Teil

(Neusch. Nr. 145-145a) Euting 8/9 Nr. 97.

UAT 8/ Ältere Universitätsregistratur, Vermischte Sachakten (II)

Ältere Universitätsregistratur, Vermischte Sachakten (II) >> 5. Carcer, Urfehde (1478-1823) >> Carcer, Urfehde, Fasz. II: Nr. 87-164

1656

Enthält: Bl. 246-247v: Eberh. Gockel (M 23820: aus Ulm, im. 1652) an Estiennes Debruleres dit Fontaine, maister de la langue Francoise a Tübingen, Ulm 14.3.165(6): Auf das giftige Schreiben an meinen Vater: 1) Mag. Esenwein (wohl M 22812: Matthäus, von Beilstein, Fischlin 2,278) kann nichts bezeugen, weil er nichts von der Sache weiß. 2) Das Zeugnis des sel. Mundii (M 24254: Bonaventura Mundius aus Rodeck in Coburg, gest. in Tübingen 4.3.1656) ist das eines Toten; auch ist es nicht seine Schrift. 3) Sie sagten, ich habe in meiner Stube kein Holz gehabt; ich habe drei- bis viermal Holz gekauft. 5) (4 überspringt er) Ich habe Ihnen die lateinische Grammatik nicht umsonst gemacht und im Französischen von Ihnen nichts gelernt, bin also nichts schuldig. 6) Sie haben nie eine Forderung an mich gestellt, sondern ihre Forderung heimlich zum Rektor getragen. Was Ihr vom Arrest meldet, geschah nicht in despectum Universitatis sondern aus Furcht und Scham; wem man nicht glaubt, der braucht nicht Wort zu halten. 8) Ich habe euch mit Umschlägen, Strümpfen u. a. bekleidet, Ihr habt mich mit meinen Carduanischen Stiefeln und der silberenen Hutschnur angeführt. Der beiliegende Brief ist für Mag. (Matth.) Esenwein. e.; 248-250v: Dr. Joh. Georg Gockelius, Ulm (Weyermann 2,132), an die Universität, Ulm 3.4.1656: Auf das Schreiben vom 26.3., dass mein Sohn Eberhard (der aus dem Arrest zu Tübingen gezogen war) sich binnen 4 Wochen vor seinen Schuldnern verantworten müsse: Die Schuldner hätten ihm pflichtgemäß nichts Unnötiges aufschwätzen und sich wegen ihres Geldes an mich statt an die Universität wenden sollen. Ich habe 134 fl. bezahlt. Sein Handgelübde gab er aus Furcht, ohne mein Wissen. Er kam krank, fast an einem Stab gehend, zu mir und klagt immer noch, nachdem ich ihn 4 Wochen zu Haus behandelt habe. Ich bitte, mir weitere Widerwärtigkeiten zu ersparen oder wenigstens z warten, bis mein Sohn nach Tübingen reisen und sich verantworten kann. e. Bl. 250v: Ist bewilligt und wieder an ihn geschrieben worden.

Akte

Gockel, Eberhard (geb. um 1635)
Gockel, Georg (geb. um 1605)

Carcer, Urfehde, Fasz. II: Nr. 87-164

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17.12.2025, 09:41 MEZ