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Enthält: In der Forderungssache Johann Bruelmans gegen Johann Stichlinck wird der Bevollmächtigte des Klägers am 28.6.1574 beim Gericht in Blatzheim vorstellig, um die dortigen Immobilien des Beklagten ("hauser unnd ahnn gutter") in Verbot legen, d. h. beschlagnahmen, zu lassen. Da Stichlinck aber nicht anwesend ist, lehnt der dortige Schultheiß das Gesuch ab. Der Gesandte sucht daraufhin Stichlinck in Kerpen auf, trifft ihn aber nicht an - Kosten: 2 Tlr für Lohn und Zehrung. Auch beim erneuten Versuch auf Geheiß von Bruelman am 12.10. ist Stichlinck nicht zu Hause, wie der rechts gegenüber wohnende Nachbar Esser versichert, sondern nach Limburg an das hohe Gericht gezogen - 9 Mark. Der nächste Versuch, um in Blatzheim die Einziehung der Güter zu erwirken, am 28.10. scheitert ebenso. Diesmal ist der Schultheiß nicht da, und der Herr kehrt nach zwei Tagen vergeblichem Warten nach Kerpen zurück - 2 Tlr. Am 10.2.1575 sucht er Johann Stichlinck in Kerpen selbst auf, der die Zahlung der Schulden innerhalb von 8 Tagen verspricht - 2 Tlr. Am 9.11. überbringt er Stichlinck, der die Zahlungsfrist nicht eingehalten hat ("seinen tag nit gehalten") einen gerichtlichen, vom Gerichtsschreiber ausgestellten Befehl ("chirographum recognitionis") - 1 Tlr. Bei einem erneuten Aufsuchen 10 Tage später, weil Bruelman mit der Antwort des Beklagten ("handschrifft") nicht zufrieden ist, ist dieser wiederum nicht zu Hause - 1 Tlr, macht inzwischen 7 Tlr 2 Albus. Am 29.11. lässt der Schultheiß schließlich die Pfändung von Mobilien des Beklagten innerhalb 14 Tagen zu - 1 Tlr. Und die Pfändung selbst, die formal am 10./11.1. 1576 stattfindet, wird mit 10 Albus verrechnet, dabei anfallende Gebühren und Zehrungskosten machen noch einmal 2 Tlr - insgesamt 3 Tlr 10 Albus. Am 20.3. soll die Pfändung realisiert werden: d. h. die Pfandgegenstände (es handelt sich, wie nachher deutlich wird, um Braugerätschaften) sollen abgeholt werden. Die Schöffen des Ortes sind dazu aber nicht in der Lage ("uff die gegebene pfendt zu setzen kainen verstant gehabt"), d. h. es fehlte ihnen an Kenntnis, um den Taxwert der Gegenstände richtig einzuschätzen). Da jedoch so schnell kein Kesselschläger, der sich damit auskannte, beizubringen war, wurde dem Boten der Schlüssel [zum Haus des Beklagten] übergeben - für den Recognitionsschein (d. h. die Quittung für die Übergabe und Aufbewahrung) 3 Albus und für Zehrung 1 Tlr. Am 8.5. schickt Bruelmann seinen Bevollmächtigten noch einmal nach Kerpen zur Versteigerung. Durch den Gerichtsboten erhält er schon die Erlaubnis, die Pfänder - diesmal wird konkret die Braupfanne genannt - abzuholen ("due breupanne außzubauwen"). Weil es aber Brauch ist, dass die Pfänder zunächst drei Tage hintereinander öffentlich auf dem Markt ausgerufen werden müssen, muss er sich bis dahin gedulden - 3 Mark Botenlohn und 2 Tlr für Kost und Wartezeit. Am 14./15.5. sollen ihm dann das Schiff und die anderen (nicht genannten) Pfandgegenstände ausgehändigt werden. Dazu begibt er sich erneut, diesmal zusammen mit M. Hermann Zimmermann nach Kerpen, wo ihnen der Bote aufsperrt. Sie bekommen aber keinen Fuhrmann und müssen unverrichteter Dinge wieder nach Köln zurückkehren - 2 Tlr, inzwischen 8 Tlr 21 Albus. Ebenso gelang es ihnen nicht, die Braupfanne durch die Türe zu befördern. Es musste daher ein größeres Loch (eigentlich eine Ecke - "orth") in die Wand geschlagen werden. - Der Schreiner, der es wieder zunagelte, verlangte dafür 16 Albus. Die Nägel ("nyglein") dafür kosteten 2 Albus. Am 16./17.5. konnte er nun endlich die Pänder nach Köln holen. ("gehn Coln fuhren lassen") - 4 Gulden. Es fielen außerdem noch zwei Tagesreisen an, um die Armensteuer in St. Maria Ablaß abzuliefern - 14 Mark. Nun folgt die Gesamtabrechnung: eine Magd überbrachte ihm 1 Gl (à 24 Albus) und Herr Bruelman selbst 2 Rtlr. Es restieren also noch "ungeferlich" 17 Tlr 19 Albus.
Schriftstücke: 1
Archivale
Bruelman, Johann
Esser, N. 1574/1576
Stichlinck, Johan
