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Galerie Erhard Klein (Bestand)
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Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels e.V. ZADIK (Archivtektonik)
Inhalt: Die Übergabe erfolgte seit dem 13.6.1994 in mehreren Teillieferungen bis heute. Die Erschließung begann im August 1994 und dauert bis heute an.
Geschichte: Adressen:
- 1970 - 1994: Königsstraße 71, Bonn
- 1994 - 2006: Zum Rosental 16, Bad Münstereifel-Mutscheid
http://www.galerie-klein.de
Kunstbände erweckten in dem Diplom-Bibliothekar Erhard Klein (geb. 1938) das Interesse für Kunst. Zunächst in Berlin angestellt, stieg er der bei der Bonner Universitätsbibliothek bis zum Amtmann auf. Er besuchte Galerien, Museen und Ateliers und mischte sich ins Kunstgeschehen der 60er Jahre. Bei Beuys- und Polke-Eröffnungen trat er mit den beiden Künstlern in Kontakt. Durch sie lernte er die Gruppe um Katharina Sieverding und Stephan Runge, und später die gesamte Düsseldorfer Künstlerszene um den "Ratinger Hof" kennen. Am 13. November 1970 eröffnete er in der Bonner Südstadt, in einem angemieteten Haus, Königstrasse 71, seine „Galerie Klein“. Zunächst zeigte er Graphik bekannter Künstlern wie Rupprecht Geiger, Max Ernst und Eduardo Paolozzi, stellte Zeichnungen von Hans Bellmer aus und später Objekte von Adolph Luther. Im August 1972 beantragte er seine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis, um sich ausschließlich der Kunst widmen zu können. Kleins Hauptinteresse galt besonders der deutschen, vor allem der rheinischen Kunst der Gegenwart. In den frühen Jahren der Galerie präsentierte er so prominente Künstlernamen wie Gerhard Richter (1971), Erwin Heerich (1972), Arnulf Rainer (ab 1972), Gotthard Graubner (ab 1973), Imi Knoebel, Franz Erhard Walther (ab 1974), Reiner Ruthenbeck, Katharina Sieverding, Achim Duchow und Ulrich Rückriem (ab 1975).
Die zentrale Künstlergestalt seit den ersten Jahren der Galerie war Joseph Beuys, ihm hielt er stets die Treue. Anlässlich seiner ersten Beuys-Ausstellung 1973 präsentierte Klein unter dem Titel ‚Multiples, Bücher, Kataloge’ die gesamten, bis dato erschienen 65 Multiples des Künstlers. Weitere Höhepunkte der Anfangsjahre der Galerie waren die ersten Ausstellungen von Blinky Palermo und Sigmar Polke. Palermos berühmtes blaues Dreieck befand sich bis zur Schließung der Südstadtgalerie an seinem ursprünglichen Platz über der Tür. In den 1980er Jahren gewann Klein Kontakt zu jüngeren Künstlern wie Jürgen Klauke, Troels Wörsel, Jo Schultheis, Felix Droese, Theo Lambertin, Gerhard Merz oder Jürgen Partenheimer.
Die Galerie Klein stellte in den rund 25 Jahren ihres Bestehens einen besonderen Anziehungspunkt der aufstrebenden rheinischen Kunstszene dar. Die einladende Wohnzimmergalerie im Erdgeschoß – zu den Eröffnungen wurden die darüber liegenden Wohnräume der Familie mit einbezogen – bildete die Grundlage für Kleins Erfolg. „Die Galerie in der Südstadt wurde eine schwer einschätzbare Einrichtung zwischen Wochenend-WG, Künstlerherberge und Wohnzimmer der rheinischen Kunstszene mit angeschlossenem Ausstellungsraum“ (Carl Friedrich Schröer). Neben Ausstellungen wurden hier Theater- und Musikdarbietungen vorbereitet und wissenschaftliche Publikationen erarbeitet. 60 Kataloge und 180 Editionen hat Klein publiziert.
1973 beteiligte Klein sich an der Düsseldorfer Kunstmesse, später auch an der in Köln. 1992 entschied er sich, von Bonn weg auf das Land, in die Eifel, zu ziehen. Seine neue Galerie in einer alten Näherei in Mutscheid/Bad Münstereifel eröffnete er mit Martin Kippenberger. Sein konstantes Programm setzte er hier in einem größeren Umfang fort. Am 30. Juni 2006 gab er das Gewerbe als selbständiger Galerist schließlich auf. Erhard Klein baute im Laufe der Jahre die weltweit vollständigste Literatursammlung über Beuys auf. In Zusammenarbeit mit dem Beuys-Archiv in Bedburg-Hau und dem Josef-Beuys-Medien-Archiv im Hamburger Bahnhof in Berlin widmet sich Erhard Klein seinem Projekt einer wissenschaftlichen Beuys Bibliographie.
1994 übergab Erhard Klein sein Archiv dem ZADIK.
2007 wurde Erhard Klein mit dem Art Cologne-Preis des BVDG und der Koelnmesse geehrt.
Literatur:
Denk, Andreas: Ende und Anfang einer Geschichte. Erhard Klein gibt seine Bonner Galerie auf. In: Kunstforum Bd.126, März-Juni 1994, S.436-438. Galerist und Fußballfan. Ein Interview mit Erhard Klein von Yilmaz Dziewior. In: Texte zur Kunst, Juni 1994, 4. Jg. Nr. 14, S.148-151.
Carl Friedrich Schröer: Die Klein-Zelle. Erst Bonn, dann Mutscheid und doch die ganze Welt. In: Günter Herzog (Hrg). Erhard Klein Vollkonzentriert. Galerie Klein 1970 - 2006. = sediment. Mitteilungen zur Geschiche des Kunsthandels. ZADIK, Heft 13, 2007. Mit Beiträgen von Günter Herzog, Heinz Holtmann, Carl Friedrich Schöer, Reiner Speck, Brigitte Jacobs van Renswou.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.