juli 2021 durch seinen Familienangehörigen Franz Götz übergeben. Der Bestand wurde unter der Zugangsnummer 2021/47 registriert und durch den Unterzeichner im September und Oktober 2021 mit der Bestandssignatur NL 336 verzeichnet und verpackt. Der Nachlass bestand aus zwei Umzugskartons mit Aktenordnern, Heftern und einigen losen Archivalien von Oberbürgermeister Franz Stein und seiner Frau Katharina "Käthi" Stein.
Der Großteil der Archivalien stammt aus der Amtszeit von Franz Stein als Oberbürgermeister 1949-1965. Aus der Zeit vor 1949 sind nur einige unausgefüllte Formulare und Aushänge enthalten und aus Franz Steins Jahren als Bundestagsabgeordneter nach 1965 bis zu seinem Tod 1967 sind ebenfalls nur wenige Unterlagen vorhanden. Die Reden von Franz Stein als Mainzer Oberbürgermeister bilden einen großen Teil des Nachlasses und sind in drei Zeitabschnitte unterteilt, in denen die Reden wiederum alphabetisch nach ihrem Betreff sortiert sind. Den zweiten Teil des Bestands bildet die Korrespondenz des Ehepaars Stein, die alphabetisch nach Korrespondenzpartnern sortiert ist. Die Korrespondenzen zu einzelnen Themen sind teilweise in eigene Einheiten ausgegliedert. Sie umfassen ebenfalls die Korrespondenz seiner Frau Katharina "Käthi" Stein nach Steins Tod. Den dritten Teil des Bestandes bildet eine Sammelsurium von Zeitungsartikeln, besonders aus der "Allgemeinen Zeitung" und aus der Zeitung "Die Freiheit", zu OB Stein und Mainz während seiner Amtszeit, die seine Frau über seinen Tod hinaus fortsetzte. Einen Schwerpunkt in dieser Sammlung bildet die Kommunalwahl 1964 und die gescheiterte Verlängerung von Steins Amtszeit 1965. Einen größeren Teil des Nachlasses stellt auch eine Sammlung von Unterlagen ohne übergreifenden Zusammenhang zu einzelnen Themen und Ereignissen dar.
Bei der Verzeichnung des Bestandes wurde die vorhandene Gliederung in Einheiten nach Möglichkeit beibehalten. Die Ordnung der Archivalien in den einzelnen Einheiten blieb unverändert. Nur die Inhaltsverzeichnisse der Aktenordner, die die Reden beinhalteten, wurden auf die Archivmappen mit den zugehörigen Reden aufgeteilt. Auf Grund des Sammlungscharakters eines großen Teils des Nachlasses wurden Archivalien mit sehr unterschiedlichen Betreffen unter dem Klassifikationspunkt "Verschiedenes" zusammengefasst. Zur einfacheren Orientierung im Bestand wurden die Archivalien vier Klassifikationspunkten zugeordnet. Diese orientieren sich an den oben beschriebenen Hauptbestandteilen des Nachlasses.
Beim Verpacken in Archivmappen wurden Metallklammern, Kunststofffolien und, sofern schadlos möglich, Klebebänder aus dem Bestand entfernt. Kassiert wurden Dubletten, eine Akte zu einem Dienstunfall 1952, die sich umfangreicher in der Personalakte finden lässt, Besoldungslisten von 1956-1960 und andere private Finanzunterlagen.
Mainz, im November 2021
Stephan Konrad Streicher (FSJ Kultur)
Kurzbiographie
Franz Stein wurde am 26. April 1900 in der Mainzer Neustadt geboren. Als Ältester von vier Geschwistern half er als Milchjunge schon während seiner Schulzeit im Milchgeschäft der Familie mit. Von 1906 bis 1914 besuchte er die Leibnizschule. Nach seiner Schulzeit trat der aus einem evangelischen Elternhaus stammende Franz Stein dem Wartburgbund bei und machte bis 1917 eine Lehre zum Braukaufmann. Ab 1917 war er bei der Schöffenhof-Binding-Bürgerbräu A. G. tätig, wo er es in 30 Jahren vom Lehrling bis zum Betriebsleiter in Wiesbaden brachte. Seit 1918 bildete sich Franz Stein durch verschiedene Kurse der Volkshochschule Mainz weiter, und außerdem war er in seiner Jugend ein begeisterter Stenograph. Ebenfalls um 1918 trat er dem Zentralverband der Angestellten bei. Nachdem Franz Stein 1925 Mitglied der SPD geworden war, wurde er 1926 sowohl ehrenamtlicher Vorsitzender der Angestelltengewerkschaft als auch Vorsitzender des Ortskartells der Mainzer Arbeitnehmerschaft. Von 1928-1933 war er als Mitbegründer ein geschäftsführendes Vorstandsmitglied der gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgenossenschaft und begründete die Friedrich Ebert-Siedlung in Mainz. Im Jahr 1928 heiratete Franz Stein seine Frau Katharina geborene Götz.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten musste Franz Stein seine bisherigen Tätigkeiten aufgeben und zog nach Wiesbaden. 1933 begann er sein Studium an der hessischen Verwaltungsakademie in Mainz und erlernte seit 1938 die englische Sprache. Die Fachprüfung als Bilanzbuchhalter absolvierte er 1944.
Nach Kriegsende berief ihn der Mainzer Oberbürgermeister Dr. Rudolph Walther zum kom-missarisch stellvertretenden Leiter des Mainzer Arbeitsamts, wo Stein nach seinem Dienstantritt am 22.05.1945 die durch den Krieg zerstörten Strukturen von Grund auf neu aufbaute. Schon nach einem Jahr wechselte Stein als Oberregierungsrat in den hessischen Staatsdienst, wo er als Referent für Arbeitsverwaltung, Arbeitslenkung, Arbeitslosenversicherung, Berufsberatung und Berufsnachwuchs im Arbeitsministerium tätig war. Sein Referat übernahm auch die Betreuung der Heimatlosen und illegalen Grenzgänger. Außerdem vertrat er im süddeutschen Länderrat Hessen.
Mit 23 zu 14 Stimmen gewann Franz Stein 1949 die Wahl zum Oberbürgermeister im Main-zer Stadtrat gegen den Amtsinhaber Dr. Emil Kraus. Sein Amt trat er am 11. März 1949 an. Während seiner Amtszeit als Mainzer Oberbürgermeister wurde er Mitglied der Verwaltungsausschüsse der Arbeitsämter Mainz und Rheinland-Hessen-Nassau, sowie der Verwaltungsräte der Zusatzversorgungskasse der Gemeinden und Gemeindeverbände in Darmstadt und der Landesbank und Girozentrale Rheinland-Pfalz. 1950 weihte Stein gemeinsam mit Bundespräsident Theodor Heuss die später nach diesem benannte Straßenbrücke nach Mainz-Kastel ein, und im selben Jahr siedelte die Landesregierung von Rheinland-Pfalz von Koblenz in die Landeshauptstadt Mainz über.
Am 07.05.1952 erlitt Oberbürgermeister Stein einen Dienstunfall, als er in seiner Funktion als Theaterdezernent die Bühne des Städtischen Theaters besichtigte. Während seiner Amtszeit unternahm Oberbürgermeister Stein mit Vertretern der Stadtverwaltung Studienreisen in die Nachbarländer Deutschlands um sich über die örtlichen Kommunalverwaltungen zu informieren. Die Mainzer Universität ernannte am 24. März 1956 Oberbürgermeister Franz Stein zum Ehrensenator. Unter seiner Ägide wurden die ersten Städtepartnerschaften mit Watford 1956 und Dijon 1958 geschlossen. Außerdem bemühte er sich nach der Abtrennung der rechtsrheinischen Industriegebiete um die Stärkung der Mainzer Wirtschaft durch die Ansiedlung neuer Industriebetriebe, wie der Schott AG. Die Ansiedlung des ZDFs in Mainz 1963 stärkte des Weiteren die politische und kulturelle Ausstrahlungskraft der Stadt. Auf Grund mangelnder Unterstützung in der SPD-Stadtratsfraktion nach der erfolgreichen Kommunalwahl 1964 wurde seine Amtszeit nicht über seinen 65. Geburtstag hinaus verlängert, was ihn zutiefst enttäuschte. Im Zuge seines Abschieds als Mainzer Oberbürgermeister erhielt Franz Stein das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik, sowie von burgundischen Journalisten den Prix Cassis und die Ehrenbürgerwürden von Watford und Dijon. Für seine Verdienste um die Gutenberg-Gesellschaft wurde er zu deren Senator ernannt. Noch im selben Jahr zog er nach den Bundestagswahlen als Abgeordneter in den 5. Bundestag ein. Während eines Urlaubs in Südtirol verstarb Franz Stein überraschend am 14. September 1967 in Ritten bei Bozen.
verzeichnet
Form und Inhalt: Der Nachlass des Mainzer Oberbürgermeisters Franz Stein (1949-1965) wurde dem Stadtarchiv Mainz im Juli 2021 durch seinen Familienangehörigen Franz Götz übergeben. Der Bestand wurde unter der Zugangsnummer 2021/47 registriert und durch den Unterzeichner im September und Oktober 2021 mit der Bestandssignatur NL 336 verzeichnet und verpackt. Der Nachlass bestand aus zwei Umzugskartons mit Aktenordnern, Heftern und einigen losen Archivalien von Oberbürgermeister Franz Stein und seiner Frau Katharina "Käthi" Stein.
Der Großteil der Archivalien stammt aus der Amtszeit von Franz Stein als Oberbürgermeister 1949-1965. Aus der Zeit vor 1949 sind nur einige unausgefüllte Formulare und Aushänge enthalten und aus Franz Steins Jahren als Bundestagsabgeordneter nach 1965 bis zu seinem Tod 1967 sind ebenfalls nur wenige Unterlagen vorhanden. Die Reden von Franz Stein als Mainzer Oberbürgermeister bilden einen großen Teil des Nachlasses und sind in drei Zeitabschnitte unterteilt, in denen die Reden wiederum alphabetisch nach ihrem Betreff sortiert sind. Den zweiten Teil des Bestands bildet die Korrespondenz des Ehepaars Stein, die alphabetisch nach Korrespondenzpartnern sortiert ist. Die Korrespondenzen zu einzelnen Themen sind teilweise in eigene Einheiten ausgegliedert. Sie umfassen ebenfalls die Korrespondenz seiner Frau Katharina "Käthi" Stein nach Steins Tod. Den dritten Teil des Bestandes bildet eine Sammelsurium von Zeitungsartikeln, besonders aus der "Allgemeinen Zeitung" und aus der Zeitung "Die Freiheit", zu OB Stein und Mainz während seiner Amtszeit, die seine Frau über seinen Tod hinaus fortsetzte. Einen Schwerpunkt in dieser Sammlung bildet die Kommunalwahl 1964 und die gescheiterte Verlängerung von Steins Amtszeit 1965. Einen größeren Teil des Nachlasses stellt auch eine Sammlung von Unterlagen ohne übergreifenden Zusammenhang zu einzelnen Themen und Ereignissen dar.
Bei der Verzeichnung des Bestandes wurde die vorhandene Gliederung in Einheiten nach Möglichkeit beibehalten. Die Ordnung der Archivalien in den einzelnen Einheiten blieb unverändert. Nur die Inhaltsverzeichnisse der Aktenordner, die die Reden beinhalteten, wurden auf die Archivmappen mit den zugehörigen Reden aufgeteilt. Auf Grund des Sammlungscharakters eines großen Teils des Nachlasses wurden Archivalien mit sehr unterschiedlichen Betreffen unter dem Klassifikationspunkt "Verschiedenes" zusammengefasst. Zur einfacheren Orientierung im Bestand wurden die Archivalien vier Klassifikationspunkten zugeordnet. Diese orientieren sich an den oben beschriebenen Hauptbestandteilen des Nachlasses.
Beim Verpacken in Archivmappen wurden Metallklammern, Kunststofffolien und, sofern schadlos möglich, Klebebänder aus dem Bestand entfernt. Kassiert wurden Dubletten, eine Akte zu einem Dienstunfall 1952, die sich umfangreicher in der Personalakte finden lässt, Besoldungslisten von 1956-1960 und andere private Finanzunterlagen.
Mainz, im November 2021
Stephan Konrad Streicher (FSJ Kultur)
Kurzbiographie
Franz Stein wurde am 26. April 1900 in der Mainzer Neustadt geboren. Als Ältester von vier Geschwistern half er als Milchjunge schon während seiner Schulzeit im Milchgeschäft der Familie mit. Von 1906 bis 1914 besuchte er die Leibnizschule. Nach seiner Schulzeit trat der aus einem evangelischen Elternhaus stammende Franz Stein dem Wartburgbund bei und machte bis 1917 eine Lehre zum Braukaufmann. Ab 1917 war er bei der Schöffenhof-Binding-Bürgerbräu A. G. tätig, wo er es in 30 Jahren vom Lehrling bis zum Betriebsleiter in Wiesbaden brachte. Seit 1918 bildete sich Franz Stein durch verschiedene Kurse der Volkshochschule Mainz weiter, und außerdem war er in seiner Jugend ein begeisterter Stenograph. Ebenfalls um 1918 trat er dem Zentralverband der Angestellten bei. Nachdem Franz Stein 1925 Mitglied der SPD geworden war, wurde er 1926 sowohl ehrenamtlicher Vorsitzender der Angestelltengewerkschaft als auch Vorsitzender des Ortskartells der Mainzer Arbeitnehmerschaft. Von 1928-1933 war er als Mitbegründer ein geschäftsführendes Vorstandsmitglied der gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgenossenschaft und begründete die Friedrich Ebert-Siedlung in Mainz. Im Jahr 1928 heiratete Franz Stein seine Frau Katharina geborene Götz.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten musste Franz Stein seine bisherigen Tätigkeiten aufgeben und zog nach Wiesbaden. 1933 begann er sein Studium an der hessischen Verwaltungsakademie in Mainz und erlernte seit 1938 die englische Sprache. Die Fachprüfung als Bilanzbuchhalter absolvierte er 1944.
Nach Kriegsende berief ihn der Mainzer Oberbürgermeister Dr. Rudolph Walther zum kom-missarisch stellvertretenden Leiter des Mainzer Arbeitsamts, wo Stein nach seinem Dienstantritt am 22.05.1945 die durch den Krieg zerstörten Strukturen von Grund auf neu aufbaute. Schon nach einem Jahr wechselte Stein als Oberregierungsrat in den hessischen Staatsdienst, wo er als Referent für Arbeitsverwaltung, Arbeitslenkung, Arbeitslosenversicherung, Berufsberatung und Berufsnachwuchs im Arbeitsministerium tätig war. Sein Referat übernahm auch die Betreuung der Heimatlosen und illegalen Grenzgänger. Außerdem vertrat er im süddeutschen Länderrat Hessen.
Mit 23 zu 14 Stimmen gewann Franz Stein 1949 die Wahl zum Oberbürgermeister im Main-zer Stadtrat gegen den Amtsinhaber Dr. Emil Kraus. Sein Amt trat er am 11. März 1949 an. Während seiner Amtszeit als Mainzer Oberbürgermeister wurde er Mitglied der Verwaltungsausschüsse der Arbeitsämter Mainz und Rheinland-Hessen-Nassau, sowie der Verwaltungsräte der Zusatzversorgungskasse der Gemeinden und Gemeindeverbände in Darmstadt und der Landesbank und Girozentrale Rheinland-Pfalz. 1950 weihte Stein gemeinsam mit Bundespräsident Theodor Heuss die später nach diesem benannte Straßenbrücke nach Mainz-Kastel ein, und im selben Jahr siedelte die Landesregierung von Rheinland-Pfalz von Koblenz in die Landeshauptstadt Mainz über.
Am 07.05.1952 erlitt Oberbürgermeister Stein einen Dienstunfall, als er in seiner Funktion als Theaterdezernent die Bühne des Städtischen Theaters besichtigte. Während seiner Amtszeit unternahm Oberbürgermeister Stein mit Vertretern der Stadtverwaltung Studienreisen in die Nachbarländer Deutschlands um sich über die örtlichen Kommunalverwaltungen zu informieren. Die Mainzer Universität ernannte am 24. März 1956 Oberbürgermeister Franz Stein zum Ehrensenator. Unter seiner Ägide wurden die ersten Städtepartnerschaften mit Watford 1956 und Dijon 1958 geschlossen. Außerdem bemühte er sich nach der Abtrennung der rechtsrheinischen Industriegebiete um die Stärkung der Mainzer Wirtschaft durch die Ansiedlung neuer Industriebetriebe, wie der Schott AG. Die Ansiedlung des ZDFs in Mainz 1963 stärkte des Weiteren die politische und kulturelle Ausstrahlungskraft der Stadt. Auf Grund mangelnder Unterstützung in der SPD-Stadtratsfraktion nach der erfolgreichen Kommunalwahl 1964 wurde seine Amtszeit nicht über seinen 65. Geburtstag hinaus verlängert, was ihn zutiefst enttäuschte. Im Zuge seines Abschieds als Mainzer Oberbürgermeister erhielt Franz Stein das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik, sowie von burgundischen Journalisten den Prix Cassis und die Ehrenbürgerwürden von Watford und Dijon. Für seine Verdienste um die Gutenberg-Gesellschaft wurde er zu deren Senator ernannt. Noch im selben Jahr zog er nach den Bundestagswahlen als Abgeordneter in den 5. Bundestag ein. Während eines Urlaubs in Südtirol verstarb Franz Stein überraschend am 14. September 1967 in Ritten bei Bozen.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.