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Guszalewicz, Pauline Olga (Bestand)
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Historisches Archiv der Stadt Köln (Archivtektonik) >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe, Partei-, Vereins-, Familienarchive >> Buchstabe G
Guszalewicz, Pauline Olga, 1898-1965, Mode-, Presse-, Theaterzeichnerin; Enthält u.a.: Terminkalender (1947-1964, lückenhaft); private Korrespondenz, u.a. mit Elly Ney, Oberbürgermeister Bockelmann, Schwering, Dimitri Mitropoulis (1948-1965); Manuskripte, Briefentwürfe, Adressen (1959-1962); Porträtzeichnungen, meist in Kohle oder Bleistift, oft mit Autogramm der Porträtierten: Staatsoberhäupter, Politiker und Botschafter u.a. Dean Acheson, Konrad Adenauer, Peter Altmeier, Karl Arnold, Hubert Biernat, Herbert Blankenhorn, Willy Brandt, Aenne Brauksiepe, Sigismund von Braun, Hermann Conring, Theo Burauen, Thomas Dehler, Georg Diederichs, Felix von Eckhardt, Ludwig Erhard, Fritz Erler, Hasso von Etzdorf, Edgar Faure, Eugen Gerstenmaier, Alfons Goppel, Gustav Heinemann, Theodor Heuss, Alois Hundhammer, Edward, John F., Robert Kennedy, Kurt Georg Kiesinger, Bruno Kreisky, Georg Leber, Heinrich Lübke, Paul Lücke, John McCloy, Robert McNamara, Erich Mende, Jean Monnet, Bernard Law Montgomerey, Erich Ollenhauer, Georges Pompidou, Dean Rusk, Carlo Schmid, Gerhard Schröder, Werner Schütz, Robert Schumann, Elisabeth Schwarzhaupt, Ernst Schwering, Hans Christoph Seebohm, Fritz Steinhoff, Franz Josef Strauß, Hermann Wandersleb, Herbert Wehner; Intendanten, Schauspieler, Sänger und Sängerinnen, Dirigenten, Musiker und Tänzer, u.a. Otto Ackermann, Victoria de los Angeles, Stefan Askenase, Arno Assmann, Wilhelm Backhaus, Ewald Balser, Erna Berger, Karl Böhm, Dieter Borsche, Käthe Braun, Walter Braunfels, Sergiu Celibidache, Shura Cherkassy, Lil Dagover, Elisabeth Delseit, René Deltgen, Ernst Deutsch, Tilla Durieux, Eduard Erdmann, Irmgard Först, Helmut Griem, Werner Hessenland, Paul Hindemith, Ludwig Hoelscher, Attila Hörbiger, Julian v. Karolyi, Joseph Keilberth, Wilhelm Kempff, Hans Knappertsbusch, Liane Kopf, Richard Kraus, Ferdinand Leitner, George London, Herbert -Maisch, Yehudi Menuhin, Poldi Mildner, Lucy Millowitsch, Dimitri Mitropoulos, Friedl Münzer, Elly Ney, Stanislaus Niedzielski, Ernst Nippes, Bernhard Paumgartner, Helga Pillney, Will Quadflieg, Marlene Rip-hahn, Hans Rosbaud, Elfriede Rückert, Wolfgang Sawallisch, Hermann Scherchen, Thomas Schippers, Anny Schlemm, Hans Schmidt-Isserstedt, Wolfgang Schneiderhan, Brigitte Schubert, Oskar Fritz Schuh, Georg Solti, Wolfgang Stavenhagen, Karlheinz Stockhausen, Alexander von Swaine, Eugen Szenkar, Edith Teichmann, André Tschaikowsky, Günter Wand, Walburga Wegner, Hans J. Weitz, Bernd Alois Zimmermann; Schriftsteller, Bildhauer u.a. Werner Bergengruen, Ludwig Gies, Rudolf -Hagelstange, Ewald Mataré, Edzard Schaper, Karl Heinrich Waggerl, Carl Zuckmayer; Kirche und Geistlichkeit, u.a. Kardinal Frings, Karl Fürst Löwenstein, Kardinal Micara, Nuntius Aloysius Münch, Weihbischof Johann Neuhäusler, München, vatikanischer Klerus, Fronleichnamsprozession in Köln; Mode und Models; Kölner Karneval (seit 1947); verschiedene Veranstaltungen; Italienreise, Rom; Skizzenblöcke; Landschafts- und Blumenbilder; Sammlung von Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln mit veröffentlichten Zeichnungen (1948-1963); Ausstellung "Profile des Parlamentarischen" (1949)
Einleitung
I. Übernahme, Ordnung und Verzeichnung, Benutzung
1. Übernahme
Der Nachlaß der ehemaligen Bonner Parlaments- und Kölner Pressezeichnerin Olga Guszalewicz verh. Kuckelkorn wurde dem Historischen Archiv der Stadt Köln in zwei Ablieferungen am 18.10. und 21.12.1993 von ihrem Sohn Dr. Kore Kuckelkorn übergeben (acc. 2197/93 und 2215/93). Die Unterlagen erhielten die Bestandsnummer 1497. Über die Aufbewahrung im Archiv wurde mit dem Leihgeber eine schriftliche Vereinbarung getroffen (vgl. 412101 - 2, Best. 1497).
2. Ordnung und Verzeichnung
Die Ordnungs- und Verzeichnungsarbeiten wurden im März/April 1995 vorgenommen.
Neben einigen persönlichen Papieren umfaßt der Nachlaß im wesentlichen Zeichnungen, überwiegend Porträts prominenter Zeitgenossen, aber auch Landschafts- und Blumenbilder sowie Bewegungsstudien, ferner Reproduktionen abgeliefer-ter, meist im Original nicht mehr verfügbarer Porträts und Zeitungssausschnitte, die die jeweilige Veröffentlichung belegen.
Die Zeichnungen wurden teils unverpackt, teils in Mappen liegend übernommen. Die Sortierung ist noch von Frau Guszalewicz vorgenommen worden. Bei der Durchsicht der Mappen stellte sich aber heraus, daß die Beschriftung oft nicht stimmt.
Die Künstlerin zeichnete überwiegend mit Kohle, seltener mit Kreide und Bleistift. Neben ausgeführten Porträts liegen Skizzen und Vorentwürfe. Vereinzelt finden sich Einladungskarten zu verschiedensten Anlässen, einzelne Briefe sowie fotokopierte Redemanuskripte, wie sie gewöhnlich Pressevertretern zur Verfügung gestellt werden, zwischen den Skizzen. Die Zeichnungen sind nur zu einem kleinen Teil datiert und mit Ortsangaben versehen, tragen aber häufig die Unterschrift der porträtierten Person. Die Identifizierung der Porträts war schwierig. Lesefehler bei den Autogrammen sind nicht ganz ausgeschlossen. Einige Unterschriften konnten an Hand von Pressereproduktionen identifiziert werden.
Die Titelaufnahmen enthalten Angaben über Motiv, Datum, Ort, Technik, Größe, Signierung, Autogramm des/der Porträtierten sowie Hinweise auf Abbildungen in Zeitschriften und Zeitungen.
Zeichnungen, die noch nicht identifiziert werden konnten, wurden nach Motiven bzw. Anlässen, andere auf Grund äußerer Kriterien abgelegt. Der geordnete Bestand umfaßt 4 Archivkartons, 49 große Mappen und 1 Rolle mit Zeichnungen.
3. Benutzung
Laut § 5 des Leihvertrages bedarf die Benutzung des Nachlasses durch Dritte zum Zwecke wissenschaftlicher Forschung der Zustimmung des Leihgebers Dr. Kore Kuckelkorn, Engenser Weg 3, 30938 Burgwedel-Oldhorst oder seines Erben.
Aus konservatorischen Gründen ist die Benutzung nur eingeschränkt möglich und zur Zeit auf die im Verzeichnis unter C genannten Reproduktionen von Zeichnungen beschränkt.
II. Lebenslauf von P.O. Guszalewicz
Paulina Olga Johanna Eugenia Alice Guszalewicz wurde am 27.04.1897 in Prag geboren. Ihre Eltern, der Opernsänger Eugen Guszalewicz aus Lemberg und die Kammersängerin Elisabetha Ludmilla genannt Alice Farkas aus Budapest, waren damals beide vom Deutschen Theater in Prag engagiert.
Berufsbedingt zogen sie 1901 mit ihren beiden Töchtern - am 19.07.1900 war auch die zweite Tochter Eugenie genannt Genia geboren - nach Wien und 1903 weiter nach Bern.
Mit Beginn der Spielzeit 1904/05 siedelte die Familie nach Köln über. Paulina besuchte hier von 1904 bis Ostern 1907 die Volksschule Mauritiuswall. Dann wechselte sie zur Höheren Mädchenschule A. Teschner, Beethovenstraße, und besuchte von 1910 bis 1914 das Lyzeum Maria Drammer, Hohenstaufenring.
1917-1919 belegte Paulina an der Kunstgewerbeschule in Köln Bildhauerei bei den Professoren Grasegger und Wallner sowie Architektur bei Professor Häusler.
Als ihre Schwester Genia, die bei ihrer Mutter Gesang studiert hatte, an der Staatsoper Berlin engagiert wurde, zog die Familie - Eugen Guszalewicz war bereits 1907 gestorben - nach Berlin um.
Paulina wurde am 15.05.1922 vom Ullstein Verlag als Modezeichnerin verpflichtet.
Am 26.03.1927 heiratete sie in Berlin-Charlottenburg den Geologen Dr. Leo Jakob Medard Kuckelkorn, dessen Vater Medard in der Friesenstraße in Köln die Beerdigungsanstalt Pietät führte.
Nach der Hochzeitsreise, die das junge Paar nach Italien führte, wohnten beide zunächst in Köln-Braunsfeld, Fürst-Pückler Straße, bis sie 1931 in die neu erbaute Villa in Müngersdorf, Belvederestr. 86, zogen.
Ihr erster Sohn Kore Frithjof wurde 1934, der zweite Sohn Fro Thorolf Dag 1939 geboren. Als 1940 die Luftangriffe auf Köln einsetzten und ihr Mann zum Heer eingezogen war, begannen für Paulina und die Kinder Wanderjahre auf der Flucht vor den Bomben. Das Kriegsende erlebte die Familie - Leo Kuckelkorn war am 15.10.1944 wegen einer Kriegsverletzung aus der Wehrmacht entlassen worden - in Oberwertach bei Feldkirchen/Bayern.
Am 05.08.1945 wurde Leo Kuckelkorn unter der Beschuldigung, SS-Obersturmbannführer gewesen zu sein, von den Amerikanern verhaftet und in Bad Aibling für elf Monate arrestiert. Er kam nicht gesund zurück.
Während dieser Zeit hatte Paulina durch Porträtierung die Bekanntschaft mit hohen amerikanischen Offizieren gemacht. Fast täglich war sie in München und zeichnete, gelegentlich auch im Theater, für Zeitungen. Im Oktober 1946 kehrte die Familie nach Köln zurück. Sie wohnte zunächst in einem ehemaligen Sargausstellungsraum der Pietät in der Friesenstraße, bis sie nach einigen Auseinandersetzungen mit Wohnungsamt und Militärregierung am 30.09.1947 endlich wieder die Villa in Müngersdorf beziehen konnte.
Nach den Feiern zum Domjubiläum zeichnete Paulina zunehmend Bonner Prominenz, 1948/49 die "Köpfe des Parlamentarischen Rates". Als sie im März 1949 nach einem Krankenhausaufenthalt entlassen wurde, kehrte sie nicht mehr zu ihrer Familie zuück. Zwischen 1949 und 1964 porträtierte sie ungezählte Abgeordnete und Regierungsmitglieder. Da sie als Pressezeichnerin bekannt war, erhielt sie neben der Möglichkeit des Besuchs von Theaterproben Zugang zu fast allen politischen Empfängen und Gastkonzerten. Sie zeichnete Präsidenten, Kaiser und Könige, Prominente, zuweilen auch ganz gewöhnliche Menschen wie Models der Modenschau. Aus der Kunstprominenz sind fast alle vertreten: Solisten wie Jehudi Menuhin, Dirigenten wie Furtwängler, Keilberth, Wand, Schauspieler, Intendanten, Sänger, Tänzer und Journalisten.
Paulina Olga Guszalewicz starb am 15.01.1965 in Köln.
III. Abkürzungen
Abb. = Abbildung
Au. = Autogramm
Blei. = Bleistiftzeichnung
farb. Z. = farbige Zeichnung
Ko. = Kohlezeichnung
KR = Kölnische Rundschau
KR KL = Kölnische Rundschau, Köln-Land
o.D. = ohne Datum
sign. = signiert
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
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Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.