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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 4/011 S004056/401

V

Fernsehsendungen von Südwest Fernsehen aus dem Jahre 2000 >> September 2000

20. September 2000

Katharina Kepler, die Mutter des Astronomen Johannes Kepler, war als Söldnerswitwe Leidtragende des Dreißigjährigen Krieges. In diesen Schreckenszeiten suchten die geplagten Menschen nach Schuldigen. Jeder, der irgendwie vom Alltäglichen abwich, war schon ein möglicher Sündenbock. Katholische, protestantische und calvinistische Autoritäten theologisierten den Hexenwahn und verfassten Anleitungen zur Hexenverfolgung. Wehrlose Witwen, die man mit dem Teufel in Verbindung brachte, konnten den Hexenjägern wenig Widerstand bieten. Im Jahr 1620 wurde die Keplermutter des Schadzaubers und der Hexerei beschuldigt. Bei ihrem Prozess hatten der Herzog von Württemberg und die Tübinger Juristenfakultät Einflussmöglichkeiten, denn die Gerichte waren damals noch nicht unabhängig vom Landesherrscher. Als kaiserlicher Angestellter nutzte Johannes Kepler diese letzte Chance, um die Mutter vor der Folter zu bewahren und aus der lebensgefährlichen Situation herauszulavieren. Katharina Kepler kam 1621 frei und starb ein halbes Jahr später bei ihrer Tochter Margarethe in Heumaden. Die Prozesskosten zahlten die Stadt Leonberg, der Vogt Lutherus Einhorn und die Klägerin Ursula Reinbold.

0:45:00; 0'45

AV-Materialien

Herkunft: Sondersendung

Einhorn, Lutherus; Untervogt und Keller
Kepler, Johannes; Astronom und Mathematiker, 1571-1630
Kepler, Katharina
Kepler, Margarethe; 1584-
Molitor, Ulrich
Reinbold, Ursula

Leonberg BB
Weil der Stadt BB

Aberglaube; Hexerei; Prozeß Katharina Kepler
Aberglaube; Hexerei; Schadzauber
Kirche; Hexenverfolgung
Krieg; Dreißigjähriger Krieg; Hexenprozesse
Prozeß; Hexenprozeß Katharina Kepler, 1620/21

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 4/011 Fernsehsendungen von Südwest Fernsehen aus dem Jahre 2000

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