Auf unserer Webseite werden neben den technisch erforderlichen Cookies noch Cookies zur statistischen Auswertung gesetzt. Sie können die Website auch ohne diese Cookies nutzen. Durch Klicken auf „Ich stimme zu“ erklären Sie sich einverstanden, dass wir Cookies zu Analyse-Zwecken setzen. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen hier einsehen und ändern.
Strafsache gegen Hans von Gladbeck aufgrund Diebstahl und Ehebruch, und die Nonne Eva Richemeckers aufgrund Diebstahl, Flucht aus dem Gefängnis 1564/65, dann Selbstmord nach erneuter Verhaftung
Anmelden
Um Merklisten nutzen zu können, müssen Sie sich zunächst anmelden.
Strafsache gegen Hans von Gladbeck aufgrund Diebstahl und Ehebruch, und die Nonne Eva Richemeckers aufgrund Diebstahl, Flucht aus dem Gefängnis 1564/65, dann Selbstmord nach erneuter Verhaftung
Enthält: Hans von Gladbeck, Kellner des Klosters Bredelar, und die Nonne Eva Richemeckers, Haushälterin desselben Klosters auf dem Klosterhof zu Corbach, sind heimlich entflohen, haben eine nicht geringe Barschaft an Gold und Silber mitgenommen und sich in Münster niedergelassen, wo man ihr Vorleben nicht kannte. Am 16.10.1564 erscheint Herbort Schmdit aus Rosebeck bei Bredelar vor dem Rat in Münster und erhebt Klage gegen Gladbeck: Dieser habe, während er krank gewesen sei, seine Frau Barbara verführt, worauf sie einen Sohn (Jodokus) geboren habe: Gladbeck sei von dem Richter Anton Ramme in Brilon aufgefordert, Unterhalt für seinen Sohn zu zahlen, habe aber nichts von sich hören lassen. Der Rat läßt darauf Gladbeck als Ehebrecher verhaften. Am 28.10.1564 stellt der Abt Alexander von Bredelar beim Rat den Antrag, Gladbeck in Haft zu halten und seine Genossin zu verhaften und das bei ihnen befindliche Geld und Gut zu beschlagnahmen, da es dem Kloster gestohlen sei. Die Richemeckers wird darauf im Hause der Ratsdiener verwahrt. Der Abt erscheint am 6.11.1564 in Münster und beantragt, ihm den Gl. und die R. auszuliefern. Der Rat will dem Antrag gegen Kaution entsprechen und legt die R. ins Gefängnis. Auf Bürgschaft des Hauptmanns Peter Kleine und des Arndt von Dorsten wird die R. dann aber bei dem Weldemeister Gerbort Northolt auf einer Kammer verwahrt, wofür sich ihre Verwandten Ludeke Richemeckers und Volkert Rubert bedanken. Die Eheleute Schmidt aus Gladbeck schließen einen Vergleich. Trotz wiederholter Mahnungen kommt der Abt erst am 9.2.1565 wieder nach Münster; er leistet Kaution und stellt als Bürgen den Lippold von Canstein und die münst. Bürger Lübbert Werninck gen. Brüggeman und Fazies Lintzen. Die Richemechers ist entflohen, wird aber von ihren Bürgen Kleine und van Dorsten zurückgebracht und in das gelindeste Gefängnis gebracht; hier erhängt sie sich mit ihrer Schürze. Das beschlagnahmte Gut wird dem Kloster Bredelar übergeben. Dieses schenkt dem Rat aus Dankbarkeit einen eisernen Ofen und eine Anzahl Büchsenkugeln, die Jakob von Oill gegossen hat. Gladbeck ist nach seiner Angabe der Sohn des Lübbert von Rede gen. Bockhold, eines wohlhabenden, in Gladbeck gestorbenen Kriegsmannes: im Juli 1566 hält er sich in Steinfurt auf. Ludwig Richemecker, Bürgermeister in Brilon, und Tilman Richemecker, Bürgermeister in Rüthen, behaupten den Alder- und Meisterleuten in Münster gegenüber, ihre Schwester sei vom Rat zu Tode gepeinigt worden. Der Rat erstattet den Alder- und Meisterleuten schriftlichen Bericht, worauf sie die Beschwerdeführer abweisen. Erwähnt weden Drika Rodde, Modder der Eva Richemecker; Christoffer Cloet; Ludolf ton Schweigen; Jürgen Krommell; Hubert Scheitwiler; Gerhard Keppell, M. Arnold Isfording; Herman Zanthes; Henrich Surland, Prior zu Bredelar; Melchior Grube, Kelner zu Kredelar; Martin Suhre, Diener, Johan Brechte, Bürgermeister in Hamm; Diedrich Kloitt in Ahlen, Rentmeister zu Wolbeck. Anlage. 1564, 27. Oktober Auf Ersuchen des Jakob Ludeke in Corbach namens des Klosters Bredlar vernimmt der Richter Jost Horle zu Vorbach folgende Personen darüber, was sie an Gladbeck und die Richemecker geliefert, ihnen verkauft und von ihnen gekauft haben: a) M. Johan Helwiges, verheiratet mit Bele N., b) Barbara Roissen; c) Katharina Doitwelcker; d) die Schneiderin Gese, Witwe Johan Tunnengesser; e) Joist Sindeman; f) Anna, Frau des Perlenstickers Christian; g) Goldschmied Johan Lucht, h) Mette Remensnider; i) Anna, Witwe Dithmar Dickehoibes, k) Gerle, Frau des alten Küsters Joist Sindeman; l) Barbara Girrten; m) Regina, des Lackaien Frau; n) Geila und Jakob Vermokken; o) den Linnenweber Mauritius; p) Anna, Frau Franz Nelle; q) Ludwig Kille; r) Agnes, Frau des Schreibers Philipp Pfeiffer. Zeuge: Jakob Meischen.