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2.2.3. Nachlässe von Firmen (alph.): DÜMMLER-Verlag (Bestand)
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1808-1999
Gegründet 1808 in Berlin von Justus Hitzig, 1814/15 übernommen von Ferdinand Dümmler und nach dessen Tod (1846) von verschiedenen Verlegern als Ferdinand Dümmler’s Verlagsbuchhandlung weitergeführt. Nach Übernahme durch Antonio Lehmann 1916 wurde Bonn Sitz des Ferd. Dümmler’s Verlags, der als Fachverlag für Schule, Berufsausbildung und Wissenschaft ab 1999 vom Stam-Verlag in Köln übernommen wurde. Unterlagen zum Verlag und der Familie Dümmler 1808-1999: Briefkopierbücher, Autorenkorrespondenz, Verlagsverzeichnisse, Kataloge und Prospekte, Geschäftsvorgänge betr. Drucklegung, Verlag und Vertrieb, Kassenangelegenheiten; Materialien und Vorlagen für den Druck der Chronik und Verlagsgeschichte (1958, 1977). Siehe auch Nachlass Kaspar Linnartz(SN 113) verzeichnet/AUGIAS-Datenbank, Online-Findbuch
Form und Inhalt: VORWORTI. VERLAGSGESCHICHTEDer 1808 von dem Juristen Julius Hitzig in Berlin gegründete Verlag wurde 1814/15 von Ferdinand Dümmler übernommen und nach dessen Tod (1846) von verschiedenen Verlegern als "Ferdinand Dümmler's Verlagsbuchhandlung" weitergeführt. Nach Übernahme durch Antonio Lehmann 1916 wurde Bonn Sitz des Ferdinand Dümmler's Verlags. Als Fachverlag für Schule, Berufsausbildung und Wissenschaft erfolgte ab 1999 die Übernahme durch den Kölner Stam-Verlag, der seinerseits im Zusammenschluss aus mehreren Verlagen in den 2001 gegründeten Bildungsverlag EINS integriert wurde.Die Entwicklungsgeschichte des "Ferdinand-Dümmlers-Verlags" erstreckt sich damit auf gut 190 Jahre und ist wesentlich geprägt vom häufigen Wechsel seiner Inhaber und deren Biografien.1. Die Verlagsgeschichte von 1808 bis 1916Julius Eduard Hitzig (1780-1849)1808 gründete der Jurist Julius Hitzig in Berlin eine Verlags- und Sortimentenbuchhandlung. Er verlegte Dramen viel gelesener Autoren wie Friedrich de la Motte Fouqué oder Vorlesungen von Fichtes Wissenschaftslehre und Gedichte von Friedrich von Schlegel. Da er wieder in den Staatsdienst als Kammergerichtsassessor übernommen wurde, verkaufte Hitzig 1814/15 zunächst die Sortimentenbuchhandlung und dann das Verlagsgeschäft an Ferdinand Dümmler, der als Besitzer beides unter dem gemeinsamen Name "Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung" weiterführte.Ferdinand Dümmler (1777-1846)Ferdinand Dümmler 1777 in Battgendorf bei Kölleda als Sohn eines Pfarrers geboren absolvierte bei den Buchhändlern Behr in Leipzig und Lange in Berlin seine Buchhändlerlehre "und trat 1803 in Göttingen bei Dietrich ein, wo er Geschäftsführer und Teilhaber wurde". Unter günstigen Bedingungen und durch die finanzielle Unterstützung seines Freundes Georg Andreas Reimer kaufte er Hitzig am 30. September 1814 die Sortimentenbuchhandlung ab. Im Verlagsprogramm führte er die literarischen Werke fort und ergänzte sie durch wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Literatur. Eine Übersetzung Thomas Jeffersons "Handbuch des Parlamentsrechts" war eine seiner ersten Umsetzungen. Des Weiteren begann er, Werke der Geographie und Rechtswissenschaft zu verlegen. Zwei starke Programmschwerpunkte legte Dümmler jedoch in der Astronomie und Sprachwissenschaft. Hier herrschte eine enge Verbindung zu den wechselnden Direktoren der Berliner Sternwarte wie Johannes Elert Bode (1747-1826), Johann Franz Ecke (1791-1865) und Wilhelm Foerster (1832-1921), die ihre Werke über Dümmlers-Verlag publizierten. Weitere berühmte Dümmler-Autoren waren Wilhelm und Alexander von Humboldt und der Sprachwissenschaftler Franz Bopp. Ebenso veröffentlichten Ernst Moritz Arndt, E.T.A. Hoffmann, Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine und Bettina von Arnim Werke bei Dümmler. Nicht zu vergessen ist das Werk "Vom Kriege" von General Carl von Clausewitz. Am 15. März 1846 starb Ferdinand Dümmler und seine Kinder verkauften den Verlag an Dr. Julius Harrwitz und Wilhelm Grube.Julius Harrwitz (1819-1875)Harrwitz und dessen Teilhaber Grube führten den Verlag und die Sortimentenbuchhandlung von 1847 bis 1885 weiter. Es blieben "der Name Dümmler [...] in der Firmierung als "Ferd. Dümmler's Verlagsbuchhandlung" ebenso erhalten wie die inhaltliche Ausrichtung des Verlagsprogramms. In dieser Zeit publizierten namhafte Persönlichkeiten der Sprachwissenschaft wie Jacob Grimm seine Abhandlungen wie "Über den Ursprung der Sprache" oder seine "Deutsche Grammatik" (posthum) beim Dümmler-Verlag. Die Ägyptologen Heinrich Brugsch und Richard Lepsius, der Archäologe Eduard Gerhard, Mitbegründer des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, oder der Ethnologe Adolf Bastian ließen ihre wissenschaftlichen Arbeiten bei Dümmler verlegen. Julius Harrwitz starb im März 1875 plötzlich, durch einen Unfall. Seine Söhne verkauften mangels Interesse an der Weiterführung des Verlags diesen 1886 zunächst an Rudolf Mayer und Eduard Müller, die ihn im selben Jahr an Hugo Bernstein und dessen Partner weiterverkauften.Der Zusammenschluss mit dem "Verlag Gustav Hempel" unter Hugo Bernstein (1857-1903)Gustav Hempel (1819-1877)Unter Hugo Bernstein und der Vorarbeit seines Vaters Gerson Bernstein fusionierte der Verlag am 31. Mai 1887 mit dem Hempel-Verlag. Unter dem älteren der beiden Verlagsnamen "Ferdinand Dümmler" führte Hugo Bernstein nach dem Ausscheiden seines Teilhabers David Frank als Alleininhaber die Verlagstradition von Dümmler und Hempel fort. Daneben förderte er drei - für die damalige Zeit - wichtige Themengebiete: die Schulreform, die Frauenbewegung und die "ethische Bewegung". Hier brachte er Schriften und Zeitschriften heraus. Die Pflege der Fachliteratur wurde fortgesetzt. Lediglich die Hempelschen Klassikerausgaben verkaufte Bernstein samt allen Vorräten, Rechten und Platten an die Buchhandlung Gustav Fock GmbH in Leipzig. Bernstein führte das erste Verlagssignet und einen Briefbogen ein. Nach seinem tragischen Tod 1903 durch einen Unfall bei der Besichtigung von Umbauten am Verlagsgebäude verkaufte seine Frau Recha Bernstein das Unternehmen im selben Jahr an Friedrich Wilhelm Lange aus Eisenach.Friedrich Wilhelm Lange (1864-1911)Unter Wilhelm Langes Führung veränderte sich die Verlagsarbeit und wurde aufgrund des schlecht laufenden Druckereibetriebs umgestellt. Dadurch fielen Publikationen der ethischen Bewegung und der Frauenbewegung aus dem Sortiment heraus. Dafür legte er einen größeren Schwerpunkt auf die Bildungsliteratur. "Langes Hauptinteresse aber galt der Förderung des militärwissenschaftlichen Schrifttums, insbesondere [...] [die] Werke des Generals Clausewitz." Langes Witwe führte den Verlag nach seinem Tod zunächst weiter, verkaufte ihn jedoch 1914 an Major a.D. Friedrich F. Maurer. Da dieser nichts vom Verlagsbuchhandel verstand, überließ er die Führung der Firma seinem Freund A. Wiener. In dieser Zeit ging die verlegerische Tätigkeit sehr stark zurück. Desaströs für den Verlag war die Weggabe der Platten von Grimms Märchen und Bechsteins Volksbüchern. Nur ein schneller Verkauf konnte den Verlag vor dem völligen Aus retten. Alsbald fand sich ein Interessent aus Übersee: Der Buchhändler Anton bzw. Antonio Lehmann aus San José de Costa Rica. Im September 1916 ging der Dümmler-Verlag an ihn über.2. Die Verlegerfamilie Lehmann und der Neubeginn 1916 in BonnAntonio Lehmann (1871-1941)Nach Übernahme durch Antonio Lehmann 1916 wurde Bonn Sitz des Ferd. Dümmler's Verlags. Die Biografie Antonio Lehmanns, der am 16. Januar 1871 im württembergischen Seitingen geboren wurde, war von einer sechsjährigen Lehrzeit bei Herder in Freiburg geprägt, wo er 1892 als Gehilfe bei Herder angestellt wurde. Zwei Jahre später ging er nach Ecuador und siedelte schließlich nach weiteren zwei Jahren nach San José in Costa Rica über und gründete dort eine Verlagsbuchhandlung. Diese besteht heute noch als Libreria Lehmann. 1910 kam Lehmann nach Deutschland zurück und zog mit seiner Familie nach Bonn, das nun die neue Heimat wurde. In seiner Arbeit für den Borromäusverein in Bonn und in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Buchhandel konnte Lehmann sein Fachwissen zur Verfügung stellen. Es war ein "außerordentlicher Glücksfall", dass er sich 1916 - während seiner ihn wenig befriedigenden Aufgaben - der Dümmler-Verlag zum Kauf anbot. Nach dessen Übernahme entschloss sich Lehmann, den Verlagssitz nach Bonn zu verlegen und dort auszubauen. In der inhaltlichen Ausrichtung orientierte sich Lehmann wieder mehr an astronomischen Publikationen mit Autoren wie Prof. Josef Plassmann, Friedrich Becker und dem Werk Littrows. Daneben pflegte er die Linguistik. Hier nahm er sich sehr stark den Werken Dr. Ernst Wasserziehers an. Aber auch Publikationen im Bereich der Pädagogik und Lehrbücher für den Unterricht waren widmete sich Lehmann traditionsgemäß. Was Antonio Lehmann aber besonders am Herzen lag war die ibero-amerikanische Welt. So verlegte der Dümmler-Verlag die Veröffentlichungen im "Ibero-Amerikanischen-Archiv", die vom Gründer des Ibero-Amerikanischen-Forschungsinstituts an der Universität Bonn, Professor Otto Quelle, bis Ende des Zweiten Weltkrieges betreut wurden. Während des Zweiten Weltkrieges involvierte sich der Dümmler-Verlag nicht in die politischen Geschehnisse und brachte hauptsächlich Fachliteratur heraus. Willy Lehmann übernahm 1938 die Leitung des Verlags. Sein Bruder Antonio übernahm schon einige Jahre davor die "Libreria Lehmann" in San José. Dort besuchte Antonio Lehmann sen. seinen Sohn 1938, um ihn und seine eigenen Wirkstätten noch einmal sehen zu können. Antonio Lehmann sen. starb 1941 an den Folgen eines Schlaganfalls.Willy Lehmann (1900-1987)Die ersten Jahre, in denen Willy Lehmann den Verlag leitete, fielen in die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Willy war wie sein Vater nicht zu nationalsozialistischen Konzessionen bereit. Er baute die neusprachliche Verlagsgruppe aus und bezog die naturwissenschaftlichen Fächer mit ein. Mit Ausbruch des Krieges begannen die üblichen Einschränkungen für den Dümmler-Verlag. Die räumlichen, materiellen und personellen Arbeitsbedingungen wurden ebenso schlechter. Das Verlagsarchiv musste nach Oberwinter und Teile nach Leipzig ausgelagert werden, wo ein Brand nach einem Bombenangriff 1943 alle Bestände vernichtete. Eine große Einbuße war es, dass mit Ausgang des Krieges zusammen mit anderen Publikationen das "Ibero-Amerikanische Archiv" auf Anordnung der Militärregierung nicht mehr erscheinen durfte. Nach dem Krieg erhielt der Dümmler-Verlag jedoch die Lizenzurkunde und konnte wieder neu beginnen. Bald wurden neue Räumlichkeiten für Verlag und Lager in der Kaiserstraße 33-35 sowie 37 gefunden, fürs Erste hergerichtet und bezogen.Die Produktion lief 1945 trotz der schweren Umstände gut an und wuchs innerhalb eines Jahres von 7 auf 42 Titel an. Lehr- und Fachbücher waren der Hauptschwerpunkt des Verlagsprogramms. Schnell wurde das Tabellenbuch der "Friedrich", dessen Rechte der Verlag erwarb, zu einem Verkaufsschlager mit einer Gesamtauflage von 7,5 Millionen im Jahr 1958. Das Fachbuch wurde das große Zugpferd der Dümmlerschen Verlagsproduktion für die 1949 eine eigene Reihe eingerichtet wurde. Daneben brachte der Verlag wissenschaftliche Werke ver-schiedener Gebiete, vor allem in der Naturwissenschaft heraus. Als wichtige Autoren auf dem Gebiet der Pädagogik, sind Prof. Dr. Franz Kade und Rektor Hans Mann zu nennen: letzter beschäftigte sich hauptsächlich mit Erdkunde- und Geschichtsunterricht und Kade widmete sich neben der Veröffentlichung von Arbeitshilfen für das Rechnen hauptsächlich dem Bildungswesen und der Schulreform.In der Astronomie wurden die Werke der Astronomen Argelander und Schönfelder und von J. J. von Littrow überarbeitet und neuaufgelegt. In den Sprachwissenschaften kam ein neuer Sprachführer des Türkischen von Prof. Dr. Otto Spies aus Bonn heraus und im Bereich der Politik erschienen das Staatsbürgerlexikon von Schramm sowie die Schriftenreihe "Der Staatsbürger". Weiterhin hat der Dümmler-Verlag etliche Zeitschriften und Reihen herausgebracht.Helmut Lehmann (1938- )70jährig zog sich Willy Lehmann aus dem aktiven Verlagsgeschäft zurück und übergab die Führung 1971 seinem Sohn Helmut Lehmann, der schon in den 1960ern in der Verlagsplanung und bei Projektentwicklungen mitgearbeitet hatte. Dieser hielt sich an die Wahrung bewährter Traditionen. Auf den bisher bekannten Gebieten der Sprachwissenschaften, Physik, Astronomie und Pädagogik sowie der Geographie wurden von bekannten Autoren Neuauflagen für die Lehr-, Arbeits- und Schulbücher angefertigt, was der Verlag bis zu seinem Verkauf an den Stam-Verlag fortführte.3. Das Verlagssignet1949 hatte Professor Heinrich Hussmann, ein deutscher Heraldiker, Typograf und Grafiker, das Verlagssignet, welches seit dem die Dümmlerbücher tragen, entworfen. Nach Adalbert Brauer, dem Verfasser der Dümmler-Chronik, symbolisiert das D mit dem sich hindurchwindenden Delphin den ersten Buchstaben des Verlagsnamens und -gründers, wobei der Delphin - auch Tümmler genannt - damit zudem eine volksetymologische Abwandlung des Namens Dümmler sei. Eine weitere durchaus plausible Erklärung wäre, dass laut den Entwurfskizzen und Vorlagen von Hussmann eine andere Entlehnung feststellbar ist. Demnach entstammt der Delphin einer sehr früh verbreiteten Beliebtheit bei Druckermarke, die dem berühmten venezianischen Druckverlegers Aldus Monatius zuzuschreiben ist. Dessen Druckmarke erschien mit dem Wahlspruch "Festina lente!" (Eile mit Weile!). Dieser ist symbolisiert durch einen Delphin, der einen Anker umschlingt, wobei letzterer für das Verweilen und der Delphin für das Voranschreiten stehen. Viele Drucker haben diese Symbolträchtigkeit übernommen und nachgeahmt. Womöglich hat das Verlagssignet von beiden Theorien einen Anteil, welche den Hintergrund liefern.II. BESTANDSGESCHICHTEDer Nachlass des Ferdinand-Dümmler-Verlages wurde am 29. Juni 1999 von Helmut Lehmann, dem letzten Verlagsinhaber, dem Stadtarchiv Bonn übergeben. Unter dem Bestandskürzel SN 52 ordnete und verzeichnete im Rahmen eines Werkvertrages von Oktober bis Dezember 2013 der Diplom-Bibliothekar Oliver Hartmann die Unterlagen.Die abschließenden Korrekturen, die Verzeichnung der Autografen aus dem 19. Jahrhundert (v.a. Briefe Ferdinand Dümmlers) sowie redaktionelle Überarbeitungen wurden von April bis August 2014 von Markus Ernzerhoff und Katja Georg durchgeführt.Der Bestand umfasst nunmehr 386 Verzeichnungseinheiten, die sich mit einer Laufzeit von 1808 bis 1999 nahezu auf den gesamten Zeitraum der Verlagsgeschichte erstrecken.III. LITERATUR- Brauer, Adalbert: Ferdinand Dümmler. Porträt eines Verlages anlässlich des 200. Geburtstages seines Firmengründers, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn 1977.- Ders.: Dümmler-Chronik aus anderthalb Jahrhundert Verlagsgeschichte erzählt von Dr. Adalbert Brauer mit 8 Farbtafeln und 329 Abbildungen, Ferd. Dümmler Verlag, Bonn u.a. 1958.- Wenig, Otto: Buchdruck und Buchhandel in Bonn. Verlag Ludwig Röhrscheid, Bonn 1968.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.