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Klage (vor dem Ratsgericht) des Kämners Heinrich Korler ./. den Bäcker Michael Niehoff. Skabinalsache. Der Neubau des Beklagten verletzt das Fensterrecht des Klägers und behindert den Wasserabfluss von der Besitzung des Klägers.
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Klage (vor dem Ratsgericht) des Kämners Heinrich Korler ./. den Bäcker Michael Niehoff. Skabinalsache. Der Neubau des Beklagten verletzt das Fensterrecht des Klägers und behindert den Wasserabfluss von der Besitzung des Klägers.
Darin: Anlagen in Abschrift: Anlage 1 8.2. 1561 (Freitag nach Invocavit) vor dem Stadtrichter Dr. Johan Wesselinck gestatten die Erben des Richters Johan Wesseling, nämlich a. Johan Herding und Frau Christine, b. Johan Wesselinck, c. Heinrich Korler und Frau Katharina, d. Clara Wesselinck und Meister Heinrich tor Mollen und Frau Margarete dem Bischof, das Wasser von der alten Mauer durch ihre Besitzungen an der Rotenburg im Ksp. Lamberti abzuleiten. Der Bischof hat mit Zustimmung des Domkapitels Ihnen dafür ein Stückchen Hofraum hinter den Häusern überlassen; sie dürfen aber die Mauer nicht anbauen oder sie sonst benutzen. Zeugen: Herman tor Floet und M. Herman Roessing. Anlage 2 28.1. 1537 (Saterdag nach conversionis Pauli) Die verordneten des Bischofs und die Münsterische Landschaft überlassen dem Peter Werninck das Wiedertäuferhaus "Potters oder Proppers Haus genannt", das dem + Kerstien Pickerding gen. Menne gehörte und konfisziert ist. Werninck muss die Belastungen des Hauses übernehmen und der Witwe Pickerding eine Rente zahlen. Das Haus liegt in Lamberti bei der Michaeliskapelle. Anlage 3 12.5. 1546 (Gudenstag nach misericordia domini) Vergleich zwischen Peter Korler gen. Winschencker und seinem Nachbarn Peter Werninck wegen des Neubaus des letzteren. Er wird geschlossen durch Vermittlung des Richters Johan Wesseling und der Schöffen und Ratsherrn Herman Schencking, Hinrich Travelman und Berndt von Oezen. Tagesfreunde: Herman Jonas, Ratsherrn Bernd Holtappel und Johan Langerman, M. Reinart Stelle, Evert tor Borch und M. Johan Beldensnider.
Enthält: Der Beklagte baut angeblich auch auf fürstlichen Boden; der Pfennigmeister Martin Schnell hat ihm im Auftrage des Statthalters befohlen, seinen neuen Schweinestall zu entfernen. Hinter den Besitzungen der Parteien liegen die bischöfliche Mauer und Wall. Vorbesitzer des Hauses des Klägers war Johan Werninck. Das Haus des Beklagten gehörte vor der Wiedertäuferzeit dem Stadtschreiber Diderich Hoyer; von ihm erbte es seine Tochter Clara, die zuerst mit dem Stadtwagemeister Bockman, dann mit Johan Holterman verheiratet war; später, vor 38 Jahren, kaufte es Wennemar Niehoff, der Vater des Beklagten (er hat wohl 50 J. In dem Hause gewohnt). Es finden mehrere Ortsbesichtigungen statt. An der ersten, am 21. August 1592, nahmen teil der Bürgermeister Dr. Heinrich Vendt und die Schöffen Lambert Buck zu Sintering, Rotger Osnabrüg und Herman Herding. Als Tagsfreunde des Klägers erscheinen seine Schwäger Bürgermeister Dr. Herman Heerde, Goddert Bolandt und Bernd Sikinck, als Tagsfreunde des Beklagten die Olderleute Heinrich Egbertz und Hans Sache, ferner Thies Bosendorpf und Herman Rinckenrodt. Als Zeugen über die Besitzverhältnisse werden i.J. 1592 vernommen 1. Brauer Johan Sprenger, 60 J. alt; 2. Kleinschnitzler Johan Bungert, 50 J. alt; 3. Frau Kramer Oesthoff, geb. Anna Frie, 49 J. alt; 4. Zimmermann Bernd tom Tie, 50 J. alt; 5. Maurermeister Jobst Aschendorff, 30 J. alt; 6. Frau Heinrich Brüning, geb. Klara Kosters, 40 J. alt; 7. Frau Jürgen Stille, geb. Anna Stove, 38 J. alt; 8. Margarete Blecking, 50 J. alt; 9. Weinwirt Johan tom Busche, 32 J. alt; 10. Peter Farwich, 36 J. alt; 11. M. Luke Timmerman, 46 J. alt; 12. Zimmermeister Peter Cohaus, 36 J. alt; 13. Zimmerknecht Johan Wenssingking, 32 J. alt; 14. Höcker Bernt Johanning, 45 J. alt; 15. Bernt Berning, Maurerknecht bei M. Johan Blanckenfort, 30 J. alt; 16. Maurerknecht Christian Hengemolle, 40 J. alt. Erwähnt werden Ratsherr Arndt von Gülich, Witwe Sattler Henrich tor Mollen, + Ratsherr Johan Volbert; Martin Kock; Adam Reich; Lic. Wilhelm Reich; Heinrich van Oseden; Martin zur Stegge in Dülmen; Johan von Büren in Lüneburg; die Maurerknechte Bernt von Givenbeck und Bernt Sepperodt; Margarete, Witwe Heinrich Iking, gen. Schmithaus; Heinrich Scholbrock; Rudolf Ralle; Evert im Schlade; Schwertfeger Gerrit van Collen.
Archivale
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
