Berufungssache. Klage des früheren Ratsherrn Hans Lake, Oldermann der Stadt Münster auf der Hörsterstraße ./. die Witwe Bildhauer Johan Reining (Reinekinck, Reinering), geb. Margarete Hülshorst, 2. Hartman Rolever, landgräfl. hessischer Amtmann zu Kirmbach, 1615 Bürger in Heilbronn. Die Witwe Johan Reining stirbt 1611, ihre Erben sind a. ihre Schwestertochter Margarete Friedhove, Frau Gerhard Berninck auf der Bergstraße, Lic. Hinrich von Detten. Die Witwe Bildhauer Albert Reining, geb. Katharina N., war in I. Ehe mit M. Franz Rolever auf der Frauenstraße verheiratet und hatte aus dieser Ehe einen Sohn Jürgen Rolever, der in Hessen verheiratet war und 2 Söhne Hartman und Peter hinterließ. Albert Reining hat viele Arbeiten in Kirchen und Klöstern in und um Münster gemacht und ist 1583 gestorben. Franz Rolever war ein Wiedertäufer und fiel bei der Eroberung Münsters; seine Güter wurden wie die aller Wiedertäufer eingezogen zur Deckung der Kriegskosten; seine Frau floh nach Havixbeck und fand Unterkunft auf einem Speicher. Aus II. Ehe hatte die Witwe Albert Reining 2 Kinder: Johan + 1598 und Elsken Reining, letztere heiratete den Wessel Schlaghecke und starb vor ihrer Mutter; ihre Kinder (darunter Katharina) waren vor ihr gestorben. Die Witwe Albert Reining hat in ihrem Testament vom 24.2. 1589, verkündet am 20.9. 1593, ihren Sohn Johan als Erben eingesetzt und ihren Enkeln Hartman und Peter Rolever Vermächtnisse ausgesetzt. Hartman Rolever ist der Erbe seines Bruders und des Johan Reining; letzteres ist 1599 durch mehrere Urteile (auch des Kammergerichts) festgestellt. Schlaghecke (+ 1593) verlangt als Erbe seiner Frau und seiner Kinder den 3. Teil des Nachlasses der Witwe Albert Reining; diese Forderung hat er an den Kläger Hans Lake abgetreten. Hierum handelt es sich hauptsächlich in vorliegendem Rechtsstreit, in dem dann über die Höfe des Nachlasses und dessen Umfang gestritten wird.