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Nachlass Hanemann, Otto (geb. 1872) (Bestand)
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Vorwort: Der Fotograf Otto Hanemann (geb. 25.7.1872 in Regensburg, gest. 5.5.1945 in Dießen am Ammersee (Lkr. Landsberg am Lech)) trat am 1.8.1890 in das 3. Chevauleger-Regiment ein, wo er bereits am 21.12. zum Unteroffizier und dann am 24.10.1900 zum Oberleutnant aufstieg. Seine militärische Laufbahn führte vom Adjutant bei der 5. Kavallerie-Brigade (22.4.1904) über den Rittmeister (20.8.1905) zum Eskadronschef im 1. Chevauleger-Regiment (22.4.1907). Am 25.8.1913 wurde er Major und am 19.2.1915 Kommandeur des 6. Chevaulegers-Regiments. Am 25.5.1919 wurde er mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 6. Chevauleger-Regiments zur Disposition gestellt, und am 15.10.1919 wurde ihm der Charakter als Oberstleutnant z.D. verliehen. Das Regiment Die vorliegenden Fotografien sind eine ausführliche, aber nicht vollumfassende Dokumentation des Weges von Otto Hanemann bzw. der Gefechte des Königlich Bayerischen 6. Bayerischen Chevauleger-Regiments "Kress" im Ersten Weltkrieg. Während das Regiment von 1914 bis Anfang 1919 im Felde war, endet die fotografische Überlieferung im Jahr 1917. Unter Berücksichtigung der laut Kriegsstammrolle mitgemachten Gefechte ergibt sich die folgende Chronologie: Frankreich 8.-19.8.1914 Grenzschutzgefecht in Lothringen 11.8.1914 Gefecht bei Lagarde 19.8.1914 Gefecht bei Liedersingen 20.-22.8.1914 Schlacht in Lothringen 22.8.-14.9.1914 Schlacht vor Nancy-Epinal 15.-28.10.1914 Schlacht bei Lille 30.10.-24.11.1914 Schlacht bei Ypern 21.-26.3.1915 Kämpfe am Montsee Russland 26.4.-9.5.1915 Vorstoß nach Litauen und Kurland 27.4.1915 Gefecht bei Kielmy 30.4.1915 Gefecht bei Schaulen 2.5.1915 Gefecht bei Skaisgiry und Janischky 4.-9.5.1915 Vorstoß auf Kjedany 5.5.1915 Gefecht bei Beisagola 7.5.1915 Gefecht bei Zeimy 7.5.-13.7.1915 Gefechte an der unteren Dubissa 27.5.-4.6.1915 Gefecht bei Sawdyniki und Podubis (Dorf) 4.-7.6.1915 Gefecht bei Cytowiany 8.-9.6.1915 Gefecht bei Ilgize 10.-26.6.1915 Gefecht bei Zoginie und am Bagno-Terule 9.5.-13.7.1915 Gefechte am Windawski-Kanal und der oberen Windau 1.-14.6.1915 Gefecht vor Schaulen 6.-7.6.1915 Gefecht bei Bubie 14.-25.7.1915 Schlacht um Schaulen 30.7.-7.8.1915 Schlacht bei Kupischki 3.-10.8.1915 Gefecht bei Kowarsk und Wilkomierz 3.-19.8.1915 Schlacht bei Schimanzy und Ponedeli 20.8.-8.9.1915 Stellungskämpfe an der Swjenta und Jara 9.9.-2.10.1915 Schlacht bei Wilna 9.9.-1.11.1915 Schlacht vor Dünaburg 14.9.1915 Gefecht bei Soloki 16.-17.9.1915 Gefecht bei Widsy 3.10.1915-4.7.1916 Stellungskämpfe zwischen Krewo, Smorgon, Narotsch-See und Tweretsch 18.-27.3.1916 Schlacht bei Postawy 9.-15.7.1916 Kämpfe am Stochod 16.-27.7.1916 Kämpfe am oberen Styr-Stochod 28.7.-4.11.1916 Schlacht von Kowel 5.11.1916-14.7.1917 Stellungskämpfe am oberen Styr-Stochod 3.4.1917 Eroberung des Brückenkopfes Toboly 13.-22.7.1917 Stellungskämpfe an der Lomnica 23.7.-5.8.1917 Verfolgungskämpfe in Ostgalizien und in der Bukowina 26.7.1917 Kämpfe um Kolomea 30.7.1917 Kämpfe um Oroscheny 6.8.-2.9.1917 Stellungskämpfe nordöstlich Czernowitz 6.9.-10.11.1917 Stellungskämpfe an der Ostgrenze der Bukowina 27.3.-21.6.1918 Kämpfe zur Unterstützung der Ukraine 22.6.1918-15.11.1918 Besetzung der Ukraine 16.11.1918-10.1.1919 Räumung der Ukraine Aus der gedruckten Regimentsgeschichte können die folgenden Details des Feldzugs entnommen werden: 20.10.1915-7.7.1916 an der Komaika (Komaika-Stellung) Oktober 1915-Februar 1916: - Feldwachstellung, etwa 200-300 Meter in den Wald vorgeschoben - Hauptstellung westlich der Komaika, vor der Ostwand des Waldes - Brigadekommandeur in Agafonowka - Gefechtsstelle Pozischki - Regiments-Stabs-Quartier in Stuki - "Bürgersteige" aus Holz wegen Versumpfungsgefahr bei Tauwetter - Reitunterricht im Freien März 1916-April 1916 zwischen Narocz-See und Postawy: - Stahlboote ermöglichen die Verbindung von Hauptstellung und Feldwachstellung, da die kleine Komaika zu einem reißenden Fluss geworden ist Mai 1916-Juni 1916 zwischen Narocz-See und Postawy: - Weiterbildung, Jagden, Preisspringen Am Stochod Juli 1916-Juli 1917: - Bahn in Swenzjany - Fahrt an die Front - Endstation Iwanowo, dann Marsch nach Gnewtschizy, Bezug neuer Unterkunft mit Ortsbiwak - zwischen Stochod und bewaldeter Geländewelle: Erdwerke und circa 5 Meter breites Drahthindernis; Bauarbeiten für Annäherungswege, Gräben; Ordnung in die "Erdwerkslinie" - Stochodsteg August 1916 Schlacht am Kowel: - Sprengung des "Stochodstegs" am 18.9.1916 November 1916-Juli 1917 Stellungskämpfe am oberen Styr und am Stochod: - Mitte Dezember 1916 friert Stochod zu - Ende März 1917 Tauwetter fährt zu Stochod-Hochwasser - April 1917: Eroberung des Brückenkopfes von Toboly - Mai bis Juli 1917: Kavallerieübungen, Exerzieren, Preisschießen, Hindernislauf etc. Der Bestand Die in den Jahren nach Ersten Weltkrieg an das Kriegsarchiv gelangte Bildsammlung des Otto Hanemann besteht aus circa 800 Nitrocellulose-Negativen (9 x 6 cm) und aus Papierabzügen (8 x 5,5 cm). Die bei ungünstiger Umgebungstemperatur zur Selbstentzündung neigenden Negative wurden im Zuge einer umfänglichen Aktion im Jahr 2001 zusammen mit anderen Nitrocellulose-Negativen ersatzverfilmt und existieren daher jetzt auch in digitaler Form. Die Nitrocellulose-Negative können nun grundsätzlich vernichtet werden. Die Negativsammlung "Bildsammlung Nachlässe 20 Otto Hanemann" ist nicht vollständig überliefert (circa 700 erhaltene Negative einer nach Maßgabe der Negativnummerierungen circa 1.200 Stück umfassenden Serie). Fehlen können Negative und die zugehörigen Papierabzüge und daher auch die zugehörigen Digitalisate. Es können jedoch auch Negative und damit Digitalisate fehlen, aber die zugehörigen Papierabzüge vorhanden sein. Die entsprechende Überlieferungslage dieser "Fehleinheiten" ist im Archivfachinformationssystem durch entsprechende Angaben im Betreff oder in den Enthält-/Darin-Vermerken angegeben. Schließlich gibt es auch Negative, zu denen keine Papierabzüge vorhanden sind. Diese sind sehr wahrscheinlich im Zuge der Entstehung dieses Bild-Nachlasses als minderwertig angesehen worden. Es ist auffällig, dass sich darunter Zweit- und Drittaufnahmen ein und desselben Motivs befinden, aber auch in großer Anzahl Bilder mit ungenügender Qualität (Über-, Unter- oder Doppelbelichtung, sehr oft halbseitig unscharfe Bilder). Zu den folgenden Bestellnummern liegen ausschließlich Papierabzüge vor: Serie 1 Best.Nr. 43 und Serie 2 Best.Nrn. 25, 46, 49, 133, 200, 249, 252 und 308. Zu insgesamt 332 Bestellnummern gibt es keinerlei Bildüberlieferung. Die Verzeichnung Die Negative sind in drei Serien überliefert, die bei der Erschließung und Verzeichnung beibehalten wurden: Serie 1 - Westen, Serie 2 - Osten und Serie 3 - Osten (unzusammenhängende Bilder). Während die Bezeichnungen der ersten beiden Serien für sich sprechen, kann angenommen werden, dass die Serie 3 wegen geringwertiger oder für die Dokumentation des Feldzugs unwichtiger Aufnahmen von Otto Hanemann oder von Bearbeitern seiner Negativsammlung hintan gestellt wurde. Ein hand- oder maschinenschriftliches Bildverzeichnis existiert nicht. Für die Verzeichnung wurden die Digitalisate bildlich, die Vermerke auf den zugehörigen Papierabzügen textlich ausgewer-tet. Parallel dazu wurde anhand der originalen Negative die Vollständigkeit und die korrekte Reihung und Zuordnung der Digitalisate überprüft. Diejenigen 332 Verzeichnungseinheiten, zu denen es keinerlei bildliche Überlieferung gibt, wurden nicht in das gedruckte Findbuch übernommen, so dass an den entsprechenden Stellen Springnummern vorkommen. Die Bildserie wurde in der Reihenfolge belassen, in der sie überliefert ist. An der Reihenfolge der mit einer fortlaufenden Nummer markierten Negative wurde nichts verändert. Diese Vorgehensweise hat zur Folge, dass örtlich und zeitlich zusammengehörende Aufnahmen innerhalb der Verzeichnung mal mehr, mal weniger weit auseinanderliegen. Für die Verzeichnung selber wurde das Abgebildete so genau wie möglich lokalisiert und datiert. Darüber hinaus wurde in vielen Fällen auch das Motiv beschrieben. Unverzichtbar hierfür waren die Vermerke auf den Papierabzügen, nicht zuletzt bei Personen- und Gruppenaufnahmen von Offizieren und Soldaten. Bei der Auflösung der im Osten liegenden Ortschaften, Gegenden und geografischen Besonderheiten (Gewässer, Erhebungen, Senken) war es größtenteils nicht möglich, die damaligen deutschen Bezeichnungen in die heutigen Bezeichnungen aufzulösen. Diejenigen Motive und Aufnahmen, die im Zuge der Verzeichnungsarbeit besonders bemerkenswert erschienen, erhielten im Archivfachinformationssystem im Feld "interne Bemerkungen:" einen entsprechenden Eintrag. Die Nummern 1 bis 239 der Serie 2 wurden durch die Praktikantin Frau Eliška Švarná (geb. Vávrová), Promotionsstudentin aus Prag, während ihres Praktikums vom 22.7.2019 bis 30.8.2019 in der Abt. IV Kriegsarchiv verzeichnet, die übrigen Nummern vom Unterzeichneten. Der Bestandsgehalt Die Bildsammlung besteht weitestgehend aus Aufnahmen von Offizieren, von Stabsquartieren, von Reitern und Pferden, von Landschaften und von Gefechtsstellungen. Hervorzuheben sind die Fotos von Einheimischen und landestypischen Ortschaften und Plätzen. Abgesehen von dokumentierten Einmärschen, Heeresübungen und Feldlagern finden sich kaum Bilder vom Kampfgeschehen oder von durch kriegerische Einwirkungen zerstörten Befestigungsanlagen geschweige denn von Toten oder Verletzten. Quellen BayHStA, KrStR 12422, Eintrag Nr. 30 BayHStA, OP 14735 BayHStA, Kavallerieregimenter (WK) 2615-2624 Geschichte des Kgl. Bayr. 6. Chevaulegers-Regiments "Kress" im Kriege 1914-1919. Bayreuth 1921 Bestellweise oder Archivsignatur: BayHStA, BS N 20/ Best.Nr. (z.B. "BayHStA, BS N 20/1-1" oder "BayHStA, BS N 20/2-1" oder "BayHStA, BS N 20/3-1") München, 27.1.2020 Heinz-Jürgen Weber
Nachlass Hanemann, Otto (geb. 1872)
773
Bestand
Bilder
Sprache der Unterlagen
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.