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Streit Schuhmacheramt ./. Jakob Voss wegen Verletzung des Lichtrechts des Klägers durch einen Neubau an der Bergstraße neben dem Schuhmacherhaus
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Enthält: Kläger ist das Schuhmacheramt, vertreten durch die Gildemeister Johan Froning (an dessen Stelle 1621 Johan Roleman) und Wilhelm Wermeling. Prozessvertreter: Franz Peick, seit 1617 Bernard Greving. Beklagter ist Jakob Voss an der Bergstraße. Prozessvertreter: Wennemar Vinanden und nach dessen Tod im Jahre 1620 Henrich Slade. Das Schuhmacheramt hat dem Vater des Beklagten, Berndt Voss, ein Haus neben dem Schuhmacherhaus an der Bergstraße verkauft unter der angeblichen - später nochmals - anerkannten Bedingung, dass das verkaufte Haus nicht höher und länger gebaut werden dürfe. Der Neubau des Beklagten verletzt das Lichtrecht des Klägers. Das Schuhmacherhaus gehört 1621 dem Halsdorff. Als Zeugen werden benannt und (jedenfalls zum Teil) im November 1615 durch Dr. Henrich Bockhorst und Dr. Henrich Vent vernommen: Wolter Leiendecker (= Lindeman?), Johan Boeckman, Henrich Wermeling, Herman Frowinck, Berndt Arninck, Johan Achterman, Wessel Türck, Johan Budde, Wennemar Uhrwercker, Henrich Munnichs, Johan Gorkeman, Herman Saedtroewe. Am 5. Juni 1620 ergeht ein Bescheid, unterschrieben von Lic. Dietrich zum Sande und Lic. Henrich Timmerscheitt, dahin: Beklagter soll durch Augenschein beweisen, dass sein Neubau dem Hause des Klägers, jetzt Haltendorffs, das Licht nicht nehme, sonst sollen die Gildemeister beschwören, dass das Haus unter der erwähnten Bedingung verkauft ist. Die Beschwerde des Beklagten hingegen wird durch Bescheid vom 3. April 1621, unterzeichnet von den Doktoren Christian und Gerhardt Kleinsorge, verworfen. Urteil vom 16. Juni 1623, unterzeichnet von Dr. Johan M. Cronenburg und Lic. Winolt Kyven (?), ergeht zu Ungunsten des Beklagten. Anlage: Kaufbrief vom 29. 3. 1584 (in Abschrift): Vor dem Offizial in Münster verkaufen Gerhard Gossen und Everhard Achterman als Gildemeister des Schuhmacheramts dem Leinendecker Berndt Voss und seiner Frau Anna ein Haus mit allen Gerechtigkeiten, besonders auch einer Frauenbank in der Martinikirche. Das Haus liegt an der Bergstraße zwischen Häusern des Amts und des Andreas Stille; das Amt hat es von den Erben des Merten thor Horst genannt Lüneman gekauft; daraus ist eine Rente zu zahlen an Johan Hoyedes, Undermeister im Dom. Neben dem Haus des Schuhmacheramts liegt das Haus der Erben des Matthias Stroist. Zeugen: Prokurator Kaspar Knehem und Wolter Hane, Dienter des Hofes zu Münster.
Archivale
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.