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Kloster Windberg Amtsbücher und Akten (Bestand)
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Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 1 Abteilung I: Ältere Bestände >> 1.7 Klöster >> Kloster Windberg
1305-1811
Vorwort: 1. Das Prämonstratenserkloster Windberg
Bereits 1125 hatte Graf Adalbert I. von Bogen in Windberg eine Kapelle über dem Grab Wilhelms (gestorben 1110), eines frommen Einsiedlers aus seinem Geschlecht, weihen lassen. Die eigentliche Klostergründung erfolgte spätestens 1139 durch Graf Adalbert I. von Bogen und wurde mit der päpstlichen Bestätigung 1146 vollendet. Im gleichen Jahr erhielten die Grafen von Bogen die erbliche Vogtei über das Kloster. Bereits 1142 war die Windberger Klerikergemeinschaft in den Prämonstratenserorden aufgenommen worden, wobei als Mutterkloster Prémontré in Nordfrankreich firmierte.
Die Aufhebung des Klosters wurde von München am 11. März 1803 angeordnet und am 26. des Monats vollzogen.
Liste der Windberger Äbte:
bis 1140 Rudbert, Propst
1140-1141 Eberhard, Propst
1141-1191 Gerhard, Propst (Abt ab 1146)
1191-1203 Konrad I.
1203-1204 Petrus
1204-1210 Ulrich I.
1210-1216 Volmar
1216-1221 Johannes I.
1221-1229 Konrad II.
1229-1242 Johannes II.
1242-1273 Heinrich I. (resigniert, gestorben 1276)
1273-1277 Albero (resigniert)
1277-1281 Ulrich II. (resigniert, gestorben 1309)
1281-1294 Konrad III.
1295-1305 Heinrich II. v. Netzstuhl (resigniert, gestorben 1306)
1305-1323 Dietrich
1323-1327 Wernher
1328-1335 Friedrich I.
1335-1345 Gottschalk
1346-1357 Friedrich II. Burgstetter
1357-1361 Thomas (resigniert, gestorben 1369)
1361-1369 Konrad IV.
1370 -1385 Johannes II. Hetzinger
1385-1393 Ulrich III. Hofmann (resigniert, gestorben 1394)
1393-1400 Berthold
1400-1430 Nikolaus Lohamer (resigniert, gestorben 1436)
1430-1435 Johannes III. Perchinger
1435-1461 Albert v. Perching
1461-1467 Jakob Poyssl (resigniert, gestorben 1468)
1467-1496 Ulrich IV. Hummel (resigniert, gestorben 1498)
1496-1511 Paulus Fischer
1511-1519 Siegmund Regenmüller
1519-1523 Wolfgang Carnifex
1523-1526 Kaspar Schwab
1526-1541 Gregor Haidpichler
1541-1570 Johann IV. Talmair (resigniert)
1570-1596 Christoph I. Curtius (resigniert, gestorben 1598)
1596-1631 Andreas Vögele
1631-1634 Sabinus Aigenmann
1634-1681 Michael Fuchs
1681-1691 Christophorus II. Hallwachs
1691-1717 Franciscus Knodt
1717-1732 Augustinus Schmidbauer (resigniert, gestorben 1734)
1732-1735 Norbert Schranck
1735-1777 Bernhard Strelin
1777-1799 Joachim Eggmann (resigniert, gestorben 1824)
1799-1803 Ignatius Preu (gestorben 1840)
(aus: Norbert Backmund, Kloster Windberg. Studien zu seiner Geschichte, Windberg 1977, S. 175f.)
2. Zum Überlieferungsgang
Während der Großteil der Amtsbücher aus dem Bereich der Güterverwaltung stammt, hat der vorliegende Aktenbestand einen deutlichen Schwerpunkt auf Jurisdiktionssachen. Es ist daher anzunehmen, dass die meisten dieser Akten über das Landgericht Mitterfels und dessen Rechtsnachfolger ans Archiv gelangt sind. Die überlieferten Teile der Klosterregistratur bzw. der Registraturen der klösterlichen Hofmarken sind also umfangmäßig gering; eine zeitgenössische Ordnung oder Systematik ist - auch aufgrund der geringen Zahl an Akten - nicht mehr erkennbar; zeitgenössische Archiv- oder Registraturverzeichnisse fehlen.
Bei der Säkularisation des Klosters übernahm Reichsarchivar Samet verschiedene Archivalien direkt ins Reichsarchiv. Laut Übernahmeverzeichnis (KL Windberg 33) befanden sich darunter 1008 Urkunden und zahlreiche Amtsbücher, aber nur ein einziger Akt (Nr. 452-453), der die böhmischen Lehen in Albrechtsried betrifft.
Der Großteil der Akten und Amtsbücher ist dagegen über die Nachfolger der alten Landgerichte, v.a. des Landgerichts Mitterfels, zunächst ans Staatsarchiv Landshut gelangt. Abgaben dorthin sind anhand der Verzeichnung im Staatsarchiv Landshut und anhand von Aktendeckeln zumindest für die Jahre 1854 (Rentamt Straubing), 1874 (Rentamt Mitterfels) und 1891 (Amtsgericht Mitterfels) belegt.
3. Zur Bestandsbildung
Der vorliegende Provenienzbestand wurde aus Bestandteilen folgender älterer Pertinenzbestände des Bayerischen Hauptstaatsarchivs gebildet:
- KL Windberg (25 Bände, 8 Akten)
- KL Fasz. (2 Bände, 2 Akten)
- GR Fasz. (2 Akten)
- GL Fasz. (4 Akten)
- Altbayerische Landschaft Lit. (1 Band)
- Auswärtige Staaten Lit., Böhmen (1 Akt)
Der Hauptanteil des Bestandes gelangte vom Staatsarchiv Landshut über verschiedene Abgaben ans Bayerische Hauptstaatsarchiv München, nämlich:
- Landshuter Abgabe 1979, Briefprotokolle Bogen (33 Bände)
- Landshuter Abgabe 1982 (110 Bände, 285 Rechnungen, 22 Akten)
- Landshuter Abgabe 1988 (1 Band, 3 Akten)
- Landshuter Abgabe 1993 (1 Akt)
- Landshuter Abgabe 2000 (1 Akt)
Im Rahmen der Neuverzeichnung wurden teilweise aus größeren Akteneinheiten neue Akten gebildet; besonders umfangreiche Akten, die sich inhaltlich nicht teilen ließen, wurden aus konservatorischen Gründen physisch in mehrere Teile zerlegt.
4. Provenienz
Neben der Hauptprovenienz "Windberg Prämonstratenserkloster" enthält der Bestand einige wenige Nummern, die erst unter einer kurzlebigen kurbayerischen Nachfolgebehörde abgeschlossen oder neu angelegt wurden. Es handelt sich um das kurfürstlich bayerische Administrationsamt Windberg bzw. die Klosteradministration Windberg, die seit der Säkularisation 1803 bis etwa 1811/12 die Verwaltung der Klostergüter vor Ort übernommen hatte.
Dagegen lassen sich fast keine Windberger Verwaltungsstellen als eigene Provenienzen erkennen; lediglich über die Rechnungsrapulare sind eigenständige Verwaltungsstellen wie die "Administratur Sossau" (Verwaltung des dortigen Klosterhofs) oder der Windberger "Klosterkasten in Straubing" fassbar. Allerdings sind gerade die größeren Rechnungsserien auch dieser Außenstellen noch im Kloster Windberg aus Originalen und Rapularen zusammengestellt worden. Daher ist anzunehmen, dass weder in Sossau, noch im Klosterkasten Straubing oder in den verschiedenen Windberger Hofmarken eigene dauerhafte Verwaltungsstellen mit eigenständiger Registratur bestanden haben. Die Überlieferungssituation lässt vielmehr erkennen, dass diese - allesamt von Windberger Chorherren geleiteten Verwaltungsstellen - ihre Unterlagen entweder direkt im Kloster Windberg aufbewahrt oder zumindest doch regelmäßig dorthin eingeliefert haben. Ähnliches gilt auch für die inkorporierten Pfarreien des Klosters, von denen ebenfalls Rechnungsrapulare in der Klosterregistratur zu finden sind. Auch hier dürften die dort als Pfarrer tätigen Windberger Chorherren spätestens bei ihrer Abberufung die Unterlagen in die Klosterregistratur geliefert haben.
Wie überschaubar die Windberger Klosterverwaltung gewesen sein muss, belegt ein auffälliges Detail der verschiedenen Rechnungsserien des Klosters und seiner Außenämter bzw. Pfarreien um 1750: Alle Originalbände und sogar einige Rapulare aus den wenigen Jahren von ca. 1748-1752 weisen Umschlagblätter auf, die überaus kunstvoll mit Ornamenten und Verzierungen versehen sind, die mit Feder von einer Hand gezeichnet wurden. Offensichtlich wurden also in diesen Jahren die gesamten (Rein-)Schreibarbeiten von einer einzigen Person erledigt.
Dass auch die verschiedenen Windberger Hofmarken keine eigenen Verwaltungsstellen besaßen, zeigen etwa die Steuerregister, die für sämtliche Hofmarken gemeinsam geführt wurden; ebenso verfügte das Kloster nur über einen einzigen Klosterrichter, der in Windberg saß und gleichzeitig Hofmarksrichter war. Daher existieren auch keine gesonderten Briefprotokollserien für die einzelnen Hofmarken, sondern eine einzige Serie für sämtliche Gerichtsuntertanen des Klosters Windberg.
Während die Pfarreien zumindest teilweise über ihre Kirchenrechnungen eigene Einheiten des Bestandes bilden, konnten die Hofmarken aufgrund fehlender eigener Überlieferung nicht als Gliederungseinheit verwendet werden. Lediglich das Klostergut in Sossau ist als Verwaltungseinheit unter der Bezeichnung "Administratur Sossau" direkt greifbar.
5. Zum Klosterbesitz
Zum Besitz des Klosters gehörten neben der Klosterhofmark Windberg mit dem Ort Hofdorf (Gde. Hunderdorf, Lkr. Straubing-Bogen) die Hofmarken Englmar (Gde. Sankt Englmar, Lkr. Straubing-Bogen), Hornstorf mit den Dörfern Hornstorf, Sossau, Gollau und Zeidldorn (krfr.St. Straubing), Irensfelden (Gde. Windberg, Lkr. Straubing-Bogen) und Perasdorf (Lkr. Straubing-Bogen).
Neben der Pfarrkirche St. Blasius in Windberg waren dem Kloster die Pfarreien in Albertskirchen (Gde. Waltendorf, Lkr. Straubing-Bogen), Sankt Englmar (Lkr. Straubing-Bogen), Sossau (krfr.St. Straubing), Hunderdorf (Lkr. Straubing-Bogen), Neukirchen (Lkr. Straubing-Bogen), Perasdorf (Lkr. Straubing-Bogen), Degernbach (Gde. Bogen, Lkr. Straubing-Bogen) sowie Albrechtsried-Albrechtice in Böhmen inkorporiert. Nur vorübergehend wurden die Pfarreien Schüttenhofen-Susice in Böhmen (1233-1280) sowie Schwarzach (Lkr. Straubing-Bogen; 1620-1656) vom Kloster Windberg betreut. Die inkorporierte Pfarrei Viechtach (Lkr. Regen) vertauschte das Kloster 1615 gegen die Pfarrei Hunderdorf (Lkr. Straubing-Bogen).
Dr. Thomas Paringer M.A.
Michael Puchta M.A.
Dr. Marcus Sporn M.A.
München, Jan. 2008
Bestellsignatur: Kloster Windberg Amtsbücher und Akten ...
ACHTUNG: Bei den mit Stern gekennzeichneten Bestellnummern handelt es sich um brandgeschädigte Archivalien. Diese werden aus konservatorischen Gründen in einem Selekt aufgestellt und sind zu bestellen als: Brandgeschädigte Archivalien ...(fett gedruckte Nummer)
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Bestand
Amtsbücher, Register und Grundbücher
deutsch; lateinisch
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
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Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
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