Auf unserer Webseite werden neben den technisch erforderlichen Cookies noch Cookies zur statistischen Auswertung gesetzt. Sie können die Website auch ohne diese Cookies nutzen. Durch Klicken auf „Ich stimme zu“ erklären Sie sich einverstanden, dass wir Cookies zu Analyse-Zwecken setzen. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen hier einsehen und ändern.
Egmont
Anmelden
Um Merklisten nutzen zu können, müssen Sie sich zunächst anmelden.
Zur Erinnerung an Goethes Sterbetag
Gemäß A. Walker (Franz Liszt, The Weimar Years, S. 289) dirigierte Liszt.
Weimarische Zeitung, Nr. 74, 28.03.1854, S. 295: „Um einigen Darstellern gerecht zu werden, erwähnen wir in aller Kürze: Egmont; er schildert den Untergang der alten, ersteiften, bürgerlichen Gesellschaft und wie aus der Gährung ein neues frisches Jahrhundert heraufblüht. Der Held des Stücks will als Vermittler dazwischen treten und wird ein Opfer seines liebreichen Willens. Herr Siedler, Egmont, wußte dieß mit gewohnter Klarheit und Geistesanmuth zu veranschaulichen; die ehrenvolle Anerkennung blieb nicht aus und wir erlauben uns nur zu bemerken, daß er den Ausdruck des Leichtsinns und der Unbesonnenheit noch mehr hätte vorwalten lassen sollen. – Klärchen, der liebreichste Schutzgeist, der wie Blumenduft um den Helden herspielt und die rauhen Stürme des Hasses und der Zwietracht ihm von der Stirne weht, fand in Fräulein Döllinger eine Vertreterin, die wohl von einem gewissen dramatischen Leben beseelt war, doch des poetischen Gemüths und der Zartheit des ästhetischen Empfindens entbehrte. Brackenburg bleibt immer eine undankbare Rolle; um so mehr schätzen wir des Herrn Grans Leistung, die durchaus befriedigend war. Oranien ward von Herrn Pätsch sehr schätzenswerth gespielt; Frau Don bewies als Margarethe von Parma Sicherheit und theatralisches Verständniß. Herr Marr präsentirte uns Herzog Alba, wie die Geschichte ihn überliefert: eisern, verknöchert, in starrer Abgeschlossenheit. In den Volksscenen verdient Herr von Wolkowa als Vansen unbedingtes Lob, nicht allein, daß er es vermied, eine komische Theaterfigur zur Schau zu bringen, sondern er detaillirte mit Schärfe und drastischer Ausdrucksweise die wühlerischen Gesinnungen eines moralisch Defekten, dessen Befriedigung darin liegt, in Anderen Unzufriedenheit hervorzurufen. Endlich ist dem Herrn Hettstedt das Compliment zu machen, seine Aufgabe markant gelöst zu haben. Die quecksilberne Feigheit dieses gar zu friedliebenden Bürgers wußte er mit ergötzlicher Komik zu treffen. Eine Wiederholung der Vorstellung würde den Freunden der dramatischen Prosa einen zweiten interessanten Theaterabend verschaffen.“