1539 Juni 30 (Montag nach Petri und Pauli) - [Burg Hornberg] In den Auseinandersetzungen zwischen Abt Sebastian [I. Stattmüller] namens der Gemeinde Oberkessach einesteils und Götz von Berlichingen zu Hornberg andernteils wegen eines von Letzterem beanspruchten, von der Gemeinde [Ober-]Kessach aber bestrittenen Schaftriebs von Rossach in die Markung und durch das Dorf [Ober-]Kessach hatten die Tädingsleute Bernhard von Hardheim, Amtmann zu Krautheim, und Hans Landschad von Steinach, Faut zu Mosbach, am 8. Jan. 1539 (Mittwoch nach Trium Regum) einen Abschied auf Zu- oder Absage innnerhalb von drei Monaten erteilt, der durch die fristgerechte Absage der Gemeinde Oberkessach hinfällig wurde. Als Ober- und Vogtherr des Dorfs Oberkessach begab sich Abt Sebastian daraufhin nach Hornberg zu Götz von Berlichingen, wo die Sache nunmehr durch beide unter Hinzuziehung von Hans von Ehrenberg, Wolf von Berlichingen, Hans Landschad, Samson von Lomersheim, Philipp von Gemmingen zu Guttenberg und Prior Wilhelm von Schöntal folgendermaßen verglichen wird: 1) Götz von Berlichingen und seine Erben, Inhaber von Rossach, verzichten auf ihren Anspruch und bleiben mit den Schafen auf der Rossacher Seite der Kessach. 2) Die von Oberkessach halten sich mit dem ihnen weiterhin zustehenden Schaftrieb auf diese Seite zurück. - Beide Parteien erhalten eine Ausf. dieses Vertragsbriefs Siegler: 1) Abt Sebastian zugleich für seinen Konvent und wegen der Gemeinde Oberkessach (myn Apty Innsigel), 2) Götz von Berlichingen als Inhaber von Rossach sowie auf Bitten beider Teile die Tädingsleute 3) Hans von Ehrenberg und 4) Hans Landschad von Steinach, Faut zu Mosbach Ausf. Perg. - 4 Sg., 1. besch. - Rv.: Vertrag Schefferey Rossach mit dem Gotshus von wegen des Schafftrib uber Kessacher Marckung; - Schaaftrieb: der Roßacher Schäffer soll nit über die Bach zu Oberkeßach treiben, hingegen die Keßacher nit gar zu offt uff diese [!] Roßacher Seiten des Bachs. Bem.: Die Schöntaler Gegenüberlieferung s. U 533. Lit.: Helgard Ulmschneider, Götz von Berlichingen S. 155 A. 348. Prov.: Berlichingen, von