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Bibliotheken
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Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 1 T 6-7 Nr. 203
Akten Nr. 177/1-20
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 1 T 6-7 Stadtarchiv Sigmaringen: Nachlass Franz Keller, Pädagoge, Heimatkundler (1875-1950)
Stadtarchiv Sigmaringen: Nachlass Franz Keller, Pädagoge, Heimatkundler (1875-1950) >> Verschiedenes
Vorbemerkung: Welche unersetzlichen Werte die Sigmaringer Bibliotheken umschließen, kommt uns heute mehr denn je zum Bewusstsein. Die ehemals gefüllten Regale der Buchhandlungen sind seit Jahren leer, nur die Kataloge der großen Verlage zeigen, welche Unmenge von Büchern aller Art angeboten wurden. Heute liegen französische Journale, einige deutsche Zeitungen und Broschüren auf. Man könnte allen die Überschrift geben: Hier spricht Frankreich, denn nur, was die Zensur passiert, darf veröffentlicht werden. So wird es auf lange Sicht unmöglich sein zu schreiben, was die deutsche Seele denkt und leidet: ebenso schwer wird es halten, deutsche Literatur, deutsche Klassiker, gute Lektüre neu aufzulegen. Und die wertvollsten, durch den Krieg vernichteten wissenschaftlichen Werke sind überhaupt unersetzlich. Die nachfolgend aufgeführten Bibliotheken sind so aufgeführt, wie dieselben im Herbst 1947 noch vorhanden sind
Enthält:
1) Die Fürstliche Hofbibliothek zählte schon 1877 nach Zingeler über 30000 Bände, im Jahre 1947 nach Verwaltungsinspektor Haug etwa 70000 Bände. Die Bibliothek war bis Kriegsausbruch täglich zugänglich. Erster Katalog von Dr. Lehner, Geheimer Hofrat. Seit Mai 1945 ist das Fürstenschloss von der Besatzung beschlagnahmt. Näheres Über die Bibliothek siehe Akten Nr. 5,1-25 [Bestellnummer7]
2) Die Bücherei des Klosters Gorheim wurde 1890 mit dem Einzug der Franziskaner aufgebaut. Sie hat sich in 56 Jahren zur zweitgrößten der Ordensprovinz ausgewachsen, zählt 1946 35000 Bände, die in 25 Abteilungen durch Pater Tagomar als Bibliothekar verwaltet werden. Sehr reich vertreten sind durch Schenkungen: Theologie, Phylosophie, fremde Sprachen, Ordengeschichte, Mystik, Naturwissenschaft, Näheres siehe Akten Nr. 24 [Bestellnummer 34]
3) Bücherei der Zentralstelle des Vereins für Landwirtschaft und Gewerbe in Hohenzollern, gegründet 1842, zählte 1877 nach dem von Gartendirektor Dr. Grubel aufgestellten Katalog in 22 Abteilungen über 1000 Nummern an Büchern, Zeitschriften und Denkschriften. Als Schriftsteller Hohenzollerns sind vertreten: Grube, Metzler, Fischbach, Prestele. 1946 ein großer Teil vernichtet; gedruckter Katalog ist nicht vorhanden. Der Rest der Bücherei ist 1946 nach Tübingen gebracht worden. Mitteilungen blieben hier
4) Bücherei des Gymnasiums. Nach dem Jahresbericht von Dr. Stelzer 1867/ 1868 zählt die Bibliothek damals über 8000 Nummern, worunter 5800 Programme von Gymnasiums und Universitäten. 1868 schon ist eine Schülerbibliothek von 760 vorhanden. Nach einem kurzen Bericht von Oberstudienrat Haas 1946 umfasst die heutige Lehrbücherei einige tausend Bände, die in dem geräumigen Bibliothekszimmer des Gymnasiums untergebracht sind. Dem Teil "Zollerana" wird in den letzten Jahren erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt, siehe Akten Nr. 20 [Bestellnummer 21]
5) Kreislehrerbibliothek. Das von Lehrer Lorch 1930 aufgestellte gedruckte Bücherverzeichnis, S. 1 - 15, liegt bei. Von hohenzollerischen Schriftstellern sind vertreten: Dr. Stehle, Fenelon-Stopper, das Wesen des Menschen, 1909, apologenetische Vorträge 1903, die Bestimmung des Menschen 1911; Birkle Georg Christliche Berufsarbeit 1912; Dr. Zingeler, Karl Anton Fürst von Hohenzollern 1911; Dr. Zingeler, Zollerische Schlösser und Burgen, Bau- und Kunstdenkmäler; A. Senner, gesammelte Schriften 5, Maria Schenk 4 Schriften, Bailer, Kessler, hohenzollerisches Gedenkbuch, Landesausschuss, Rückblick auf die Lehrerlesevereine, 1809 - 1848, von Keller
6) Bibliothek der Museumsgesellschaft, 1825 - 1933, ging nach der Auflösung der Gesellschaft 1933 an die NS-Büchergemeinschaft über, die ihre Bücher bis 1945 im Parteiheim Deutsches Haus verwaltete. Durch Feindbesatzung wurden diese wertvollen Bestände restlos vernichtet; siehe Akten Nr. 95 [Bestellnummer 110]
7) Bibliothe kdes Bürgervereins, aufgebaut in den Jahren 1835 - 1934 mit einer Gesamtzahl von 2000 Bänden, wird 1934 unter dem Druck der NSDAP ebenfalls mit der NS-Büchergemeinschaft verschmolzen und geht mir ihr 1945 zugrunde
8) Die Bibliothek des Vereins für Geschichte und Altertumskunde, 1868 - 1934, war außerordentlich reichhaltig und wurde 1885 bis 1897 von Pfarrer Schellhammer, Laiz, von 1897 - 1922 von Gymnasiallehrer Gelle, nach dessen Tod von Archivdirektor Dr. Hebeisen verwaltet. Die Neuorganisation des Vereins 1934 durch Dr. Senn, Konstanz, brachte sämtliche Bücher und Zeitschriften in die Landesbücherei Hechingen, was für Sigmaringen einen Verlust bedeutet, da die Bücher nunmehr schwer zu erhalten sind
Schellhammer gibt Register heraus 1888/ 1889, siehe Akten Nr. 50 [Bestellnummer 60]
9) Bibliothek der Landeskommunalverwaltung, Landesamtmann Mühlebach verbreitet sich eingehend über die von ihm geordnete Bücherei, die unter Feindbesatzung leider sehr großen Schaden gelitten hat
10) Die Bibliothek der Regierung wurde 1945 in das Staatsarchiv überführt. Mitgeteilt von Regierungsamtmann Mendler, 17.8.1947
10a) Pfarrbücherei Boromäus-Verein, seit 1929, Satzungen des Vereins, Statistik des Vereins, Berichte der Volkszeitung vom 6.3.1933 über Benützung der Pfarrbücherei. Die Pfarrbücherei, 1929 - 1947, mit Angabe der hohenzollerischen Schriftsteller, Holl, Pöllmann, Verkade, Wetzel, Zingeler, Burger, Flad Maria, Herz, Gabele Anton, Schenk Maria, Bücherverzeichnis der Pfarrbücherei, 1945, bei Liehner, S. 1 - 44; Gabenverzeichnis, 1940, für die Mitglieder des Boromäus-Vereins
11) Kreiswanderbücherei. Eine auf 1901 zurückreichende Liste zählt 2250 Bände, die in 18 Abteilungen verteilt sind - 1930 3800 Bände, 1935 5000 Bände, ich zog die hier von hohenzollerischen Schriftstellern gelesenen Werke heraus und fand von: Karl Widmaier 3, Bruno Stehle 1, Karl Dehner 3, Dr. Zingeler 1, Dr. Rösch 1, Wetzel 2, Hodler 1, Ludwig Egler 2, Anton Bumiller 1, Senner 1, Maria Schenk 2 Schriften
Zur Kreiswanderbücherei gehörten 1930 54 Ortsbüchereien. Ausleihungen in der Stadt allein jährlich 6000. Auf dem Lande errreichte die Zahl die doppelte Höhe. Beihilfen des Staates und Unterstützung des Kreises, jährlich 500 - 1000. Büchereien 1934/ 1935 aufgelöst an die Orte und das Altersheim Gammertingen sowie an Berufsschulen
Die Bezirkslichtbildstellle besaß schon 1930 einen Kinoapparat, drei Lichtbilderapparate, drei Filme und 75 Lichtbilderserien, starke Inanspruchnahme durch Schulen und Vereine. Beilage 11 a u. b.
Beigefügt: Unter Nr. 12 - 20 Verzeichnis des Reichsausschusses für Hygienische Volksbelehrung, zusammengestellt von Dr. med. Adam und Rektor Lorentz, S. 1 - 16; Herders Jugendbücherkatalog, S. 1 -30; verschiedene Zeitungsberichte über Benützung der Kreiswanderbücherei und die hohenzollerische Heimatbücherei, das Sigmaringer Heimatmuseum
20) Bibliotheken der Schulen und ihr Schicksal; Bibliothek der Berufsschule größtenteils vernichtet
Lehrerbücherei und Schülerbibliotheken der Volksschule vernichtet. Bibliothek der Marienschule ist erhalten
Bibliothek der Landwirtschaftsschule zum Teil erhalten
Bibliothek des Gymnasiums zum Teil erhalten
Abgeschlossen 1.11.1947. Keller
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.