Der Spitalmeister des Heiliggeistspitals in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254] Johann Laurin sowie die Pfleger der Ulmer Pfarrkirche Ulrich Ammann, Heinrich Gienger und Johann Linder am Kornmarkt [der südwestliche Teil des heutigen Marktplatzes] verleihen dem Ulmer Bürger Johann Messerschmied von Tomerdingen ("Tu/o/mertingen") [Gde. Dornstadt/Alb-Donau-Kreis] ein Haus mit Hofstatt in Ulm hinter dem Franziskanerkloster ("der Barfu/o/zzen closter") [abgegangen, Bereich westlicher Münsterplatz, Lagerbuch Nr. 150] zwischen den Häusern des Tüpping und des Widach zu Zinslehen. Das Haus ist der Pfarrkirche von seiner Schwester heimgefallen. Er muss davon die folgenden jährlichen Zinsen entrichten: Dem Pfarrer in Ulm und seine Gesellen 10 Schilling Heller, den Franziskanern 10 Schilling Heller, der Pfarrkirche 1 Pfund Heller und den Bedürftigen im Spital 3 Pfund und 12 Schillinge Heller. Davon hat er die Hälfte am 24. Juni ("ze sant Johans tag zu su/e/nwenden") und die andere Hälfte an Weihnachten zu bezahlen. In dem Haus muss er im oberen und unteren Gemach je eine Kammer bereitstellen und dort jeweils einen Bedürftigen beherbergen. Diese sind zu keinerlei Dienstleistungen in dem Haus verpflichtet. Johann Messerschmied und seine Erben haben innerhalb eines Jahres, gerechnet ab dem kommenden Osterfest, 20 Pfund Heller Ulmer Währung an dem Haus zu verbauen und in den darauf folgenden zwei Jahren nochmals 10 Pfund Heller. Auch dürfen sie das Haus nicht mit weiteren Zinsen belasten. Tun sie dies trotzdem, sind die darüber abgeschlossenen Verträge ungültig, und Haus und Hofstatt fallen an das Spital und die Pfarrkirche zurück.