Leonhard Kalteisen von Örlingen [Stadt Ulm] bekennt, dass ihm die Pfleger Klaus Besserer und Hieronimus Schleicher sowie der Hofmeister Thomas Leipheimer des Heiliggeistspitals in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254] den Hof des Spitals in Örlingen sowie 2 Tagwerk Wiesen in Ulm vor dem Frauentor [abgegangen, zwischen Frauenstraße 56 und 61, Lagerbuch Nr. 417] bei dem Buchbrunnen und die Äcker, die das Spital von Ulrich Glöcklin erworben hat, auf Lebenszeit verliehen haben. Ausgenommen davon sind nur der Wald des Spitals in Örlingen sowie die Zehntscheune vor dem Hof. Diese Güter hat zuvor sein Vater Matthäus Kalteisen bewirtschaftet. Er verpflichtet sich, den Hof in eigener Person zu bewirtschaften sowie Hof und Wiesen in gutem Kulturzustand zu halten. Dem Spital wird er von dem Hof jedes Jahr 100 Imi Rauhkorn, halb Fesen und halb Hafer, 100 Eier, 6 Herbsthühner und 1 Fastnachtshuhn, von den Wiesen 2 Gulden Heugeld und von den Äckern 35 Imi Rauhkorn, halb Fesen und halb Hafer, nach Ulm liefern. Außerdem hat er von den zu dem Hof gehörenden und den von Ulrich Glöcklin erworbenen Äckern den Zehnt an das Spital abzuliefern. Bei Säumnissen in der Lieferung der Abgaben, unsachgemäßer Bewirtschaftung sowie nach seinem Tod fallen Hof, Wiesen und Äcker wieder an das Spital zurück. Für die Verleihung hat der den Pflegern und dem Hofmeister 300 Gulden als Handlohn bezahlt. Schließlich hat er darauf zu achten, dass in den Wäldern des Spitals niemand Schäden anrichtet. Trifft er dort Personen an, die sich hier unbefugt aufhalten oder Schaden anrichten, dann soll er diese pfänden und das Pfand samt den Namen der Betroffenen den Pflegern übergeben. Dafür erhält er aus den Spitalwäldern jährlich 7 Fuder Stangen und 8 Fuder Wellen.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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