Auf unserer Webseite werden neben den technisch erforderlichen Cookies noch Cookies zur statistischen Auswertung gesetzt. Sie können die Website auch ohne diese Cookies nutzen. Durch Klicken auf „Ich stimme zu“ erklären Sie sich einverstanden, dass wir Cookies zu Analyse-Zwecken setzen. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen hier einsehen und ändern.
Anna Luise (Louysia) Gremp von Freudenstein (Krempin von
Freydenstein), geborene von Hutten, bekundet, dass ihr Bruder, Johann
Hartmann von Hutten...
Anmelden
Um Merklisten nutzen zu können, müssen Sie sich zunächst anmelden.
Urk. 75 Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a]
Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a] >> Reichsabtei, Stift >> 1701-1710
1704 April 19
Ausfertigung, Papier, vier aufgedrückte Lacksiegel
Urkunde
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: So geschehen auf dem adelichen hauß Sanderß den 19ten Aprilis 1704
Vermerke (Urkunde): (Voll-) Regest: Anna Luise (Louysia) Gremp von Freudenstein (Krempin von Freydenstein), geborene von Hutten, bekundet, dass ihr Bruder, Johann Hartmann von Hutten zu Steckelberg und Sannerz (Sanderß), als letzter männlicher Angehöriger der Familie von Hutten 1704 Januar 14 (den 14ten ianuarii ietzt laufenden iahrß) gestorben ist. Aufgrund des Todes ihres Bruders ist das Mannlehen Sannerz mit allem Zubehör und allen Rechten wieder an das Kloster Fulda zurückgefallen. Das Kloster hat im Adelssitz in Sannerz von dem Lehen mit allem Zubehör Besitz ergriffen. Anna Luise hat dem Abt darauf mitgeteilt, dass der veranschlagte Wert des Gutes zu gering ist; zudem wurde nicht das gesamte Gut vom Lehnsherrn, der [Propstei] Neuenberg gekauft, sondern ihre Vorfahren haben es durch Kauf- und Tauschgeschäfte erweitert; das Lehen war zu Beginn der Belehnung wüst gefallen; insbesondere der Adelssitz und die Scheunen und Ställe waren verfallen und wurden auf Kosten der Familie renoviert; Anna Luise stehen die Ernte der Winteraussaat sowie eine Entschädigung für die zurückgelegte Sommersaat zu; sie hat den Abt daher gebeten, sie für ihre Ansprüche zu entschädigen. Der Abt hat darauf Gerhard Georg Vogelius, Fuldaer Geheimer Rat und Vizekanzler, nach Herolz gesandt. Dieser hat in Herolz und Sannerz Verhandlungstermine (tagfahrt) angesetzt, an denen Albert Ludwig Gremp von Freudenstein, Anna Luises Ehemann, und Karl (Carl) Philipp Schelm von Bergen, kurpfälzischer und hanauischer Samtamtmann in Gelnhausen, als nächste Verwandte und Rechtsbeistände Anna Luises teilgenommen haben; des Weiteren ist Heinrich Wilhelm Liebknecht, Anwalt der Freiherren von der Tann, anwesend gewesen, der Anna Luise auf ihre Bitte hin von der Ritterschaft als Rechtsbeistand zugewiesen worden ist. Es ist ein Vergleich ausgehandelt worden, demzufolge Anna Luise gegen Abtretung aller Ansprüche den Betrag von 2504 Gulden und 35 rheinischen Kreuzern erhält. Der Vergleich beinhaltet auch den Verkauf der Schafwiese seitens Anna Luises an das Kloster. Anna Luise bekundet, dass sie den Geldbetrag in Anwesenheit der zuvor Genannten bar erhalten hat. Sie verspricht, zukünftig keine weiteren Forderungen an das Kloster wegen des Lehens zu stellen, verzichtet auf die Einlegung jedweder Rechtsmittel und sichert dem Abt und dem Kloster den unbeeinträchtigten Besitz des Guts Sannerz mit allem Zubehör und allen Rechten zu. Ankündigung von Besiegelung und Unterfertigung. Außer Anna Luise und ihrem Ehemann haben auch die beiden Rechtsbeistände die Urkunde unterfertigt und besiegelt. Handlungsort: Sannerz. (siehe Abbildungen: Seite 1, Seite 2 und 3, Seite 4, Rückseite; Siegel: Lacksiegel 1, Lacksiegel 2, Lacksiegel 3, Lacksiegel 4)
Vermerke (Urkunde): Unterschriften: (Anna Louys Grempin / von Freidenstein / gebohrne von Hutten / zum Steckelberg / bekenne wie ob steet / craft dieser meiner / eigen hand undter schrieft / und in ermangeln meines / eigenen rinck [?] meines ehe/liebsten vorgetruckten pit/schaffts
Vermerke (Urkunde): Unterschriften: Carl Philipß Schelm / von Bergen manu propria
Vermerke (Urkunde): Unterschriften: Alberdt Ludwig Gremp / von Freydenstein / bekenne mit meiner / eihnen handt undt bitt/schafft
Vermerke (Urkunde): Unterschriften: Heinrich Wilhelm Lieb/kneht manu propria)
Vermerke (Urkunde): Siegler: Anna Luise Gremp von Freudenstein, Karl Philipp Schelm von Bergen, Albert Ludwig Gremp von Freudenstein, Heinrich Wilhelm Liebknecht
Vermerke (Urkunde): Weitere Überlieferung: StaM, Kopiare Fulda, K 445, f. 106r-108r
Vgl. zu Anna Luise Gremp von Freudenstein Hanna, Die Ritteradligen von Hutten S. 503 ff. Nr. XIV, 22; zur Urkunde von 1704 April 19 ebd. S. 504; zu Anna Luises Bruder Johann Hartmann von Hutten zu Steckelberg ebd. S. 506-509 Nr. XIV, 21.
Vgl. Nr. 2163.
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.