Joachim Eßlinger, päpstlicher und kaiserlicher Notar und Stadtschreiber zu Neckarsulm, beurkundet, daß ihn am 6. Oktober der (erwirdig, edell und vest her) Wilhelm Lochinger, Deutschordenskomtur zu Heilbronn ersucht hat, ein für Walter von Cronberg, (administrator des hohemaisterthumbs in Preussen unnd maister teutsch ordens in teutschen und welschen landen), für die Landkomture und Gebietiger sowie für alle Untertanen, Schirmverwandten und Hintersassen des Ordens ausgestelltes königliches Privileg gegen den (schnödenn wucher) der Juden, von dem er von Graf Wolf von Hohenlohe vidmiertes und besiegeltes Transsumpt vorlegt, den Juden in der Umgebung von Heilbronn bekannt zu machen. Der Notar hat daraufhin am 6. Oktober im Wirtshaus des Ulrich zu Neckarwestheim im Beisein der örtlichen Amtleute Hans Ruff, Enderis Schneyder und Hans Volg (?) ein Transsumpt dem Wolf Juden zu Neckarwestheim (Kaltenwestenn), da dessen Vater Jacob Jud abwesend war, öffentlich vorgelesen, ihm ein weiteres Transsumpt übergeben und das vorgelesene den Amtleuten überlassen, um es öffentlich anzuschlagen. Am selben Tag hat er zu Höpfigheim in des Schultheißen Stube in Beisein der (erbarn) Jörg Seltzern, Schultheiß, Melchior Zimerman, Marx Hilber, Hans Scheen, alle des Gerichts, ein Transsumpt des Privilegs dem Abraham Juden zu Höpfigheim (Hepffigken) öffentlich verlesen und übergeben und ein weiteres samt Befehl des Walter von Cronberg dem (wirdigen und erbarn) Peter Gescheydlin, Amtsverwalters daselbst, ausgehändigt, um es öffentlich anzuschlagen. Am 7. Oktober hat er zu Talheim (Thallen) in Beisein Ulrich Kehlins, Schultheißen, Wolff Leutzen, des Gerichts, und Wolf Ditzen, (gemeinsman zu Tallen), Hes Juden und Kapffman Jud, beide Einwohner zu Talheim, das Privileg verlesen und ihnen ein Vidimus übergeben sowie dem Schultheißen ein gleichlautendes und den gedruckten und besiegelten Befehl Walter von Cronbergs zur öffentlichen Bekanntmachung.