Der Mainzer Bürger Michael Sohler hat seit seiner Heirat mit der Witwe des Mainzer Bürgers und kaiserlichen Notars Hans Jakob Hoffmann, Magdalena, im Jahr 1668 400 fl. an Baukosten in die Hoffmann'sche Behausung in der alten Judengasse (zwischen Walter Raitges Erben und des Gerhard Raben Erben) investiert. Da dies ohne Wissen des Faßbinders Wolf Hoffmann und des Zinngießers Daniel Witzel, der Vormünder des hinterlassenen "Söhnleins" Johannes des Hans Jakob Hoffmann, geschehen ist und diese die Summe nicht akzeptieren wollten, hat das Gericht, nachdem sich die beiden Parteien nicht einigen konnten, mit Zustimmung der Vormünder auf Versteigerung des Hauses entschieden, damit nach Abzahlung der Baukosten und anderer Schulden "deß pupillen antheil kauffgelt zum besten angelegt werdten mögte". Nach Bekanntmachung hat der Einspännige bei Hof Thomas Hebenstreit 455 fl. geboten, der kurfürstliche Münzmeister Matthias Fischer jedoch 475 fl. und derselbe am 15. September, dem letzten Licitationstermin, 500 fl. Da der Stiefvater Michael Sohler keine 500 fl. geben wollte, hat Matthias Fischer am 18. September für sein Gebot über 500 fl. den Zuschlag erhalten. Vor Richter Johannes Nikolaus Habblitz übergeben Matthias Fischer und seine Frau Anna Katharina den beiden Vormündern den Kaufschilling in Höhe von 500 fl. in "guten, groben undt im reich gangbahren" Münzen, die den Empfang quittieren. "So vorgangen in der Churfürstl. Residentz Statt Maintz den 25ten 7bris des 1668ten Jahrs" in Beisein von Johannes Wendelin Kurtz und Matthias Philippi, beide Bürger und Stadtgerichtspedellen, als Zeugen. Ankündigung von Stadtgerichtssiegel und Unterschrift des Richters.