Der kaiserliche Notar Johannes Rockenhauser stellt auf Bitte des Junkers Erkinger zu Rodenstein, derzeit Burggraf zu Alzey, der am 26.11.1484 um 2 oder 3 Uhr nachmittags zu ihm in die große Stube des Rathauses zu Alzey kam, ein Notariatsinstrument über Streitigkeiten zwischen Kurfürst Philipp von der Pfalz und Junker Werner Horneck über Frondienste und andere Herrlichkeiten zu Kriegsheim aus. Erkinger legte eine Liste mit geforderten Zeugen - Henn Weinsheimer, Hansmann von Niederflörsheim, Mathis in der Tränkgasse zu Monsheim, Hans Peter von Kriegsheim, Hans Heuer und Bertschi Philipp - und vier Fragepunkten vor. 1. Betreffend des Gerichtsherrn zu Kriegsheim stimmen die Zeugen überein, dass sie nur die Junker und Brüder Hans und Werner Horneck sowie den Junker Hans von Rodenstein als Gerichtsherren kennen. 2. Bezüglich Frondienste und Michelsteuer kennen sie eine Michelsteuer/Leibbede, die aber nur für die Angehörigen des Pfalzgrafen gilt. 3. Bezüglich Kriegsdienste kennen sie Beispiele dafür, dass sie selbst oder andere von der Gemeinde zum Kriegsdienst für den Pfalzgrafen bestellt wurden und dafür von der Gemeinde ausgestattet oder entlohnt wurden, was aus einer allgemeinen Bede geschah. Kriegszüge betreffen den Kampf gegen die Armagnaken, Dienst vor Lützelstein, wo auch welche von Monsheim, Dalsheim und Flörsheim waren, Dienste bei Armsheim, Rupertseck und anderen Orten, wo auch welche aus der Gemeinde Kriegsheim waren, die keine Angehörigen der Pfalzgrafen waren, und Dienst zu Eppingen. 4. Bezüglich Gerichtsfälle, die Angehörige der Pfalzgrafen betreffen, wissen sie, dass diese vor den Burggrafen zu Alzey gehören. Bei den Zeugenverhören waren zugegen: Göbel Wober und Stefan Kohler, Bürger zu Alzey, und Hans Budel, Vogt zu Kriegsheim.

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Landesarchiv Baden-Württemberg
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