Maria Theresia (Josepha) geb. Freifr. von Haxthausen, Efr. des Franz Pleickard Ulner von Dieburg, kurpfälzischer Geheimer Rat und Regierungspräsident, Oberamtmann zu Umstadt und Otzberg, bestimmt in ihrem Testament, dass den Hausarmen und für heilige Messen je 50 Gulden von ihrer Forderung an die brüderliche Hinterlassenschaft zugewiesen werden. Als Haupterben setzt sie ihre sieben Kinder ein, nämlich Johann Wilhelm, Margaretha Dorothea Josepha, Karl Philipp Joseph, Augusta Elisabetha Sophia, Philippina Barbara, Maria Anna Franziska und Theresia Fidonia, die ihre väterlichen und mütterlichen, auch zum Teil von ihrem + Oheim ererbte Barschaft von zusammen 11.000 Rhein. Gulden, die sie in die Ehe eingebracht habe und die ihr Mann zu seiner Lebzeit genießen soll, erben sollen. Ihre Töchter sollen zusätzlich ihre Kleinodien, Schmuck etc. und die Forderung von 500 RT aus dem brüderlichen Nachlass erhalten. Ferner setzt die A. den Spielpfennig und die Weitervererbung fest, falls eine Tochter in ein Kloster gehen sollte. Alles übrige von ihrem Anteil am väterlichen und mütterlichen Erbe soll ihren beiden Söhnen zufallen, jedoch ihr Ehemann zu seinen Lebzeiten Nutzrecht und Dispositionsbefugnis haben. Sie will ihren Vater Johann Raab von Haxthausen, ks. General, hiermit gebeten haben, seine Disposition so einzurichten, dass für seine Hinterlassenschaft ihre männlichen Deszendenten und Erben eingesetzt werden. Sollte das Testament als solches nicht gelten, soll es Kraft haben als Kodizill, Schenkung und Übergabe von Todes wegen. Johannes Hardt, ks. und öffentlicher Notar, beurkundet, dass er in Anwesenheit von Zeugen das Testament auf Bitten der Testiererin entsprechend verfasst und geschrieben habe im Ulnerischen Hof, in der zwischen dem Saal und Speisezimmer mit zwei Fenstern über dem Zwinger und dem Stadtgraben in den Garten ausgehenden Stube. Z.: Johann Kempff, kurpfälzischer Stadtphysikus; Antonius Wilhelm; Antonius Fontana; Ferdinand Keßler; Franz Favoino; Johannes Andreas Daniel;