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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Wertheim >> Nachlässe, sonstige Hinterlegungen und Schenkungen (N-Bestände) >> Nachlässe
1888-1963
Überlieferungsgeschichte
Der Kunstmaler Willy Exner wurde am 31. Januar 1888 als Sohn des Tapezierers Max Exner und seiner Frau Agnes, geb. Zöllner, geboren. Er wuchs in Breslau auf und ging dort auch zur Schule. Nach der Schulzeit machte er von 1902 - 1906 eine Lehre als Maler und Lackierer, die er mit der Gesellenprüfung abschloß. In den Winterhalbjahren besuchte er die Städtische Gewerbliche Fortbildungsschule Breslau. Nach Abschluß der Lehre führten ihn seine Lehr- und Wanderjahre nach Norddeutschland und in die Schweiz. Ab Oktober 1910 war er Vollschüler an der Königlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. Im März 1915 wurde er zum Militärdienst eingezogen und diente im Landsturm. Seit 1917 war er vom Kaiser Wilhelm II. als Kriegsmaler bestellt, in dieser Funktion malte er vor allem Porträts von Soldaten und Offizieren. Aufgrund einer Verwundung kam Exner kriegsversehrt aus dem Ersten Weltkrieg zurück und war seither gehbehindert. 1922 zog er nach Poppenhausen. Dort heiratete er 1928 Elfriede Auguste Raspe. Das Ehepaar übersiedelte 1933 nach Grünsfeld. Im Laufe des Jahres 1937 wurden sie in Wertheim ansässig. Deutschlandweit bekannt wurde Exner, der seit 1934 Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste war, durch ein 1936 geschaffenes Porträt von Adolf Hitler, von dem der Münchner Verleger Heinrich Hofmann Tausende von Reproduktionen und Postkarten verkaufte. Daneben malte Exner auch mehrere RAD-Propagandabilder und ein Bild von Hermann Göhring. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er deswegen von der Spruchkammer Wertheim als Hauptschuldiger angeklagt, da er durch seine Bilder den Nationalsozialismus unterstützt habe. Exner bestritt dies vehement und verwies vielmehr auf seine Logenmitgliedschaft, die bereits 1934 zu seinem Ausschluß aus der NSDAP geführt habe. Den Abschluß des Verfahrens erlebte Exner nicht mehr, er erlag am 10. April 1947 einem Krebsleiden. Dennoch wurde das Spruchkammerverfahren gegen ihn zu Ende geführt und sein Vermögen zu zwei Dritteln eingezogen. In einem Berufungsverfahren, das seine Witwe anstrengte, wurde das Urteil revidiert. Der Nachlaß Willy Exner kam vermutlich 1964, nach dem Tod der Witwe Elfriede Exner, in das Stadtarchiv Wertheim, denn Exner hatte in seinem Testament aus dem Jahr 1947 seine Frau nur als Vorerbin eingesetzt. Nach deren Tod sollte der gesamte Besitz an die Stadt Wertheim fallen. Der Bestand enthält Privatpapiere, Manuskripte und Skizzenbücher sowie sehr viele Fotos. Er enthält auch eine umfangreiche Akte zu dem Spruchkammerverfahren gegen Willy Exner. Unklar ist, wie Archivalien aus dem Stift und Kloster St. Georg auf dem Prager Schloß, die aus dem 17./ 18. Jahrhundert stammen, in den Besitz Exners gelangten. Im Jahre 1999 wurde der Nachlaß Willy Exner von Herrn Karl-Heinz Niklas, der im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Stadtarchiv Wertheim tätig war, verzeichnet und sachgerecht verpackt. Kassationen wurden keine vorgenommen. Die Endredaktion der Titelaufnahmen besorgte Archivamtfrau Ulrike Kühnle. Wegen des ingesamt geringen Umfangs des Bestandes wurde nur ein Gesamtindex, in dem auf die Ordnungsnummern verwiesen wird, erstellt.
Inhalt und Bewertung
Der Bestand enthält Privatpapiere, Manuskripte, Skizzenbücher und Fotos des Kunstmalers Willy Exner, der im Dritten Reich durch ein 1936 von ihm geschaffenes Porträt Adolf Hitlers deutschlandweit Berühmtheit erlangte.
Vorbemerkung: Der Kunstmaler Willy Exner wurde am 31. Januar 1888 als Sohn des Tapezierers Max Exner und seiner Frau Agnes, geb. Zöller, geboren. Er wuchs in Breslau auf und ging dort auch zur Schule. Nach der Schulzeit machte er von 1902 - 1906 eine Lehre als Maler und Lackierer, die er mit der Gesellenprüfung abschloß. In den Winterhalbjahren besuchte er die Städtische Gewerbliche Fortbildungsschule Breslau. Nach Abschluß der Lehre führten ihn seine Lehr- und Wanderjahre nach Norddeutschland und in die Schweiz. Ab Oktober 1910 war er Vollschüler an der Königlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. Im März 1915 wurde er zum Militärdienst eingezogen und diente im Landsturm. Seit 1917 war er vom Kaiser Wilhelm II. als Kriegmaler bestellt, in dieser Funktion malte er vor allem Porträts von Soldaten und Offizieren. Aufgrund einer Verwundung kam Exner kriegsversehrt aus dem Ersten Weltkrieg zurück und war seither gehbehindert. 1922 zog er nach Poppenhausen. Dort heiratete er 1928 Elfriede Auguste Raspe. Das Ehepaar übersiedelte 1933 nach Grünsfeld. Im Laufe des Jahres 1937 wurden sie in Wertheim ansässig. Deutschlandweit bekannt wurde Exner, der seit 1934 Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste war, durch ein 1936 geschaffenes Portät von Adolf Hitler, von dem der Münchner Verleger Heinrich Hofmann Tausende von Reproduktionen und Postkarten verkaufte. Daneben malte Exner auch mehrere RAD-Propagandabilder und ein Bild von Hermann Göhring. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er deswegen von der Spruchkammer Wertheim als Hauptschuldiger angeklagt, da er durch seine Bilder den Nationalsozialismus unterstützt habe. Exner bestritt dies vehement und verwies vielmehr auf seine Logenmitgliedschaft, die bereits 1934 zu seinem Ausschluß aus der NSDAP geführt hatte. Den Abschluß des Verfahrens erlebte Exner nicht mehr, er erlag am 10. April 1947 einem Krebsleiden. Dennoch wurde das Spruchkammerverfahren gegen ihn zu Ende geführt und sein Vermögen zu zwei Dritteln eingezogen. In einem Berufungsverfahren, das seine Witwe angestrengte, wurde das Urteil revidiert.
Bearbeiterbericht: Der Nachlaß Willy Exner kam vermutlich 1964, nach dem Tod der Witwe Elfriede Exner, in das Stadtarchiv Wertheim, denn Exner hatte in seinem Testament aus dem Jahr 1947 seine Frau nur als Vorerbin eingesetzt. Nach deren Tod sollte der gesamte Besitz an die Stadt Wertheim fallen. Der Bestand enthält Privatpapieren, Manuskripten und Skizzenbüchern sowie sehr viele Fotos. Er enthält auch eine umfangreiche Akte zu dem Spruchkammerverfahren gegen Willy Exner. Unklar ist, wie Archivalien aus dem Stift und Kloster St. Georg auf dem Prager Schloß, die aus dem 17./ 18. Jahrhundert stammen, in den Besitz Exners gelangten. Im Jahre 1999 wurde der Nachlaß Willy Exner von Herrn Karl-Heinz Niklas, der im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Stadtarchiv Wertheim tätig war, verzeichnet und sachgerecht verpackt. Kassationen wurden keine vorgenommen. Die Endredaktion der Titelaufnahmen besorgte Archivamtfrau Ulrike Kühnle. Wegen des ingesamt geringen Umfangs des Bestandes wurde nur ein Gesamtindex, in dem auf die Ordnungsnummern verwiesen wird, erstellt.
The Bundeszentralkartei (BZK) is the central register of the federal government and federal states for completed compensation proceedings. When a claim is entered into the BZK, a number is assigned for unique identification. This BZK number refers to a compensation claim, not to a person. If a person has made several claims (e.g. for themselves and for relatives), each claim generally has its own BZK number. Often, the file number of the respective compensation authority is used as the BZK number.
This number is important for making an inquiry to the relevant archive.
Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
The reasons provided here are based on the wording in the reasons for persecution stated in the sources.
Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
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Additional information on reason for persecution
Additional or more specific information on membership and group affiliation which were the reason for the persecution.