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G 769 - Evangelisches Pfarramt Cleversulzbach (Bestand)
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Landeskirchliches Archiv Stuttgart (Archivtektonik) >> G - Pfarrarchive >> Orte mit C
1597-1972
Einleitung: ===== I. Ortsgeschichte und Ortskirchengeschichte =====
Erstmals schriftlich erwähnt wird Cleversulzbach in einer Urkunde vom 8. Oktober 1262. Engelhard IV. von Weinsberg bestätigte darin dem Kloster Lichtenstern einen in „Glefer Sultzbach“ gelegenen Hof. 1307 erscheint eine weitere Variante des Ortsnamens, nämlich „Clephart Sultzbach“. Die Herkunft des ersten Teils des Ortsnamens ist nicht genau geklärt, jedoch ist es möglich, dass er sich auf das althochdeutsche „Kleb“ für Kleber, „Kleibar“ für Lehm oder „leib“ für tonhaltigen und lehmigen Boden bezieht. Der zweite Teil des Namens verweist auf die Lage im Tal des Sulzbachs.
Die hohe Gerichtsbarkeit lag bei den Herren von Weinsberg, jedoch besaßen auch das Ritterstift St. Peter in Wimpfen, das Kloster Lichtenstern sowie die Grafen von Dürn, die Schenken von Limpurg, das Kloster Schöntal, die Herren von Gosheim, die Herren von Gemmingen und der Deutsche Orden im 13. und 14. Jahrhundert Rechte an dem kleinen Ort. Im 15. Jahrhundert gerieten die von Weinsberg zunehmend in Geldnot, sodass sie ihre Besitzungen mehrfach verpfänden und schließlich 1446 Neuenstadt mit Cleversulzbach an die Kurpfalz verkaufen mussten. Im Zuge des bayrischen Erbfolgekrieges wurde Cleversulzbach gemeinsam mit Neuenstadt 1504 württembergisch. Neuenstadt am Kocher und Cleversulzbach wurden 1806 dem Oberamt Neckarsulm und 1938 dem Landkreis Heilbronn zugeordnet. 1972 erfolgte die Eingemeindung von Cleversulzbach nach Neuenstadt am Kocher, Landkreis Heilbronn.
Seit 1524 ist Cleversulzbach als verfasste Gemeinde bezeugt, Schultheiß und Gericht existierten spätestens seit 1595, eine Dorfordnung von 1626 ist überliefert. Der Ort wurde 1541 gemeinsam mit Neuenstadt lutherisch, ab 1551 hatte der Herzog von Württemberg das Patronatsrecht über die Pfarrei. Das Patrozinium zu St. Jost lässt sich erstmals 1535 nachweisen und gehörte vermutlich zunächst zu einer kleinen Kapelle, die um 1500 errichtet worden war. Zunächst war Cleversulzbach ein Filial von Neuenstadt und ohne eigenen Pfarrer. 1585 wurde unter Herzog Ludwig (1568-1593) eine Kirche mit dem Patrozinium St. Jost errichtet, 1592 wurde Cleversulzbach zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben. 1742 brannte nach einem Blitzeinschlag das Kirchenschiff nieder, lediglich der Turm blieb vom Feuer verschont. In der Folge wurden die Überreste des Kirchenschiffs abgerissen und dieses nun verbreitert und verlängert. Die neue Kirche erhielt zusätzlich eine Empore. 1960 wurde diese Kirche aufgrund ihres schlechten baulichen Zustands erneut abgerissen und durch den Architekten Prof. Hannes Mayer aus Stuttgart-Kaltental neu gebaut. Die Einweihung fand am 12. Juli 1961 statt. Die Kirche besitzt drei Glocken: Die älteste, von Johann Georg Rohr aus Heilbronn gegossen, stammt aus dem Jahr 1700, die beiden weiteren Glocken, die „Mörikeglocke“ und die „Schillerglocke“, stammen aus dem Jahr 1951 und wurden von der Firma Reichert in Bad Friedrichshall gegossen. Sie ersetzten die im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzenen beiden Glocken, welche wiederum zwei Glocken ersetzten, die im Ersten Weltkrieg zur Metallgewinnung abgegeben werden mussten. Die Orgel stammt von Georg Ludwig Mezler aus Steinbach unterhalb der Comburg aus dem Jahr 1789 und wurde 1888 renoviert. Zwischen 2001 und 2008 wurde ein Gemeindehaus errichtet.
Bekanntheit gewann Cleversulzbach vor allem durch einen seiner Pfarrer, den Dichter Eduard Mörike (1804-1875), der zwischen 1834 und 1843 in Cleversulzbach wirkte und mit seiner Mutter Charlotte, geb. Bayer (1771-1841), und seiner jüngeren Schwester Klara (1816-1903) in das Pfarrhaus einzog. Eines der bekanntesten Gedichte, die Mörike in und über Cleversulzbach verfasste, ist „Der alte Turmhahn“ von 1840, wozu sich Mörike von dem ausrangierten Turmhahn der Cleversulzbacher Kirche inspirieren ließ und das mit den Worten „Zu Cleversulzbach im Unterland“ beginnt. Mörike verwahrte den Turmhahn bis zu seinem Tod bei sich; 1922 gelangte der Hahn, der zuvor mit Mörikes Nachlass an das Schiller- und Goethe-Archiv in Weimar gelangt war, in das Deutsche Literaturarchiv Marbach. Im Mörike-Museum in Cleversulzbach ist eine Kopie ausgestellt. Das Pfarrarchiv enthält jedoch nur wenige Schriftstücke aus der Zeit Mörikes. 1950 wurden einige Kirchenbücher und 1992 mehrere Schreiben aus der Hand Mörikes an das Schillermuseum in Marbach ausgeliehen; Mörikes persönlicher Nachlass befindet sich dort im Deutschen Literaturarchiv. Eduard Mörike wiederum ist es auch zu verdanken, dass das Grab von Schillers Mutter, Elisabetha Dorothea, geb. Kodweiß (1732-1802), wieder aufgefunden und in Stand gesetzt wurde. Elisabetha Dorothea Schiller verbrachte ihre letzten Lebensjahre bei ihrer Tochter Luise (1766-1836) und ihrem Schwiegersohn Johann Gottlieb Frankh (1760-1834), der zwischen 1799 und 1805 Pfarrer in Cleversulzbach war. Mörike ließ seine eigene Mutter direkt neben dem Grab der Mutter Schillers bestatten.
Pfarrer in Cleversulzbach:
1592-1596 Denk, Wolfgang
1596-1604 Krämer, Abraham
1604-1611 Haan, Johann Ulrich
1611-1617 Körner, Philipp
1617-1622 Koch (Magirus), Georg
1622-1626 Scharpff, Simon
1626-1634 Keuerleber, Georg
1634-1635 Mezger, Johannes
1636-1639 Braun, Ludwig
1639-1646 Filial von Neuenstadt
1646-1655 Fronmüller, Jonas Thomas
1655-1659 Sigel, Johann Andreas
1659-1661 Schupparth (Schuppert), Philipp Heinrich Wolfgang
1661-1664 Flattich, Johann David
1664-1667 Glock, Immanuel
1667-1674 Wolfhard, Alexander Rudolf
1674-1680 Mack, Johann Friedrich
1680-1683 Mangold, Georg Jonathan
1683-1698 Hoffmann, Johann Michael
1699-1708 Schüz, Johann Thomas Friedrich
1708-1714 Wolff, Christian
1714-1731 Schoppach, Johann Heinrich
1731-1735 Bloss, Johannes
1735-1747 Landerer, Christian Jeremias
1747-1759 Rabausch, Eberhard Ludwig
1759-1779 Binder, Friedrich Christian
1779-1799 Wolff, Gottlieb Friedrich
1799-1805 Frank, Johann Gottlieb
1805-1811 Hirzel, Gottlieb Friedrich
1811-1818 Leyrer, Christian David Eberhard
1818-1825 Hochstetter, Gottlob Ludwig
1825-1830 Rheinwald, Karl Eduard
1830-1834 Vetter, Markus Ludwig
1834-1843 Mörike, Eduard Friedrich
1843-1865 Haueisen, Jakob Wilhelm
1866-1873 Kielmeyer, Paul Hermann Friedrich
1873-1879 Meyding, Ernst Gottfried Benjamin
1879-1885 Paulus, Immanuel
1885-1893 Hartmann, Theodor Albert
1893-1893 Gayler, Emil (Pfvw.)
1893-1902 Harr, Paul
1903-1932 Wiessner, Friedrich
1933-1933 Kern, Dietrich (Pfvw.)
1934-1945 Fischer i.R., Karl (Pfvw.)
ca. 1948-1949 Wüst, Otto (Pfvw.)
ca. 1953-1956 Grawunder, Hermann (Pfvw.)
1962-1971 Schmid, Helmut
===== II. Bestandsgeschichte =====
Auf der Grundlage eines Kirchengemeinderatsbeschlusses vom 12. März 2020 wurde das Archiv der Kirchengemeinde Cleversulzbach zur Verwahrung und Verwaltung an das Landeskirchliche Archiv Stuttgart im Mai 2021 abgegeben.
Das Pfarrarchiv umfasst Amtsbücher, Akten und Rechnungsunterlagen, die in der Regel vor 1967 datieren. Bei dem ältesten Archivale handelt es sich um ein Kirchenbuch, das 1597 angelegt wurde. Das jüngste übergebene Kirchengemeinderatsprotokoll endet 1972. Das Pfarrarchiv beinhaltet auch zahlreiche Quellen zur Cleversulzbacher Schulgeschichte seit dem 18. Jahrhundert. Es wurde im Herbst 2022 von Amelie Bieg im Landeskirchlichen Archiv erschlossen und umfasst insgesamt 119 Bestellnummern.
===== Literatur =====
Braun, Helmut; Schwan, Rudolf; Uhlmann, Werner: Zu Cleversulzbach im Unterland. Eduard Mörikes Zeit in Cleversulzbach 1834-1843, Stuttgart 2004.
Cleversulzbach [Altgemeinde], in: leo-bw. Landeskunde entdecken online, https://www.leo-bw.de/fr/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/2132/Cleversulzbach+-+Altgemeinde~Teilort (Stand 12.12.2022).
Schwan, Rudolf: Die Frau Majorin. Schillers Mutter in Cleversulzbach, Stuttgart 2007.
Stadt Neuenstadt am Kocher (Hg.): Cleversulzbach 1262-2012. Ein Streifzug durch 750 Jahre Geschichte, Horb am Neckar 2012.
Einleitung: ===== I. Ortsgeschichte und Ortskirchengeschichte =====
Erstmals schriftlich erwähnt wird Cleversulzbach in einer Urkunde vom 8. Oktober 1262. Engelhard IV. von Weinsberg bestätigte darin dem Kloster Lichtenstern einen in ”Glefer Sultzbach“ gelegenen Hof. 1307 erscheint eine weitere Variante des Ortsnamens, nämlich ”Clephart Sultzbach“. Die Herkunft des ersten Teils des Ortsnamens ist nicht genau geklärt, jedoch ist es möglich, dass er sich auf das althochdeutsche ”Kleb“ für Kleber, ”Kleibar“ für Lehm oder ”leib“ für tonhaltigen und lehmigen Boden bezieht. Der zweite Teil des Namens verweist auf die Lage im Tal des Sulzbachs.
Die hohe Gerichtsbarkeit lag bei den Herren von Weinsberg, jedoch besaßen auch das Ritterstift St. Peter in Wimpfen, das Kloster Lichtenstern sowie die Grafen von Dürn, die Schenken von Limpurg, das Kloster Schöntal, die Herren von Gosheim, die Herren von Gemmingen und der Deutsche Orden im 13. und 14. Jahrhundert Rechte an dem kleinen Ort. Im 15. Jahrhundert gerieten die von Weinsberg zunehmend in Geldnot, sodass sie ihre Besitzungen mehrfach verpfänden und schließlich 1446 Neuenstadt mit Cleversulzbach an die Kurpfalz verkaufen mussten. Im Zuge des bayrischen Erbfolgekrieges wurde Cleversulzbach gemeinsam mit Neuenstadt 1504 württembergisch. Neuenstadt am Kocher und Cleversulzbach wurden 1806 dem Oberamt Neckarsulm und 1938 dem Landkreis Heilbronn zugeordnet. 1972 erfolgte die Eingemeindung von Cleversulzbach nach Neuenstadt am Kocher, Landkreis Heilbronn.
Seit 1524 ist Cleversulzbach als verfasste Gemeinde bezeugt, Schultheiß und Gericht existierten spätestens seit 1595, eine Dorfordnung von 1626 ist überliefert. Der Ort wurde 1541 gemeinsam mit Neuenstadt lutherisch, ab 1551 hatte der Herzog von Württemberg das Patronatsrecht über die Pfarrei. Das Patrozinium zu St. Jost lässt sich erstmals 1535 nachweisen und gehörte vermutlich zunächst zu einer kleinen Kapelle, die um 1500 errichtet worden war. Zunächst war Cleversulzbach ein Filial von Neuenstadt und ohne eigenen Pfarrer. 1585 wurde unter Herzog Ludwig (1568-1593) eine Kirche mit dem Patrozinium St. Jost errichtet, 1592 wurde Cleversulzbach zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben. 1742 brannte nach einem Blitzeinschlag das Kirchenschiff nieder, lediglich der Turm blieb vom Feuer verschont. In der Folge wurden die Überreste des Kirchenschiffs abgerissen und dieses nun verbreitert und verlängert. Die neue Kirche erhielt zusätzlich eine Empore. 1960 wurde diese Kirche aufgrund ihres schlechten baulichen Zustands erneut abgerissen und durch den Architekten Prof. Hannes Mayer aus Stuttgart-Kaltental neu gebaut. Die Einweihung fand am 12. Juli 1961 statt. Die Kirche besitzt drei Glocken: Die älteste, von Johann Georg Rohr aus Heilbronn gegossen, stammt aus dem Jahr 1700, die beiden weiteren Glocken, die ”Mörikeglocke“ und die ”Schillerglocke“, stammen aus dem Jahr 1951 und wurden von der Firma Reichert in Bad Friedrichshall gegossen. Sie ersetzten die im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzenen beiden Glocken, welche wiederum zwei Glocken ersetzten, die im Ersten Weltkrieg zur Metallgewinnung abgegeben werden mussten. Die Orgel stammt von Georg Ludwig Mezler aus Steinbach unterhalb der Comburg aus dem Jahr 1789 und wurde 1888 renoviert. Zwischen 2001 und 2008 wurde ein Gemeindehaus errichtet.
Bekanntheit gewann Cleversulzbach vor allem durch einen seiner Pfarrer, den Dichter Eduard Mörike (1804-1875), der zwischen 1834 und 1843 in Cleversulzbach wirkte und mit seiner Mutter Charlotte, geb. Bayer (1771-1841), und seiner jüngeren Schwester Klara (1816-1903) in das Pfarrhaus einzog. Eines der bekanntesten Gedichte, die Mörike in und über Cleversulzbach verfasste, ist ”Der alte Turmhahn“ von 1840, wozu sich Mörike von dem ausrangierten Turmhahn der Cleversulzbacher Kirche inspirieren ließ und das mit den Worten ”Zu Cleversulzbach im Unterland“ beginnt. Mörike verwahrte den Turmhahn bis zu seinem Tod bei sich; 1922 gelangte der Hahn, der zuvor mit Mörikes Nachlass an das Schiller- und Goethe-Archiv in Weimar gelangt war, in das Deutsche Literaturarchiv Marbach. Im Mörike-Museum in Cleversulzbach ist eine Kopie ausgestellt. Das Pfarrarchiv enthält jedoch nur wenige Schriftstücke aus der Zeit Mörikes. 1950 wurden einige Kirchenbücher und 1992 mehrere Schreiben aus der Hand Mörikes an das Schillermuseum in Marbach ausgeliehen; Mörikes persönlicher Nachlass befindet sich dort im Deutschen Literaturarchiv. Eduard Mörike wiederum ist es auch zu verdanken, dass das Grab von Schillers Mutter, Elisabetha Dorothea, geb. Kodweiß (1732-1802), wieder aufgefunden und in Stand gesetzt wurde. Elisabetha Dorothea Schiller verbrachte ihre letzten Lebensjahre bei ihrer Tochter Luise (1766-1836) und ihrem Schwiegersohn Johann Gottlieb Frankh (1760-1834), der zwischen 1799 und 1805 Pfarrer in Cleversulzbach war. Mörike ließ seine eigene Mutter direkt neben dem Grab der Mutter Schillers bestatten.
Pfarrer in Cleversulzbach:
1592-1596 Denk, Wolfgang
1596-1604 Krämer, Abraham
1604-1611 Haan, Johann Ulrich
1611-1617 Körner, Philipp
1617-1622 Koch (Magirus), Georg
1622-1626 Scharpff, Simon
1626-1634 Keuerleber, Georg
1634-1635 Mezger, Johannes
1636-1639 Braun, Ludwig
1639-1646 Filial von Neuenstadt
1646-1655 Fronmüller, Jonas Thomas
1655-1659 Sigel, Johann Andreas
1659-1661 Schupparth (Schuppert), Philipp Heinrich Wolfgang
1661-1664 Flattich, Johann David
1664-1667 Glock, Immanuel
1667-1674 Wolfhard, Alexander Rudolf
1674-1680 Mack, Johann Friedrich
1680-1683 Mangold, Georg Jonathan
1683-1698 Hoffmann, Johann Michael
1699-1708 Schüz, Johann Thomas Friedrich
1708-1714 Wolff, Christian
1714-1731 Schoppach, Johann Heinrich
1731-1735 Bloss, Johannes
1735-1747 Landerer, Christian Jeremias
1747-1759 Rabausch, Eberhard Ludwig
1759-1779 Binder, Friedrich Christian
1779-1799 Wolff, Gottlieb Friedrich
1799-1805 Frank, Johann Gottlieb
1805-1811 Hirzel, Gottlieb Friedrich
1811-1818 Leyrer, Christian David Eberhard
1818-1825 Hochstetter, Gottlob Ludwig
1825-1830 Rheinwald, Karl Eduard
1830-1834 Vetter, Markus Ludwig
1834-1843 Mörike, Eduard Friedrich
1843-1865 Haueisen, Jakob Wilhelm
1866-1873 Kielmeyer, Paul Hermann Friedrich
1873-1879 Meyding, Ernst Gottfried Benjamin
1879-1885 Paulus, Immanuel
1885-1893 Hartmann, Theodor Albert
1893-1893 Gayler, Emil (Pfvw.)
1893-1902 Harr, Paul
1903-1932 Wiessner, Friedrich
1933-1933 Kern, Dietrich (Pfvw.)
1934-1945 Fischer i.R., Karl (Pfvw.)
ca. 1948-1949 Wüst, Otto (Pfvw.)
ca. 1953-1956 Grawunder, Hermann (Pfvw.)
1962-1971 Schmid, Helmut
===== II. Bestandsgeschichte =====
Auf der Grundlage eines Kirchengemeinderatsbeschlusses vom 12. März 2020 wurde das Archiv der Kirchengemeinde Cleversulzbach zur Verwahrung und Verwaltung an das Landeskirchliche Archiv Stuttgart im Mai 2021 abgegeben.
Das Pfarrarchiv umfasst Amtsbücher, Akten und Rechnungsunterlagen, die in der Regel vor 1967 datieren. Bei dem ältesten Archivale handelt es sich um ein Kirchenbuch, das 1597 angelegt wurde. Das jüngste übergebene Kirchengemeinderatsprotokoll endet 1972. Das Pfarrarchiv beinhaltet auch zahlreiche Quellen zur Cleversulzbacher Schulgeschichte seit dem 18. Jahrhundert. Es wurde im Herbst 2022 von Amelie Bieg im Landeskirchlichen Archiv erschlossen und umfasst insgesamt 119 Bestellnummern.
===== Literatur =====
Braun, Helmut; Schwan, Rudolf; Uhlmann, Werner: Zu Cleversulzbach im Unterland. Eduard Mörikes Zeit in Cleversulzbach 1834-1843, Stuttgart 2004.
Cleversulzbach [Altgemeinde], in: leo-bw. Landeskunde entdecken online, https://www.leo-bw.de/fr/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/2132/Cleversulzbach+-+Altgemeinde~Teilort (Stand 12.12.2022).
Schwan, Rudolf: Die Frau Majorin. Schillers Mutter in Cleversulzbach, Stuttgart 2007.
Stadt Neuenstadt am Kocher (Hg.): Cleversulzbach 1262-2012. Ein Streifzug durch 750 Jahre Geschichte, Horb am Neckar 2012.
Evangelisches Pfarramt Cleversulzbach
3 lfd. m.
Bestand
Cleversulzbach, Neuenstadt am Kocher, Landkreis Heilbronn
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.