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Akten zum Kunstkammersturz 1791/92, Unterfasz. 15: Undokumentierte Zuwächse an Pretiosen aus Schloss Ludwigsburg
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Verzeichnis von 174 bisher unverzeichneten Pretiosen und Kabinettsstücke, die aus dem Glaskasten in Schloss Ludwigsburg in zwei Koffern zum Pretiosenkabinett überführt und am 19. November 1792 in das Hauptinventar eingetragen wurden, unterzeichnet durch den Aufseher der Kunstkammer, Professor Karl Friedrich Lebret (Nr. 31 der Sturzrelation, vgl. A 20 a Bü 133 Nr. 2):
- Geschirr aus Stein (v.a. Achat) und Kristall, zumeist mit silbernen und goldenen Fassungen, teils emailliert
- Paternoster mit Steinen aus Achat, Glas, Korallen
- Steine und Edelsteine in Silberfassungen;
- Ohrgehänge, Bandelottes, Halsketten, Anhänger, Haarnadeln, Bouquets, Armbänder aus Silber, Gold, Email, Perlmutt, Bernstein, teils mit Bildnissen, meist mit eingefassten Steinen und Edelsteinen;
- Zierstücke (überwiegend Kleinplastik, ein Kruzifix) aus Stein, Edelstein, Perlen, Perlmutt, Email, Silber, Elfenbein, Korallen, Kupfer, Bernstein, Straußeneiern, Wachs, Glas, Keramik;
- Wachsbossierungen (u.a. in einer vergoldeten Holzkapsel);
- Geschirr aus Perlmutt, z. T. mit Silberfassungen, z. T. mit Elfenbeinverzierung;
- Geschirr aus Silber und unedlem Metall;
- Geschirr aus Porzellan;
- Behältnisse aus Silber, Bernstein, Schildpatt und Email (u.a. Tabatières, eine Kapsel mit einer Papierlaterne);
- Elfenbeinmodell des menschlichen Ohres;
- Geschirr aus Kokosnüssen (zwei Holzfiguren mit Kokosnüssen auf dem Rücken);
- Pokaldeckel aus Silber mit Gravuren;
- einzelne Stücke und Fragmente von Bernstein, Korallen, Metallfiguren;
- Geschirr aus Maserholz;
- ein silbernes "Instrument zum Parfümieren eines Zimmers";
- Geschirr aus grünem und vor allem aus rotem Glas, z. T. mit Silberbeschlag;
- Besteck aus Silber, Stein, Perlmutt, Marmor und Elfenbein (u.a. ein Zahnstocher aus Elfenbein mit Silberfassung);
- Geschirr aus Rhinozeroshorn;
- chinesische Frauenschuhe aus Keramik;
- gerahmte Gemälde und Miniaturen;
- hölzerne Figuren (u.a. chinesische), z. T. mit Silberbeschlag (u.a. zwei Büttenfiguren);
- Geschirr aus Schildpatt, Silber und Perlmutt.
Hiervon konnten folgende Objekte bereits bestehenden Einträgen in diversen Inventarien zugeordnet werden (vgl. Bericht des Oberhofmarschallamts, A 20 a Bü 153):
- Hauptinventar von 1785/92 (A 20 a Bü 130), fol. 51v, Nr. 42 (Kristallbecher);
- Verzeichnis der nach Ludwigsburg abgegebenen Allodialpretiosen bzw. Stammkleinodien vom 30. Januar 1765 (Beilage zu "Urkund Lit. N" der Sturzakten von 1785: A 20 a Bü 80, Nr. 6 c), Nr. 5 (Elfenbeinmodell des menschlichen Ohrs); Nr. 9, 14 (Elfenbeinrelief); fol. 10r-v, Nr. 24 (Fläschlein aus Amethyst); fol. 11r, Nr. 26 (in Goldring gefasster Chalzedon); fol. 11v, Nr. 30 (blauer Stein in Silberfassung); Nr. 33 (Kästlein aus Schildpatt);
- Inventar der Stammkleinodien, fol. 12r Nr. XXXVII (Silberbecher).
Übereinstimmungen mit späteren Verzeichnissen:
Die verzeichneten Objekten wurden am 19. November 1792 unter den Nummern 357-529 in das neue Hauptinventar (A 20 a Bü 150 bzw. 151) eingetragen.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.