Die Straßburger Ratsfreunde und Gesandten Philipp von Müllenheim, Hans Rudolf von Endingen, beide Ritter, Jakob Amelung und Peter Schott, beide ehemalige Ammeister, bekunden, dass sie zwischen Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz und der Stadt Hagenau wegen der Irrungen, die entstanden waren, nachdem der Kaiser [Friedrich III.] vermeint hatte, dass der Pfalzgraf der Landvogtei im Elsass "entsetzt sin soll", einen gütlichen Vertrag mit Zustimmung beider Seiten aufgesetzt haben. Dieser enthält Bestimmungen u. a. zur Abstellung aller Forderungen und Ansprachen beider Parteien, zur gütlichen Einigung bei Streitsachen ob der Landvogtei innerhalb der nächsten vier Jahre, zum gemeinsamen Schirm und Gebrauch des Hagenauer Forsts genannt Heiliger Forst, zum Anteil des Pfalzgrafen an Forstfreveln und Bußen der außerhalb von Hagenau sitzenden armen Leute sowie der Einwohner, zum Schirm der Stadt für vier Jahre durch den Pfalzgrafen als ein Landvogt im Elsass, zur Zahlung von 2.000 Gulden durch die Stadt Hagenau an den Pfalzgrafen und zur Reichung des Geldes binnen 14 Tagen nach Selz oder Heidelberg, zur weiteren jährlichen Reichung von 1.000 Gulden binnen vier Jahren bis zu einer Gesamtsumme von 6.000 Gulden, wobei der Pfalzgraf auf die Hagenauer Reichssteuer von 300 Pfund Straßburger Pfennigen verzichtet, zu einer etwaigen Einigung zwischen Kaiser und Pfalzgraf, wozu die von Hagenau Hilfe leisten sollen, und zur sodann zu erfolgenden Abstellung der Zahlungen der 1.000 Gulden, zur Freilassung des [pfalzgräflichen] Zinsmeisters Emmerich Ritter, seines Knechtes und aller Gefangenen auf eine alte Urfehde und gegen Entrichtung ihrer Atzung, sowie zur abzustellenden Fehde Friedrichs d. J. von Fleckenstein mit Hagenau unter denselben Bedingungen. Beide Seiten geloben die Einhaltung des Vertrags und erhalten eine Ausfertigung. Darunter Vermerk, dass die von Hagenau 1.000 Gulden zu Weihnachten 1475 gegeben haben, worüber eine Quittung am 02.04.1476 (dinstag nach judica) ausgestellt worden ist. Darin wurde die Stadt auch der Gesamtsumme der 6.000 Gulden ledig gesagt.