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Stadtbaumeister Schuler (1872 - 1942), Stadtbaumeister Kleck, Maurermeister Viktor Eger
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Enthält:
Stadtbaumeister Schuler hat fünf Kinder, vier Töchter und einen Sohn
1) Maria Ries, geb. Schuler, heiratete Professor Dr. Ries, Münster/ Westfalen als Studienreferendarin - Professor Ries, gefallen in Russland 1944, hat ein Kind (Ursula)
2) Hauswirtschaftslehrerin Angelika Schuler, ledig, Gammertingen - Neufra
3) Julia Hermann, geb. Schuler, deren Mann, Steuerinspektor, seit vier Jahren vermisst, ein Kind (Wolfgang Hermann)
4) Martha Ursula Hess, geb. Schuler, verheiratet mit Dr. Hess als medizinische Assistentin - der Mann ist in jugoslawischer Gefangenschaft, ein Kind (Bub, zwei Jahre)
5) Rudolf Schuler war vier Jahre im Krieg, Abiturient, studiert in Freiburg Papierbranche, möchte nach Argentinien auswandern
Familie Schuler wohnt seit 1913 im alten Stadtspital im ersten Stock. 1938 kaufte Stadtbaumeister Schuler ein Grundstück an der Bingerstraße um darauf ein Eigenheim zu erstellen. Der Krieg machte die Ausführung unmöglich.
Nach Angaben von seiner Frau.
Ergänzend kann nur bestätigt werden, dass die im nachfolgenden Berichte von Witwe Schuler niedergeschriebenen Erinnerungen an ihren Mann vollauf der Wahrheit entsprechen. Die Charakteristik ihres Mannes ist treffend und erschöpfend; ich kannte Stadtbaumeister Schuler während bereits 40 Jahren als pflichttreuen städtischen Beamten und fürsorgenden Familienvater; wenn er vor dem Ersten Weltkriege nach getaner Arbeit sich im Kreise von Bürgern und Handwerkern einen Dämmerschoppen genehmigte, war er ein gemütlicher unterhaltender Gesellschafter. Aus seiner politischen Überzeugung, die sich auf christlicher Weltanschauung aufbaute, machte Stadtbaumeister Schuler niemals ein Hehl.
Sein Andenken wird in Ehren gehalten werden. Sterbebild ist beigefügt.
Keller.
Sigmaringen, 3.8.1947. Keller
1) Ergänzender Bericht über Familie Schuler, insbesondere den Lebensgang und die Versorgung der vier Töchter und den Sohn Rudolf mit Bestätigung der von Frau Agnes Schuler niedergeschriebenen Erinnerung über ihren Mann, S. 1 - 2, von Keller
2) Frau Schuler schreibt am 3.8.1947 den Lebensgang ihres Mannes, der am 11.7.1872 in Oberprechtal/ Amt Waldkirch geboren, das Zimmerhandwerk erlernt, seine technischen Studien in Karlsruhe 1899 mit der Baumeisterprüfung beendet, am 1.9.1901 als Stadtbaumeister hier ernannt wurde und als solcher bis zu seiner Zurruhesetzung 1937 erfolgreich wirkt. Der Bericht, S. 1 - 4, zeigt, wie unermüdlich er die Interessen der städtischen Betriebe, Wege, Gebäude, Anlagen usw. wahrnahm
Donaukorrektion, Schnecken, Kanalisation etc., den Plan, sich nach der Zurruhesetzung noch ein Eigenheim zu bauen, konnte er nicht mehr verwirklichen, da ein Herzschlag am 8. Mai 1942 seinem Leben ein rasches Ziel setzte
3) Sterbebild von Stadtbaumeister Schuler (Familie Schuler wohnt seit bereits 35 Jahren im alten Spital, städtisches Gebäude)
4) Bauunternehmung Viktor Eger (1882 - 1947) - Geschäftgründung 1907 - zählt neben Reparatur- und Umbauten, 30 Neubauten, Einfamillien-, Zweifamilien-, Doppelfamilienhäuser (Rathaus - Stadthalle - Konvikt Teilarbeiten), die von Viktor Eger mitgebaut bzw. die ganze Maurer- und Gipserarbeit durch ihn ausgeführt wurde. Maschinenschrift, S. 1 - 3
5) Ergänzende Mitteilungen: Anfangs Zahl der Maurer 2 - 3, Handlanger 2, Lehrlinge 2, schon vor dem Ersten Weltkriege 10 - 12 Arbeiter; in den Jahren 1920 - 1930 durchschnittlich 20 - 30 Arbeiter, 1930 - 1933 etwa 50, 1933 - 1940: 18 - 20, zumeist 8 Maurer, 6 Handlanger, 6 - 7 Lehrlinge. Maschinell gut eingerichtet: Traktor, Lastzug, Betonmaschine, Rollbahngeleise und Wagen, 1934 erleidet Eger schweren Unfall, 1939 Verlust der Frau, 2. Heirat am 5.7.1941. Vier Kinder erster Ehe, drei Mädchen; Sohn Viktor, Ingenieur in Mannheim, Töchter verheiratet. Viktor Eger unternehmungsfreudig, arbe itet selbst vorbildlich mit, Tochter Fanny besorgt Buchführung
6) Foto von Viktor Eger, 1936
7) Lebenslauf und Tätigkeitsbericht von Stadtbaumeister Paul Kleck (geboren 26.6.1887. Zwilling) vom 20.4.1948, S. 1 - 5, Maschinenschrift, ist wertvoll, besonders deswegen, weil daraus die in den Jahren 1920 - 1948 durch die Stadt ausgeführten Neubauten einzeln aufgeführt sind. Für die Tüchtigkeit von Stadtbaumeister Kleck zeugt die Tatsache, dass sein Entwurf für den Gesamtneubau des Rathauses vom Preisgericht am 11.7.1925 der zweite Preis mit RM. 800,- zuerkannt wurde
Auch die Ausarbeitung des Projekts der Stadthalle lag ganz in den Händen von Baumeister Kleck, desgleichen die Bauleitung und Abrechnung
Nebenamtlich wurde von ihm 1928 der Plan der Zentralmolkerei ausgearbeitet und durchgeführt
Als am 30.9.1937 Stadtbaumeister Schuler in den Ruhestand trat, wurde Kleck zu seinem Nachfolger ernannt. Die in dieser Zeit unter seiner Leitung durchgeführten städtischen Bauarbeiten im einzelnen hier aufzeichnen, so wie der Bericht angibt, führte zu weit. Erwähnt sei nur der auf Anordnung der Regierung im April 1944 angeordnete Luftschutz Löschwasserteich mit 735 Kubikmeter Inhalt; der alsbald nach Feindbesetzung wieder eingeebnet werden musste
Stadtbaumeister Kleck genießt wegen seiner großen Erfahrung und reichen Kenntnisse im Hoch- und Tiefbau, wie wegen seiner gefälligen Umgangsformen allgemeine Wertschätzung. Die Art und Weise wie er sich von Zimmergesellen durch eisernen Fleiß weitergebildet, die Baugewerkerschule absolvierte und das Baumeisterexamen bestand, verdient Anerkennung. Möge ihm eine weitere erfolgreiche Amtszeit zum Wohle der Stadt beschieden sein. Acht Fotos werden beigefügt
Abgeschlossen 27.4.1948. Keller
Donau (Gewässer)
Karlsruhe KA
Mannheim MA
Oberprechtal-Dorf : Elzach EM
Sigmaringen SIG; Konvikt
Sigmaringen SIG; Rathaus
Sigmaringen SIG; Spital
Sigmaringen SIG; Stadthalle
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.