Auf unserer Webseite werden neben den technisch erforderlichen Cookies noch Cookies zur statistischen Auswertung gesetzt. Sie können die Website auch ohne diese Cookies nutzen. Durch Klicken auf „Ich stimme zu“ erklären Sie sich einverstanden, dass wir Cookies zu Analyse-Zwecken setzen. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen hier einsehen und ändern.
Druckgrafik, auf der Ulrika Eleonore, Königin von Schweden, abgebildet ist
Anmelden
Um Merklisten nutzen zu können, müssen Sie sich zunächst anmelden.
Schwarz-Weiß-Fotografie einer hochformatigen Druckgrafik nach einem Gemälde, das Ulrika Eleonore in einer Landschaft vor einem Gewässer zeigt. Die Königin trägt knielange Hosen, einen Gehrock und einen Umhang. Auf dem Kopf trägt sie einen Hut mit einer Feder und weiterem Schmuck. Sie ist vom Kopf bis zu den Füßen zu sehen und wurde leicht seitlich porträtiert. Sie streckt die linke Hand in Richtung des Gewässers aus, an dessen Ufer sie steht. Die rechte hat sie in die Hüfte gestützt. Den Kopf hat sie nach links gedreht und blickt geradeaus. Hinter ihr sind ein Baum sowie der Himmel und das bis an den Horizont gehende Gewässer zu sehen
Kontext:
Mit dem Porträt von Ulrika Eleonore wollte der Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld vermutlich auf eine historische Persönlichkeit verweisen, die sich aufgrund ihrer als „männlich“ gelesenen Anteile als sog. „Zwischenstufe“ verorten ließ.
Sehr verkürzt gesagt, beschreibt das Konzept der von Hirschfeld entwickelten „Zwischenstufen“ die Tatsache, dass jedes Individuum sowohl „männlich“ als auch „weiblich“ ausgeprägte Eigenschaften vereint, die einen oder mehrere der vier Bereiche betreffen können: 1. die Geschlechtsorgane, 2. sonstige körperliche Eigenschaften, 3. den Geschlechtstrieb und/oder 4. sonstige seelische Eigenschaften.
Mit dieser Theorie öffnete Hirschfeld bereits 1907 das gängige Konzept des biologisch-genitalen Geschlechts für Aspekte, die u.a. auf der erlebten Identität der Individuen beruhten.
Damit ebnete die „Zwischenstufentheorie”, die „während der Institutszeit die wissenschaftliche Leitidee für die meisten Mitarbeiter“ blieb, den Weg für das Verständnis von sexueller Vielfalt und Variabilität. (vgl. Herrn, Rainer (2022): Der Liebe und dem Leid, Suhrkamp, S. 31). Einher gingen damit auch eine Entpathologisierung und Entkriminalisierung des vermeintlich Abweichenden, von Menschen also, die außerhalb der gesellschaftlichen Norm standen.
Bildunterschrift in Hirschfeld/Tilke: Der erotische Verkleidungstrieb: Ulrike Eleonore, Schwester Karls VII., Königin von Schweden (1688–1721).
(Nach einem Gemälde in Versailles.)
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, Berlin
FSIFS-250_a
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin
Fotografische Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft