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Es wird bekundet, dass es zwischen der Familie von Rosenbach als
Klägern und der fuldischen Regierung als Beklagter vor dem kaiserlichen
Reichshof...
Urk. 75 Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a]
Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a] >> Reichsabtei, Stift >> 1791-1800
1799 Juni 28
Ausfertigung, Papier, aufgedrücktes Papiersiegel
Urkunde
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: Signatum zu Wien unter ihro kaiserlicher majestät hervorgedrucktem kaiserlichen secret innsiegel den acht und zwanzigsten Junii im jahr siebenzehenhundert neün und neünzig
Vermerke (Urkunde): (Voll-) Regest: Es wird bekundet, dass es zwischen der Familie von Rosenbach als Klägern und der fuldischen Regierung als Beklagter vor dem kaiserlichen Reichshofgericht zu einem Streit um das Zentamt Bieberstein wegen unberechtigter Eingriffe und unrechtmäßiger Ausdehnung der Zentgerichtsbarkeit (puncta turbationis et iniquae extensionis iurisdictionis centenalis) gekommen ist. Die Klagepunkte Nummer 2, 3 und 4, die die strittige Beteiligung der Familie von Rosenbach an den Zentgerichtskosten bei der im Vergleich von 1708 [vgl. Nr. 2092] festgelegten Überstellung von Verbrechern aus Bieberstein und Schackau nach Fulda betrafen, sind zugunsten Fuldas entschieden worden. In den Klagepunkten 1 und 5 haben sich die von Rosenbach auf die unberechtigte Gefangennahme und Bestrafung von rosenbachischen Hintersassen aus Kleinsassen im Oktober 1739 bezogen, weswegen sich die von Rosenbach in ihren Besitz- und Gerichtsrechten (in possessione vel quasi iurisdictionis territorialis), die ihnen laut dem genannten Vergleich von 1708 zustanden, verletzt gesehen haben; diese Punkte sind zugunsten der Kläger entschieden worden. Weiter ist entschieden worden, dass, falls der Beklagte den Klägern die Leistung des Zentknechtbrots und des Burgfriedensdienstes nicht erlassen will, man sich separat zu vergleichen habe; die Kosten werden gegeneinander aufgehoben (compensatis expensis). Das Urteil ist für die Klagepunkte 1 und 5 innerhalb von zwei Monaten umzusetzen; ansonsten wird eine Strafe von zehn Mark lötigen Goldes fällig, bei Androhung der Exekution zahlbar zur Hälfte an den Kläger und an den kaiserlichen Fiskus (fisco). Ausstellungsort: Wien. (siehe Abbildungen: 1. Seite, 2. Seite, 3. und 4. Seite, [[jpg:hstam/Urk. 75/Urk. 75 Reichsabtei Fulda 1799 Juni 28 5.Seite.jpg|5. Seite...
Vermerke (Urkunde): Unterschriften: (Franz zu Colloredo-Mannsfeld manu propria
Vermerke (Urkunde): Unterschriften: Johann Niklas von Schwabenhausen manu propria)
Franz de Paula Gundaker von Colloredo-Mannsfeld [1731-1807] war der letzte Reichsvizekanzler des Heiligen Römischen Reichs, vgl. ADB 4, S. 413 und NDB 3, S. 326.
Vgl. zum Streit um das Zentamt Bieberstein Nr. 2092, Nr. 2115 und Nr. 2412.
Mit Zentknechtsbrot ist wohl eine gesonderte Abgabe für den örtlichen Vertreter des fuldischen Zentamts gemeint.
Information on confiscated assets
Further information
BZK no.
The Bundeszentralkartei (BZK) is the central register of the federal government and federal states for completed compensation proceedings. When a claim is entered into the BZK, a number is assigned for unique identification. This BZK number refers to a compensation claim, not to a person. If a person has made several claims (e.g. for themselves and for relatives), each claim generally has its own BZK number. Often, the file number of the respective compensation authority is used as the BZK number.
This number is important for making an inquiry to the relevant archive.
Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
The reasons provided here are based on the wording in the reasons for persecution stated in the sources.
Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
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Additional information on reason for persecution
Additional or more specific information on membership and group affiliation which were the reason for the persecution.