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G 267 - Evangelisches Pfarramt Gruibingen (Bestand)
Landeskirchliches Archiv Stuttgart (Archivtektonik) >> G - Pfarrarchive >> Orte mit G
1533-1989
Einleitung: ===== Ort- und Ortkirchengeschichte =====
Gruibingen, in einem Tal der Filsalb gelegen, dürfte während der Merowingerzeit gegründet worden sein. Die Ersterwähnung fällt in das Jahr 861. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden große Teile württembergisch. Gruibingen galt als „Freidorf“, mit eigener Hochgerichtsbarkeit und altem Marktrecht. Die Pfarrkirche St. Martin wurde 1181 erstmals erwähnt. Vermutlich existierte bereits seit dem 7. Jahrhundert ein Kirchengebäude, das auf einem alemannischen Gräberfeld errichtet worden war und in den folgenden Jahrhunderten mehrfach erweitert und umgebaut wurde. Ihre heutige Gestalt, insbesondere die Gestaltung des Innenraums, erfuhr die Kirche 1743 und 1865/66. Die Pfarrechte kamen über Walter von Schelklingen und dem Kloster Ursberg 1533 an Württemberg. 1534 wurde die Reformation durchgeführt, der erste evangelische Pfarrer war Johannes Keferlin. Bis 1683 wurde der Nachbarort Auendorf durch die Gruibinger Pfarrer und Diakone versorgt.
===== Bestandsbeschreibung und -geschichte =====
Das Pfarrarchiv wurde 1993 aus Sicherungsgründen in das Landeskirchliche Sprengelarchiv Ulm verbracht. 1997 wurde von der Kirchengemeinde beschlossen, das Archiv dauerhaft in Ulm zu belassen, um eine sachgerechte Lagerung und Verwaltung zu sicher. Im Pfarramt verblieben die Kirchenbücher und sonstigen Bände, die für die laufende Arbeit noch benötigt werden. Im Inventar wird jeweils darauf hingewiesen, welcher Band weiterhin in Gruibingen aufbewahrt wird. Um das Pfarramt räumlich zu entlasten wurden die Kirchenpflegrechnungen bis 1980 in die Abgabe miteinbezogen. Da bis jetzt noch keine umfassende Archivierung vorgenommen wurde, lag es nun nahe, diese durchzuführen. Das Archiv ist somit für die Benutzung zugänglich. Die ältere Abteilung der ungebundenen Akten (bis ca. 1900) wurde 1933 vom ehemaligen Pfarrer Walter Frieß, der zwischen 1927 bis 1962 Pfarrer in Gruibingen war, geordnet. Diese Ordnung wurde beibehalten. Die Akten bis 1966 sind nach dem Registraturplan für Pfarrämter geordnet. Kassiert wurde nach den Richtlinien des Landeskirchlichen Archivs. In der älteren Abteilung wurde nur im Bereich der Beilagen zur den kirchlichen Registern kassiert(Toten- und Taufscheine, Auszüge aus dem kirchlichen Registern), allerdings wurden die Unterlagen zu den Eheschließungen (Proklamationen, Dispensationen etc.) aufgenommen. Ansonsten wurden in der Regel alle Erlasse des Konsistoriums bzw. Oberkirchenrats ab 1901 kassiert, wenn sie von allgemeingültiger Natur und für den Ort ohne Relevanz waren. Bei den Kirchenpflegrechnungen wurden die Beilagen in großem Umfang auskassiert. Aufbewahrt wurden u.a. nur die Rechnungen, die Bauangelegenheiten betrafen.
Das Pfarrarchiv Gruibingen weist einen bemerkenswerten Umfang und eine ebenso beeindruckende Laufzeit auf. Die ältere Abteilung (Akten bis ca. 1900) allein umfaßt ca. 2 lfd. m. Die ungebundenen Akten setzen teilweise in der ersten, in der Mehrzahl jedoch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein.
Zu den ältesten Akten gehören natürlich die Kirchenbücher, die in Form der Taufbücher 1558 einsetzen. Als Besonderheit ist an erster Stelle der Bestand an Kirchenkonventsprotokollen zu nennen. In einer lückenlosen Reihe wird der Zeitraum von 1652 bis 1890 abgedeckt. Auch die Reskriptenbücher setzen bereits 1652 ein und wurden bis 1953 fortgeführt. Die Seelenregister bilden ebenfalls eine auffällige Reihe. In großem Umfang vorhanden sind Schultabellen der Volksschule aus dem 19. Jahrhundert.
Es ist wohl Walter Frieß zu verdanken, daß sich das Archiv in einem recht guten Ordnungszustand befand. Frieß hinterließ auch einen beachtlichen Bestand an Photographien aus der Mitte der 1930er Jahre, der sich im Gemeindearchiv befindet und in Teilen publiziert wurde.
Ulm, im April 1999
Dorothea Reuter
Einleitung: Gruibingen, in einem Tal der Filsalb gelegen, dürfte während der Merowingerzeit gegründet worden sein. Die Ersterwähnung fällt in das Jahr 861. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden große Teile württembergisch. Gruibingen galt als ”Freidorf“, mit eigener Hochgerichtsbarkeit und altem Marktrecht. Die Pfarrkirche St. Martin wurde 1181 erstmals erwähnt. Vermutlich existierte bereits seit dem 7. Jahrhundert ein Kirchengebäude, das auf einem alemannischen Gräberfeld errichtet worden war und in den folgenden Jahrhunderten mehrfach erweitert und umgebaut wurde. Ihre heutige Gestalt, insbesondere die Gestaltung des Innenraums, erfuhr die Kirche 1743 und 1865/66. Die Pfarrechte kamen über Walter von Schelklingen und dem Kloster Ursberg 1533 an Württemberg. 1534 wurde die Reformation durchgeführt, der erste evangelische Pfarrer war Johannes Keferlin. Bis 1683 wurde der Nachbarort Auendorf durch die Gruibinger Pfarrer und Diakone versorgt.
Das Pfarrarchiv wurde 1993 aus Sicherungsgründen in das Landeskirchliche Sprengelarchiv Ulm verbracht. 1997 wurde von der Kirchengemeinde beschlossen, das Archiv dauerhaft in Ulm zu belassen, um eine sachgerechte Lagerung und Verwaltung zu sicher. Im Pfarramt verblieben die Kirchenbücher und sonstigen Bände, die für die laufende Arbeit noch benötigt werden. Im Inventar wird jeweils darauf hingewiesen, welcher Band weiterhin in Gruibingen aufbewahrt wird. Um das Pfarramt räumlich zu entlasten wurden die Kirchenpflegrechnungen bis 1980 in die Abgabe miteinbezogen. Da bis jetzt noch keine umfassende Archivierung vorgenommen wurde, lag es nun nahe, diese durchzuführen. Das Archiv ist somit für die Benutzung zugänglich. Die ältere Abteilung der ungebundenen Akten (bis ca. 1900) wurde 1933 vom ehemaligen Pfarrer Walter Frieß, der zwischen 1927 bis 1962 Pfarrer in Gruibingen war, geordnet. Diese Ordnung wurde beibehalten. Die Akten bis 1966 sind nach dem Registraturplan für Pfarrämter geordnet. Kassiert wurde nach den Richtlinien des Landeskirchlichen Archivs. In der älteren Abteilung wurde nur im Bereich der Beilagen zur den kirchlichen Registern kassiert(Toten- und Taufscheine, Auszüge aus dem kirchlichen Registern), allerdings wurden die Unterlagen zu den Eheschließungen (Proklamationen, Dispensationen etc.) aufgenommen. Ansonsten wurden in der Regel alle Erlasse des Konsistoriums bzw. Oberkirchenrats ab 1901 kassiert, wenn sie von allgemeingültiger Natur und für den Ort ohne Relevanz waren. Bei den Kirchenpflegrechnungen wurden die Beilagen in großem Umfang auskassiert. Aufbewahrt wurden u.a. nur die Rechnungen, die Bauangelegenheiten betrafen.
Das Pfarrarchiv Gruibingen weist einen bemerkenswerten Umfang und eine ebenso beeindruckende Laufzeit auf. Die ältere Abteilung (Akten bis ca. 1900) allein umfaßt ca. 2 lfd. m. Die ungebundenen Akten setzen teilweise in der ersten, in der Mehrzahl jedoch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein.
Zu den ältesten Akten gehören natürlich die Kirchenbücher, die in Form der Taufbücher 1558 einsetzen. Als Besonderheit ist an erster Stelle der Bestand an Kirchenkonventsprotokollen zu nennen. In einer lückenlosen Reihe wird der Zeitraum von 1652 bis 1890 abgedeckt. Auch die Reskriptenbücher setzen bereits 1652 ein und wurden bis 1953 fortgeführt. Die Seelenregister bilden ebenfalls eine auffällige Reihe. In großem Umfang vorhanden sind Schultabellen der Volksschule aus dem 19. Jahrhundert.
Es ist wohl Walter Frieß zu verdanken, daß sich das Archiv in einem recht guten Ordnungszustand befand. Frieß hinterließ auch einen beachtlichen Bestand an Photographien aus der Mitte der 1930er Jahre, der sich im Gemeindearchiv befindet und in Teilen publiziert wurde.
Ulm, im April 1999
Dorothea Reuter
Evangelisches Pfarramt Gruibingen
7 lfd. m
Bestand
Gruibingen, Landkreis Göppingen
Information on confiscated assets
Further information
BZK no.
The Bundeszentralkartei (BZK) is the central register of the federal government and federal states for completed compensation proceedings. When a claim is entered into the BZK, a number is assigned for unique identification. This BZK number refers to a compensation claim, not to a person. If a person has made several claims (e.g. for themselves and for relatives), each claim generally has its own BZK number. Often, the file number of the respective compensation authority is used as the BZK number.
This number is important for making an inquiry to the relevant archive.
Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
The reasons provided here are based on the wording in the reasons for persecution stated in the sources.
Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
Search in Archivportal-D
You may find additional archival material on this person not related to Wiedergutmachung in the Archivportal-D.
Additional information on reason for persecution
Additional or more specific information on membership and group affiliation which were the reason for the persecution.