Ratsältere, Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm bekennen, dass vor dem versammelten Rat die Bürgerin Veronika Holl, Witwe des Gastwirts Zum Weißen Ochsen [Ehemalige Wirtschaft, Weinhof 19] Wolfgang Konrad Frauenknecht, sowie ihre und ihres noch ledigen Sohnes Wolfgang Konrad verordnete Pfleger, der Herrschaftsgegenschreiber und -kassier Johann Häckel und der Wirt Zum Goldenen Ochsen [abgegangene Wirtschaft, Bereich Herdbruckerstraße 11, Ochsengasse 1] Johann Ulrich Holl erschienen sind. Sie haben erklärt, dass ihnen 2,5 Jauchert Acker vor dem Frauentor [abgegangen, zwischen Frauenstraße 56 und 61, Lagerbuch Nr. 417] in der Kächeleshalde zwischen Martin Müller auf Hohentwiel [abgegangene Wirtschaft, Bereich Fischergasse 6] und der Witwe des Gärtners Christian Heyd gehören. Da ihnen dieser Acker wenig Nutzen bringt, haben sie ihn an den Oberbleicher und Ulmer Bürger Tobias Ludwig Kienlen den Jüngeren verkauft. Der Acker ist dem Augustinerchorherrenstift St. Michael zu den Wengen in Ulm [abgegangen, Bereich Wengengasse 6-10] zinspflichtig und für ein Darlehen in Höhe von 250 Gulden als Pfand eingetragen. Der Käufer hat die Rückzahlung dieses Darlehens übernommen, und daher wurde ihm der Acker um diese Summe überlassen. Nun hat er sie um eine Beurkundung des Verkaufs gebeten. Da der Sohn der Verkäuferin aber noch minderjährig ist, ist ihnen dies nicht möglich, weshalb sie den Rat um Hilfe bitten. Nach Untersuchung der Angelegenheit entscheidet der Rat, dass der Verkauf gemäß den Bestimmungen des Ulmer Stadtrechts zum Verkehrswert des Grundstücks und zum Nutzen des Pfleglings erfolgt ist. Er kann dem Käufer daher unter dem Stadtgerichtssiegel beurkundet werden und erlangt dann Rechtskraft.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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